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Vimukthi, Hampi, ein Blick zurück und nach vorne

Bestimmt fragt ihr euch, was sich hinter der Überschrift genau verbirgt. Nun, das möchte ich euch gerne in diesem Blog näherbringen. In den letzten Wochen hat sich für mich sehr viel verändert und ich habe viel Neues sehen und erleben dürfen. Fangen wir mit meiner Arbeit an: von nun an arbeite ich mit Lice, einer Mitvolontärin, jede Woche von Sonntag bis Dienstag im Projekt Vimukthi. Das Vimukthi ist eine Unterkunft für Jungen, die in Kontakt mit Drogen oder anderen Substanzen waren. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass in der Einrichtung nur eine geringe Anzahl an Jungs ist, aktuell sind es 10. Das bietet eine gute Möglichkeit besser auf die einzelnen Personen einzugehen und für sie da zu sein. Am Vormittag haben Lice und ich nun angefangen Englisch und Mathe zu unterrichten. Dadurch muss ich meine Vorliebe fürs Lehren auch nicht ganz aufgeben, was ich besonders toll finde. Wir helfen außerdem vormittags in der Küche bei der Zubereitung des Mittagessens mit. Die Köchin freut sich jedes Mal so riesig, wenn wir ihr Gesellschaft leisten und ihr behilflich sind. Den Rest des Tages spielen wir sehr viel mit den Jungs. Neben Carren Board, Uno und Schach spielen wir auch immer gerne eine Partie Volleyball. Dadurch, dass das Vimkuthi weit außerhalb der dicht bewohnten Stadt ist (wir fahren jedes Mal eine gute Stunde Bus, um dorthin zu kommen), findet man hier auch riesengroße Freiflächen. Neben einem Volleyballplatz gibt es dort auch ein Platz zum Cricket spielen, mehrere Gärten und über 200 Mangobäume. Das wird vor allem in der bevorstehenden Mango-Saison besonders schön – und natürlich auch lecker. Insgesamt bin ich sehr glücklich über meinen Arbeitsplatzwechsel und ich freue mich jetzt schon riesig darauf, die nächsten Monate mit den Jungs zu verbringen und sie ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Den Rest der Woche verbringe ich weiterhin in unserer Penamaluru Community, denn das hätte ich wirklich nicht übers Herz gebracht, auch von ihnen Abschied zu nehmen. 

Ein weiteres erwähnenswertes Ereignis in den vergangenen Wochen war das Zwischenseminar mit meiner Heimatorganisation Don Bosco in Hyderabad. Dafür sind Pater Arnes und Niklas, die uns auch schon in unserem Vorbereitungsseminar in Benediktbeuern begleitet haben, nach Indien gereist. Für uns vier „Viji-Mädels“ (Hanna, Lice, Antonia und mich) alle von Don Bosco Deutschland entsandt, ging es am 7. Februar in aller Herrgottsfrühe mit dem Zug los nach Hyderabad, wo wir nach knapp 7 Fahrtstunden ankamen. Am selben Tag ging es dann auch gleich los mit den Seminaren, wo auch alle anderen Don-Bosco-Volontäre, die in andere Bundesstaaten Indiens geschickt wurden, auch teilnahmen. Ein wenig surreal hat es sich gegebenermaßen angefühlt, sich hier in Indien wiederzutreffen- zugleich war es aber einfach mega schön. In den Seminaren haben wir sehr viel über unsere bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse gesprochen. Meine Halbzeit hier in Indien ist nun erreicht und manchmal vergesse ich ein bisschen, was ich alles schon in den letzten Monaten hier erlebt habe. Umso beeindruckender hat es sich dann angefühlt, als wir das alles durch viel Reden und Aufschreiben nochmals Revue passieren ließen. Am Ende der Seminartage haben wir uns dann noch genügend Zeit genommen, ein paar Ausblicke auf unsere noch verbleibende Zeit hier in Indien zu machen und zu erörtern, was jetzt noch auf uns zukommt. Dabei ging es beispielsweise auch um unsere Zukunftspläne nach unserem Auslandsjahr. Denn man darf nicht vergessen, dass wir uns in Indien praktisch schon auf einen Studiengang, eine Ausbildung oder auf Sonstiges festgelegen, denn die Fristen warten nicht darauf, bis wir wieder zuhause sind. Das ist schon ein wenig komisch, aber auch sehr spannend in Indien neben den vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen parallel seine weitere Zukunft in Deutschland zu planen. Einen Seminartag haben wir uns außerdem genommen, um eine gemeinsame Sightseeingtour durch Hyderabad zu machen. Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass wir genau die Sehenswürdigkeiten anschauen, die ich schon bei meinem letzten Kurzaufenthalt in Hyderabad im November besucht habe. Doch glücklicherweise durfte ich ganz neue Dinge sehen wie zum Beispiel den Hussain Sagar Lake und den Chowmahalla Palace. Die insgesamt 6 Seminartage vergingen, wie im Flug und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen. 

Für mich und 9 andere Don Bosco Volontäre ging es im Anschluss nicht gleich wieder zurück „nach Hause“, sondern weiter nach Hampi, einer „Stadt“ im Bundesstaat Karnataka. Ich sage bewusst nicht Stadt, denn Hampi ist mehr eine riiiiiiiesige Fläche, auf der sich sehr viele Tempel, Tempelruinen und Museen befinden. Touristisch und geschichtlich habe ich diesem Urlaub auf jeden Fall sehr viel gelernt. Wir waren tagsüber nur unterwegs und haben uns so viel wie möglich angeschaut. Es war wirklich atemberaubend diese alten Tempelanlagen zu besuchen und definitiv einen Besuch wert.

Inzwischen sind wir schon längst wieder zurück in Vijayawada und der Alltag hat uns wieder fest im Griff. Mein nächstes Highlight wird der baldige Besuch meiner Familie sein. Am 24. März fliege ich dafür nach Delhi und wir reisen dann gemeinsam weiter. Aber davon berichte ich euch mehr in meinem nächsten Blogeintrag. Bis dann!

Ich möchte mich an dieser Stelle sehr bei den vielen begeisterten Leser: innen und bisherigen Spender: innen bedanken. Und vielleicht die/den ein oder andere/n noch zum Spenden aufrufen: 

Spenden über:

DON BOSCO MISSION
LIGA BANK MÜNCHEN
IBAN: DE66 7509 0300 0102 1418 76 BIC: GENODEF1M05 VERWENDUNGSZWECK:
Zora Binder, Spendencode S23VB002

Link zu meiner Spendenseite: 

https://www.gofundme.com/f/zora-goes-navajeevan

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