In heutigen Blogeintrag soll es um alles Mögliche rund ums Thema Essen hier in Vijayawada gehen. Wie viele von euch sicher schon wissen, wird in Indien mit der rechten Hand gegessen. Die linke Hand wird auf dem Klo verwendet und hat am Tisch nichts verloren. Außerdem ist das Essen ziemlich scharf und stark gewürzt. Mittlerweile habe ich mich gut an die Schärfe gewöhnt, obwohl Vijayawada für sein sehr scharfes Essen bekannt ist. Wenn man in Deutschland in ein indisches Restaurant geht, dann gibt es dort hauptsächlich nordindische Gerichte. Südindische Gerichte unterscheiden sich davon stark in Geschmack und Zubereitung. Hier in Vijayawada gibt es außerdem nur selten Fleisch oder Fisch, die meisten Mahlzeiten sind vegetarisch. Rindfleisch gibt es fast gar nicht zu kaufen, immerhin ist die Kuh für Hindus ein heiliges Tier.
Frühstück (Tiffin)
Zum Frühstück sind Dosa, Bajji, Punugulu, Idli oder Vada typisch. Das gibt es an jedem Straßenrand zu kaufen und ist nicht nur zum Frühstück super lecker. Dazu wird immer eine Sauce serviert (meistens Kokosnuss oder Tomate). Sonst gibt es morgens oft auch einfach Reis.
Dosa sind eine Art Pfannkuchen aus Reis-Linsenmehl. Oft gibt es das mit einer Zwiebel- oder Kartoffelfüllung.
Bajji sind frittierte Bällchen aus Weizenmehl.
Punugulu sind ebenfalls kleine frittierte Bällchen, allerdings aus Reis-Linsenmehl.
Auch Vada wird aus diesem Mehl hergestellt. Dafür werden aber noch besondere Gewürze verwendet und der Teig wird in Donutform frittiert.
Idli sind sind plattgedrückte Kugeln aus fermentiertem Reis-Linsenmehl.
Mittag/Abendessen
Mittag- und Abendessen sehen ziemlich ähnlich aus. Beide Mahlzeiten nehmen wir, wie bereits in vorherigen Blogeinträgen erwähnt, im YB ein. Es gibt eigentlich immer weißen Reis, Currys mit verschiedenem Gemüse, Sambar oder Dal und Curd. Häufig gibt es auch Chappati, ein dünnes, ungesäuertes Fladenbrot, oder auch mal Eier. Sambar ist eine Suppe, die man nicht mit dem Löffel, sonder direkt zum Reis isst. Dal ist eine Art Linsensuppe, die hier in Vijayawada sehr verbreitet ist. Curd ist ähnlich wie Naturjoghurt. Viele Inder essen nach einer Mahlzeit einfach nochmal Reis nur mit Curd. Das lindert die Schärfe und schließt anscheinend den Magen. Ich bin kein großer Fan davon und überlebe besonders scharfe Mahlzeiten dann einfach mit viel Wasser.
Die Mahlzeiten der Kinder in den Projekten sind einfach gehalten. Es gibt Reis mit einem Gemüsecurry, Sambar und Curd. Ab und zu gibt es aber auch Mittagessen, die ein Sponsor bezahlt. Statt an Geburtstagen, Todestages oder Hochzeitstagen Geschenke zu kaufen, wird mit dem Geld ein Mahlzeit für die Kinder gesponsert. Dann gibt es meist eine besondere Art von Reis, z.B. der speziell gewürzte und in Andrah Pradesh berühmte Byriani Reis oder gelben Reis, manchmal aber auch Fisch oder Fleisch sowie eine kleine Nachspeise oder Banane für die Kinder.
Süßigkeiten
Über Süßigkeiten hier in Indien lässt sich vor allem eines sagen: extrem süß und fettig. Das ist also nicht jedermanns Geschmackssache. Es werden aber auch viele salzige Snacks gegessen. Im Anschluss werde ich nur ein paar der unzähligen verschiedenen Süßigkeiten aufzählen, die es hier gibt.
Kheer ist indischer Milchreis, der mit ganz vielen verschiedenen Gewürzen zubereitet wird.
Gulab Jamun sind frittierte Teigbällchen, die in viel Sirup schwimmen.
Poornam Boreelu sind frittierte Reisbällchen mit Trockenfrüchten.
Laddu sind kleine Bällchen, die meist aus gemahlenen Nüssen und vielen Gewürzen bestehen.
Samosas sind deftig. Sie bestehen aus dreieckigen frittierten Teigtaschen, die meist mit einer Kraut-Kartoffelfüllung gefüllt sind.
Getränke
Neben (sehr süßem) Kaffee und einer großen Auswahl an Tee wird hier sehr viel Chai getrunken. Das ist eine spezielle Art von Schwarztee, gesüßt und mit Milch zubereitet. Von Indern wird Chai einfach nur Tea genannt. In kleinen Bechern ist er in vielen Läden an der Straße erhältlich und kostet umgerechnet zwischen 10 und 20 Cent.
Lassi, ein Michgetränk, das es sowohl in salziger als auch in süßer Variante oder auch mit Früchten gibt, ist hier ebenfalls weit verbreitet. Am bekanntesten ist vermutlich der Mangolassi.
Außerdem gibt es viele Läden, die frisch gepresste Fruchtsäfte, Zuckerrohrsaft oder Milchshakes verkaufen.
Früchte
In Indien gibt es wie in Deutschland eben auch Obst wie Bananen, Äpfel, Melonen, Ananas und Trauben, aber noch viele andere Obstsorten. Papayas, Drachenfrüchte, Custard Apple und Guaven habe ich hier das erste mal probiert und bin begeistert. Besonders freue ich mich auf die Mangosaison, die im April beginnt.
Gemüse
Auch beim Gemüse werden häufig die selben Sorten wie in Deutschland verwendet. Was für mich aber neu war, sind zum Beispiel die unterschiedlichsten Arten von Kürbissen, Drumsticks, Ladyfingers oder auch Moringaschoten. Oft werden Currys auch mit Kochbananen zubereitet.
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