Um einen besseren Eindruck von unserem Alltag zu bekommen, laden wir euch herzlich zu einem virtuellen Rundgang durch unser Projekt ein:
Mitten an der Vembar Road (Hauptstraße von Vilathikulam) liegt unser Projekt – die Don Bosco Mission Vembu – zwischen vielen anderen bunten Häusern.
Beim Betreten des Eingangstors steht man direkt vor der Kirche. Hier herrscht immer ein reges Treiben. Hierher kommen nicht nur Christen zur Messe, sondern es kommen auch viele Bewohner Vilathikulams, um sich zu unterhalten oder auszuruhen. Der perfekte Ort also um neue Bekanntschaften zu machen.
Läuft man vom Tor aus nach links, findet man sich im Innenhof von Vembu wieder.
Hier spielen und toben die Jungs, die im Projekt wohnen, meist gemeinsam mit Kinder aus dem Dorf herum oder ruhen sich im Schatten aus.
Außerdem sind hier die Haustiere – unzählige bunte Kanarienvögel – untergebracht.
Zum Innenhof hin geöffnet befindet sich in einer Art Garage die Buchpresse. Hier werden je nach Saison Kalender, Schulhefte oder Notizbücher hergestellt. Teilweise arbeiten hier Jungs, die früher im Projekt gewohnt haben und fertig mit der Schule sind.
Neben der Buchpresse beginnt das Hauptgebäude.
Hier reihen sich die Büros des Parish Priests und des Administrators aneinander.
Läuft man diesen „Flur“ entlang, kommt man an einer gemütlichen Bank vorbei, auf der meist jemand sitzt und Zeitung liest und gelangt schließlich zur Dining Hall.
Hier essen wir immer gemeinsam mit den Brothers und Fathers. Bei den vielen unterschiedlichen Gerichten, die die Köchin „Ammaa“ immer zaubert ist es sehr hilfreich, dass sich die Tischplatte des Tisches drehen lässt. In der Dining Hall befindet sich auch ein Metallbehälter aus dem wir unser Trinkwasser nehmen. Dieses wird zuvor extra von einer Filtermaschine in der Küche aufbereitet, denn das Wasser, dass hier aus dem Hahn kommt, sollte man nicht einfach trinken.
Von der Dining Hall führt eine Tür in die Küche, in der Ammaa (Unsere Köchin wird mit dem liebevollen Tamilwort Mutter gerufen) meistens schon die nächsten Köstlichkeiten für uns vorbereitet. Links am Waschbecken spült jeder sein Geschirr selbst ab und rechts aus dem großen schwarzen Tank kommt das gefilterte Trinkwasser.
Tritt man aus der Küche wieder auf den Flur, so blickt man direkt auf eine Art Terrasse.
Hier essen die Jungs, indem sie Strohmatten ausrollen und sich einfach auf den Boden setzen. Dabei setzen wir uns meist dazu und unterhalten uns mit den Jungs über alles mögliche.
Angrenzend an diese Terrasse befindet sich ein weiterer Raum der Buchpresse, in dem vor allem Papier gelagert wird.
Läuft man weiter den Flur entlang, steht man irgendwann hinter dem Hauptgebäude.
Hier befindet sich eine Waschstelle und Klos für die Jungs. Im Tagesablauf der Jungs gibt es extra Zeit, in der sie sich und ihre Klamotten waschen. Dabei steht ihnen jedoch nicht der Luxus einer Dusche und Waschmaschine zur Verfügung. Stattdessen leeren sie sich Eimer über den Kopf und waschen per Hand.
Einige Schritte weiter steht man praktisch schon in der Küche, in der eine weitere Köchin für die Jungs kocht.
Dahinter liegt ein kleiner christlicher Friedhof. Doch zu diesem haben die Jungs eine andere Einstellung als die, die wir in Deutschland von Friedhöfen kennen. Es ist zwar ein Ort voll Respekt, trotzdem kommen die Jungs gern zum Tee trinken oder spielen hierher. Dadurch gehört auch der Friedhof für die Jungs ganz natürlich zu ihrem alltäglichen Leben.
