Hallo Freunde,
oder ab jetzt nur noch hola amigos ! Unser Flieger ist gestern um 2 Uhr Nachts in Bolivien gelandet. Von München nach Frankfurt, Frankfurt nach Bogota (ca.11h, stehen underrated), die karibischen Inseln kurz vor dem kolumbianischen Festland bestaunt und schon ging es weiter von Bogota nach Santa Cruz de la Sierra, unser Ziel der ewig langen Anreise. Einmal „kurz“ auf die andere Seite der Welt geflogen. Habe es immer noch nicht ganz realisiert, dass ich hier jetzt ein Jahr verbringen werde, in einer komplett mir fremden Kultur. Unser Mentor Paolo hat uns vom Flughafen abgeholt und wir konnten direkt zu Beginn die bolivianischen Straßen erleben. Hier fährt echt jeder wie er will, aber es funktioniert gefühlt trotzdem besser wie in Deutschland. Nach ca. 3h Schlaf hat uns Paolo abgeholt, um uns den ganzen Leuten vorzustellen. Daraufhin sind wir auch ins Hogar Don Bosco gegangen, wo ca. 70 Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters wohnen, essen, lernen und spielen. So viele Eindrücke auf einmal. Die Kinder sind echt cool drauf und vor allem redebegeistert. Sie wollen die ganze Zeit wissen wie dies und das auf deutsch heisst. Am Mittag haben wir gemeinsam mit allen gegessen. Wir mussten im Speiseraum vorkommen und alle haben angefangen für uns zu singen. Ich hab aber nur „Bienvenidos en la casa“ verstanden. Danach haben sie noch angefangen ein Tischgebet zu singen. Während dem Essen haben die Kinder mir den Text beigebracht. „Deogracias al senor, deogracias por su amor.“ (keine Ahnung ob man das so schreibt). Am Abend haben wir noch bisschen die Stadt erkundet. Es gibt hier so nice Micro Busse. Einfach Hand raus strecken und einsteigen, man ist gefühlt noch nichtmal eingestiegen und schon rasen die mit keine Ahnung wieviel km/h weiter.
Nachdem ich heute bis 14 Uhr nachmittags den Jetlag ausgeschlafen habe, haben wir erstmal die Stadt unsicher gemacht. Für 14 Bolivianos (ca 2€) ein Burrito, ein bisschen die Innenstadt angeschaut und am Abend sogar noch eine Runde im Club gewesen, in dem übrigens solo chicos bezahlen müssen. 🙂
Nachdem ich an meinem eigentlichen ersten Arbeitstag erstmal krank war, vermutlich wegen des komplett anderen Essens, wie ich es sonst in Deutschland gewöhnt bin, konnte ich heute in die Arbeit starten. Ich bin im Hogar Casa de Acogida Mano Amiga (Haus der zuflucht der freundlichen Hand) tätig. Es richtet sich an Jungen und Mädchen im alter zwischen 5 bis 13 Jahren. Die Kinder werden in dieser Auffangsstation aufgrund von körperlicher und sexualisierter Gewalt und Vernachlässigung aufgenommen. Das Ziel ist vor allem die Wiedereingliederung in die Familien der Kinder. Beispielsweise wird Kontakt zu Großeltern, Tanten oder Onkeln aufgenommen. Deshalb sind die Kinder dort oft auch nur vorrübergehend, es kann jedoch zwischen 2 Tagen und 2 Jahren je nach Familiensituation alles vorkommen. Wenn die Eingliederung scheitert werden die Kinder einem Heim zugewiesen.
Mein erster Tag war auf jeden Fall ein aufregendes Erlebnis. Kinder bilden Trauben um mich und reden schnell auf Spanisch auf mich ein. Im Laufe des Tages habe ich immer mehr verstanden. Am Vormittag habe ich mit einem kleinen Jungen ein Bob der Baumeister Puzzle gemacht und ganz viel ausgemalt und die ausgemalten Werke der Kinder geschenkt bekommen. Nachmittags gab es abwechselnd eine Lernsession und Freizeit. Ich habe beim Englisch lernen geholfen und mich bei Mathe versucht. Die haben hier aber ein sehr komisches Mathe. 🙁 Draußen hab ich mit den Kindern Verstecken gespielt, ich musste mindesten 20 mal Zählen und natürlich auch ganz viele Klatschspiele mitmachen. Schoko Schoko La La,… Dann war der Tag auch schon vorbei und ich bin sehr müde zurück in unser Volunteer Haus gegangen. Die Kinder sind aber alle sehr süß hier und freue mich hier noch zahlreiche Stunden zu verbringen. Ich hoffe mit der Zeit verstehe ich die Kinder besser. 🙂
Alle sind auf jeden Fall sehr herzlich und mich umgibt sowohl im Mano Amiga als auch in der Stadt Santa Cruz eine tolle Lebendigkeit.
Hasta pronto y la bendación de Dios,
Ana (wie alle mich hier schreiben)
Maria
Danke für Deine ersten Eindrücken ich freu mich auf mehr und es ist schön dadurch an Deinem Leben etwas teilhaben zu dürfen, LG Maria
Anna Konrad
Hallo Maria, sehr gerne 🙂 Grüße de Boliviaaaa