Plötzlich fame?

An den letzten Wochenenden bin ich viel in Mumbai mit dem Taxi, dem Tuk-Tuk und der Bahn herumgefahren und hab die Touri-Hotspots abgeklappert. Ich weiß jetzt wie viel ungefähr eine Taxifahrt kosten sollte, weil ich vorgestern von einem Taxifahrer abgezogen wurde und kenne die Bahnlinien mit den wichtigsten Stationen. Falls man nicht weiß, an welchem Gleis der Zug abfährt oder eine andere Frage hat, kann man aber auch wirklich jeden fragen, den man sieht. Oft hat jemand schon an meinem fragenden Blick erkannt, dass ich Hilfe brauche oder es bildet sich sofort eine Traube von mindestens fünf Menschen um mich, wenn ich einem eine Frage gestellt habe. Auf jeden Fall sehr zuvorkommend und hilfsbereit.

Die Züge sind zu manchen Tageszeiten randvoll, aber auf dem Dach, wie man es vielleicht aus Filmen kennt, ist noch niemand mitgefahren. Dafür laufen regelmäßig Menschen über die Gleise. Man gewöhnt sich aber an den Anblick, dass jemand ins Gleisbett springt, einige Gleise überquert um zu einem stehenden Zug zu rennen und durch die offene Tür in den Zug klettert. Mit der Bahn kommt man immer schnell und günstig ans Ziel. Bisher habe ich mir unter anderem den Sea Link, das Gatway of India, den Strand und den Crawford Market angeschaut.

Ein halb voller Zug
Der Sea Link

Die Sehenswürdigkeiten sind auch die einzigen Orte in der Stadt, an denen man ein paar wenige nicht-indische-Menschen sieht; meist Engländer. Sie erleben wahrscheinlich auch die selben Dinge, die ich erlebe. Denn allein aufgrund meiner äußerlichen Erscheinung, als großer, weißer Mann wollen viele Menschen mit mir ein Foto machen und mir die Hand geben. Den tieferen Grund für die ganzen Fotos habe ich noch nicht herausgefunden, vielleicht gibt es den auch gar nicht. Ich werde oft einfach angesprochen: ,,Can we take a picture?“ und dann geht’s los: Normales Foto, Selfies aus mehreren Perspektiven, Gruppenbild und das alles oftmit 2 Handys. Wenn eine Person fertig ist, warten meist schon zwei Andere. Beim ersten mal war ich sehr verwirrt darüber, aber nach mehr als 50 Fotos habe ich mich daran gewöhnt. In den aller meisten Fällen freue ich mich mit den Menschen, aber igendwann wird es nervig, dass ich manchmal auch ,,Selfieanfragen“ ablehnen muss, weil ich keine Lust mehr habe.

Und dann wollte ich mich noch für das positive Feedback zu meinen Einträgen bei euch bedanken. Es freut mich, dass das was ich schreibe auch gerne gelesen wird und ich ,,Ein kleines Bisschen Indien“ euch nach Hause bringen kann. In Zukunft werde ich nicht mehr wöchentlich einen neuen Eintrag schreiben, sondern nur, wenn etwas Besonderes passiert ist und ich Zeit habe. Falls ihr Fragen habt oder ihr etwas wissen wollt, worüber ich noch nicht geschrieben habe, könnt ihr mir gerne schreiben, dann machen ich bald mal ein kleines Q&A.

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  1. Melanie

    Hallo Emmanuel,
    hast du schon ein hinduistischen Tempel besucht?
    LG Melanie

    • Emmanuel Grätz

      Nein noch nicht. Ob das überhaupt erlaubt ist, bin ich mir gar nicht Mal so sicher.

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