Anna Indien 2019/20

#Anna#Baujahr1996#SozialesJahr#in#Vijayawada#19/20

#TrueHeroesCrossing

Die letzte Woche durfte ich einen Ausflug mit unseren Projektleitern, den Fathers machen. Ich begleitete sie zwei Tage in verschiedenen Projekte unserer Organisation, um einen Bericht darüber zu verfassen. Die meisten dieser Projekte waren in Slum-Regionen, in welche ich vorher noch nie einen Einblick bekommen hatte. Dieses Erlebnis gestaltete sich für mich sehr prägend, denn die eigentliche Verarbeitung der Informationen fand nicht in den Situationen selbst statt, sondern erst danach.
Um zwei der besuchten Projekte wird sich heute auch mein Beitrag drehen, denn sie sind mir ganz besonders im Kopf geblieben.

Das erste Projekt, welches wir an diesem Morgen auch gleich eröffneten, lag auf dem C. N. Hill. Es wurde errichtet um den dort lebenden Kindern die Möglichkeit auf einen Schul-vorbereitungskurs zu bieten. Der Anblick davon, unter welchen Umständen die Menschen dort ihr alltägliches Leben bewältigen, rief in mir große Sentimentalität hervor.
Die Hütten, welche teils aus Lehm und einem Dach aus Palmenwedel, teils aber auch aus einfachen Bambusgerüsten und einer darüber fixierten Kunststoffplane bestehen, lassen darauf schließen, dass hier große Armut herrscht. Um überleben zu können, begeben sich die Bewohner täglich auf die Suche nach Abfall. Sie sammeln Plastik abseits der Zug-schienen oder schleppen Eimerweise Schlamm auf den Hügel ihrer Wohngegend, welchen sie vor Goldgeschäften aufschippen, um die dort minimalistisch vorkommenden Goldpartikel aufwerten zu können. Oben angekommen, beginnt die Filterung der Schlammmassen und der folgenden Reinigung der gefilterten Goldpartikel mit Hilfe von Säure. Die Prozedur wird ohne Schutzmaterialien durchgeführt, wobei gesundheitliche Schäden nicht ausbleiben.
Während dieses Arbeitsalltags werden die Kinder der Bewohner alleine auf dem Hügel gelassen, welche man nicht als sichere Gegend betiteln kann, wenn man die allgemeine Lage und Höhe betrachtet.
Die Verhaltensweise der Kinder, wie beispielsweise der Fakt, dass sie ihr eigenes Alter nicht kennen, lässt darauf schließen, dass sie sich ohne Vorkenntnisse in Bildung und sozialem Verhalten in Zukunft nur schwer in die Gesellschaft integrieren können. Durch den Analphabetismus wird die Gemeinschaft als schwächeres Glied betrachtet und somit weitestgehend verachtet. Gut verständlich, dass die Familien des C. N. Hill zu wenig Anreiz für Bildung aufbringen können.
Pria, eine Frau deren Herkunft von derselben Gemeinschaft stammt, wird die bis zu 30 Kinder auf den Weg der Motivation führen und ihnen Gewohnheiten, wie z. B. auf Plastik-stücken rum zukauen, abgelegt werden um mit zivilisiertem Verhalten eine Chance zu haben, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Das zweite, sehr rührende Projekt war das P.G., welches an einem wunderschönen Platz am Fluss `Krishna´gelegen ist. Der erste Eindruck lies spüren, dass hier viel familiärer Umgang herrscht. Zu beobachten, dass zwischen den Kindern und unseren zwei Volontärinnen eine vertraute Atmosphäre gewachsen ist, lies positive Gefühle in mir wachsen. Auch uns gegenüber äußerten die Kinder großes Interesse und Warmherzigkeit.
Die Besichtigung, und der damit verbundenen Betroffenheit, der doch sehr einfachen Hütten aus Bambus und Plastik, welche ihr zuhause wiederspiegelte, blieb trotzdem nicht aus. Vor deren Umsiedlung zum oberen Teil des Flusses, befanden sich die Hütten am Ufer, doch durch Überschwemmung wurden sie zum Umzug aufgefordert.

Nach diesen Besuchen liesen sich die Gedanken nur schwer ordnen. Es war nicht belastend, diese Erfahrung gemacht zu haben, es waren nur so viele Fragen in meinem Kopf. Mit Glück konnte ich feststellen, dass ich viele Erlebnisse nicht mehr als`Schock´empfand, denn so lassen sich die Gedanken schneller ordnen und man ist in der Lage, das Positive in Situationen zu sehen, die einen sonst auffressen würden. So brannten sich die liebevollen Blicke der Slum-Bewohner, aber besonders die Kinder und deren Freude, in mein Gedächtnis ein.

#WahreHeldenBegegnenUnsImAlltag

Vorheriger Beitrag

#WhatAboutTheKids?

Nächster Beitrag

#AnnaAkka

  1. Mehic, Dagmar

    Alle Helfern in dieser Region möchte ich meinen aller größten Respekt aussprechen, die Berichte über die dort geleistete Arbeit sind so voller Empathie , unglaublich! Ich hoffe sehr das dieser Blog so viel wie möglich geteilt wird um so manches, was wir in „unserer Welt“ als Problem ansehen uns zum Nachdenken bringt und wir mit all unserem Luxus endlich erkennen ,das es Menschen gibt,die wirklich unsere Hilfe brauchen!

  2. Es IST einfach fantastisch wie DU die Dinge beschreibst. ..und wie toll du dami klarkommst….ALLES alles GUTE

Schreibe einen Kommentar

Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kommentarformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an info@donboscomission.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén