Jeden Tag verbringen wir Zeit mit den lustigen und aufgeschlossenen Kindern vom Projekt und lernen sie so besser kennen. Sie versuchen, natürlich immer mit uns Tamil zu sprechen oder uns wenigstens ein paar Wörter beizubringen. Inzwischen haben wir uns auf den amüsanten Tamil-Englisch-Mix eingestellt.
Sehr gewöhnungsbedürftig bleibt jedoch die extreme Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit. Wir schwitzen einfach immer, auch wenn wir uns nicht bewegen. Bis jetzt versuchen wir mit all unseren Bewegungen möglichst effizient umzugehen. (Da wird nur runter zum Wlan gegangen, wenn man eh Flaschen auffüllen oder Wäsche holen muss ) Doch natürlich ist diese Methode im Umgang mit den Kindern und in der Grundschule nicht praktikabel, weil dann immer Action herrscht. Damit wir nach einem verschwitzten Tag (=jeder Tag) auch unsere Garderobe wechseln können, brauchen wir natürlich auch etwas Auswahl an Churidas. Zwar besitzen wir bis jetzt (dank den ehemaligen Volontären Fritzi und Olivia, die so nett waren uns im Vorhinein Stoffe zu kaufen und die Schneiderin zu bezahlen) ein maßgeschneidertes Outfit und dazu noch die Churidas, die von den Ehemaligen hiergelassen worden sind. Diese passen leider aber nicht alle unbedingt perfekt.
Glücklicherweise hatten wir die Möglichkeit, mit unserer Modeberaterin Tessi (eine ehemalige Volontärin, die gerade vier Wochen Praktikum in einer Grundschule macht und uns in allen Fettnäpfchen-Situationen und eigentlich auch in allen sonstigen Situationen mit Rat, Tat und Spaß zur Seite steht) Vilathikulam zu erkunden und auf fette Shopping Tour zu gehen.
Auch wenn Vilathikulam für indische Verhältnisse ein ländliches Dorf ist, war die große Anzahl an Menschen und kleinen Shops ziemlich eindrucksvoll für uns.
Ein Großteil der Menschen lebt in kleinen Baracken, vor denen sie dann Obst, Schmuck, Gemüse, Snacks, Stühle, Tonbehälter und so ziemlich alles andere auch verkaufen.
Neben prächtigen Stoffen und leckerem bunten Obst befindet sich dann aber auch einfach ein Müllhaufen, wenn der Müll nicht gerade auf den Boden geworfen wird.
Auch den bereits öfter erwähnten Straßenverkehr bekommt man deutlich zu spüren. Da fahren ganze Familien auf einem Motorrad mit oder es werden Gasflaschen einfach mal auf den Rikschas transportiert.
Überall tönen Hupen, Musik oder Trommeln.
Die Leute, mit denen wir in den Shops reden, sind sehr freundlich und unaufdringlich, was uns nach ein paar Eindrücken an den Flughäfen (die sich auch allerdings in großen Städten befinden) positiv überrascht.
Nur mit unserem Englisch kommen wir wieder nicht wirklich weit. Aber mit Händen und Füßen und Tessis Tamilkenntnissen gelingt es uns, alle notwendigen Stoffe für die Churidas zu kaufen.
Am Anfang waren wir zwei sichtlich überfordert mit dem vielfältigem bunten Angebot an Stoffen und Mustern, doch dann kamen wir richtig ins Shoppingfieber.
Wir sind super zufrieden mit unserer Auswahl an Stoffen. Kleines Rätselspiel: Wem gehört welche Shoppingtüte?
Mal schauen, wie lang unsere Näherinnen brauchen, um unseren Riesenauftrag fertig zunähen. (Anna hat 3 Churidas und Lydia hat 5 gekauft ) Bis dahin hilft wohl nur Waschen, Waschen und auch mal in Churis reinquetschen, die sonst nicht so perfekt passen
Nach dem Waschen ist unser Zimmer dann schon ziemlich zugehangen und eng. Außerdem fühlen wir uns wegen der dann so hohen Luftfeuchtigkeit beim Eintreten wie in einem Dampfbad!
In den nächsten Posts folgen dann mehr Bilder vom Zimmer und dem Projekt.
Viele Grüße aus dem wunderbaren Vilathikulam
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