Zurück im Gebäude kann man noch die Treppen hochgehen und kommt so zur Savio Hall. In dieser haben die Jungs abends nicht nur ihre Study Time (das ist jeden abend eine Stunde, in der sie lernen), sondern spielen und schlafen hier auch.
Dazu legen sie sich einfach Matten auf den Boden. Links hinter den Vorhängen befinden sich die Betten der Brothers. Am rechten Rand steht sogar einen Fernseher, der abends für eine Viertelstunde angeschaltet wird. Am Sonntag läuft er jedoch meist etwas länger 😉
Ansonsten befinden sich auf diesem Stockwerk noch ein Klo, weitere Gästezimmer und die Community Hall. In dieser können wir uns auch jederzeit aufhalten und hier steht die, von uns jetzt schon liebgewonnene, Waschmaschine.
Zurück zur Treppe und noch ein weiteres Stockwerk nach oben und man steht auf der Dachterrasse des Hauptgebäudes.
Hier hängen die Jungs immer ihre frische Wäsche auf und von hier oben lässt sich das Treiben auf der Straße wunderbar beobachten. Außerdem haben ein paar der Jungs, die in der Buchpresse arbeiten, hier oben ein kleines Zimmer.
So viel zum Hauptgebäude. Gedanklich alles wieder runterlaufen und man steht wieder vor der Kirche. Geht man hier nach rechts, kommt man an unseren Fahrrädern und einer weiteren Hall vorbei, in der abends Kinder aus dem Dorf unterrichtet werden.
Dann geht es eine Treppe hoch zum Büro des Direktors. Hier befinden sich weitere Büros und Räume, die mit mit Computern ausgestattet sind.
Noch eine Treppe hoch und schon sieht man ganz viele Sandalen und Flipflops herumliegen.
Hier befinden sich die Räumlichkeiten zweier weiterer Projekte Vembus, der Stiching und Typing Classes. Hier werden vor allem benachteiligte Frauen gefördert, die Nähen bzw. den Umgang mit Schreibmaschinen lernen können.
Nach dem Unterricht sitzen wir hier manchmal und quatschen noch ein wenig mit den Mädels, die alle super herzlich zu uns sind.
Sie sprechen nur hauptsächlich Tamil, was für uns noch etwas schwierig zu verstehen ist. (Aber wir arbeiten dran)
Jetzt habt ihr schon einen Großteil unseres neuen Zuhauses kennengelernt. Doch was verbirgt sich wohl hinter dieser Tür? Fortsetzung folgt hier 🙂
Stephinger Albert
Hallo Lydia, das macht ja alles einen sehr guten Eindruck…..
Und Du informierst ja auch umfassend !
Die Friedhofskultur ist teils schon im Süden europas anders als in Bayern. Erst recht in Mexico, wo Allerheiligen (u.a.) mit Kind und Kegel und mit freundem laut und trinkfest auf den Friedhöfen gefeiert wird.
Parallel informiere ich mich – wie immer -per Inernet über Tamil Nadu(ab und zu auch über dieSZ), die Besonderheten, die politische Lage , Klima … So sind wir Mitteleuropäer, Eltern , Bildungsbürger…… halt oft
Herzlich Albert
Kati R
Liebe Lydia,
dank dir für den wunderbaren Einblick. Es bleibt auch die spannende Frage, was mit den Duschen der Mädels ist.
Ganz liebe Grüße,
Kati
Johannes R.
Liebe Lydia,
Danke für diesen Einblick. So langsam kann ich mir vorstellen, wie es bei euch so aussieht. Bliebe noch die spannende Frage, wo ihr übernachtet. Verbirgt sich das hinter der geheimnisvollen Türe? 😉
Liebe Grüße aus dem schönen Berchtesgadener Land!
Johannes