22 – It’s time for Africa!

Wir befinden uns in fußballreichen Zeiten.
Am Samstag hat der Africa Cup in Äquatorialguinea begonnen. Die „Elefanten“ werden am Dienstag ihr erstes Spiel gegen Guinea spielen. Doch die meisten Ivorer glauben nicht an den Erfolg ihrer Mannschaft, denn sie waren bei der WM soooo schlecht. Ich bin auf jeden Fall in Fußballstimmung und auch wenn es nicht Mega-Public Viewing wie bei den EMs oder WMs in Deutschland gibt, merkt man doch, dass es die Menschen begeistert. Auf dem Markt versammeln sie sich vor kleinen Fernsehern in Elektroläden, Bars… Schon bei der WM hat mein Herz für die Elfenbeinküste geschlagen, nun tut es das noch mehr.

Auch auf der Mission rollt gerade der Ball. Drei Wochenenden lang wird ein Fußballturnier für Kinder und Jugendliche der Gemeinde ausgetragen. Insgesamt 16 Mannschaften kämpfen um die Ehre. Natürlich gibts nicht nur Jungsteam, die Mädels können auch richtig zeigen, was sie so drauf haben. Zwischen den Spielern gibt es ein paar Träumer, die sich wünschen, eines Tages entdeckt zu werden, um in ihrer Nationalmannschaft spielen zu können. Ganz nach dem Motto Don Boscos: „Jugend,träumt groß und folgt euren Träumen!“
Wenn es heißt, das erste Spiel beginnt um 15.30Uhr dann findet man zu dieser Zeit ein leeres Feld. Mit etwa 1 Stunde Verspätung kann das Turnier dann aber losgehen. Innerhalb von kurzer Zeit ist der Platz überfüllt mit Menschen, als hätten sie sich für die verspätete Ankunft verabredet.

Es gab ein kleines Erkennungsproblem – nur grüne Trikots waren noch unbenutzt für die 2 Mannschaften des letzten Spiels. Doch sie wussten sich zu helfen. Eine Mannschaft hat die Trikots einfach auf links getragen, dadurch war die Farbe etwas heller und die Zahlen falsch herum. So konnten trotz gleicher Trikots die zwei Teams auseinander gehalten werden 😉

Gleiches Trikot für zwei Teams

Die Jugendmannschaft unseres Foyers hat am letzten Wochenende glorreich gewonnen und das anschließend ausgiebig gefeiert. Auch unsere Kindermannschaft hat gewonnen, ohne gespielt zu haben, weil die Gegner einfach nicht gekommen sind. Das ist Afrika 🙂 Dieses Wochenende ist es für die Großen leider weniger gut gelaufen und wir haben es nicht ins Halbfinale geschafft. Es war bittere Enttäuschung und ich hab sogar Tränen der erschöpften Mädels weggewischt. Als die Kleinen aber knapp gewonnen haben, haben sich auch die Großen mit ihnen freuen können. Am Samstag werden wir alle zusammen für unser Kinderteam im Halbfinale Daumen drücken, die älteren Mädels werden als Trainer, Unterstützer, Hooligans und Cheerleader dabei sein 🙂

Meine Mannschaft

Nicht nur auf dem Platz sind sie ein Team

So sehen Sieger aus…

Seit Beginn meines Aufenthalts  fasziniert es mich, dass Orangen hier nicht orange sind sondern grün 😀
Diese Woche habe ich zum ersten Mal orangene Bälle gesehen, und war sicher, dass es Orangen sind. Also hab ich mal reingebissen -ganz schön sauer! Grüne Orangen und orange Zitronen. Wer hat denn da die Farben vermischt? Wir haben aus 300 Zitronen Saft gepresst – das war ein Spaß. Für die Früchte haben wir umgerechnet 2,25€ bezahlt, unvorstellbar!

Liebste Grüße
Franzi

P.S. Ich möchte noch eine Frage ins Rollen bringen, die mir ein Freund diese Woche gestellt hat, auf die ich ihm gerne eine Antwort geben würde, aber es nicht kann:
„Warum könnt ihr Weißen so einfach zu uns kommen und wir behandeln euch so nett aber wenn wir zu euch kommen -wenn wir das mal schaffen, weil es so schwer für uns ist, nach Europa einreisen zu dürfen – dann werden wir oft diskriminiert und schlecht behandelt?“
Mit allem was er sagt hat er recht, wie ich finde. In keinem Moment hier wurde ich schlecht behandelt, immer wurde ich liebevoll und mit offenen, hilfsbereiten Armen empfangen. Ohne Probleme kann ich einreisen und hier leben.
Ich konnte ihm keine Antwort auf die Frage geben, nur dass es in keinster Weise gerecht ist!
Ich freue mich, wenn ihr mir eine Antwort schreibt, die ich ihm weiterleiten kann. Denn das beschäftigt ihn sehr, und mich nun auch! Danke 🙂