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Vom Klassenzimmer ans Meer

Meinen letzten Blogeintrag hatte ich damit beendet, dass ich mein Projekt vorgestellt habe, in dem ich zukünftig arbeiten werde: die Zilla Parishad High School in Penamuluru. Von Montag bis Freitag sind Antonia und ich dort als Lehrerinnen tätig und unterrichten „Spoken English“ für ca. 40 Schülern aus den Jahrgangsstufen 6 bis 8. Dafür fahren wir mit unseren Fahrrädern um 13 Uhr von unserer Wohnung los und sind dann nach einer Stunde Fahrt an der Schule. Dort bekommen wir erstmal Mittagessen, was zwar immer super lecker ist, jedoch meine Schärfetoleranz jedes Mal auf die Probe stellt. Mehr oder weniger pünktlich (indische Zeit eben) beginnt der Unterricht dann um 15 Uhr. In unsere Vorbereitung für den Unterricht haben Antonia und ich uns überlegt, verschiedene Themen als Leitfaden für unsere Stunden zu wählen. Beispielsweise haben wir uns mehrere Unterrichtsstunden dazu genommen, um das Thema „Feste“ näher zu besprechen. Hier in Indien gibt es viele hinduistische Feste. Eines folgt direkt nach den anderen und man hat das Gefühl das laute Trommeln und die lauten Gesänge finden im eigenen Zimmer statt. Umso schöner war es auch von den Kindern während des Unterrichts mehr über die sehr ausgelassen gefeierten Feste zu lernen. Durch viele Sprechaufgaben und Schreibübungen versuchen wir ihnen dabei dann Englisch bzw. das gesprochene Englisch teils auch spielerisch und künstlerisch näherzubringen. Nach 2 Stunden arbeiten folgt dann auch meistens am Ende der Stunde die Frage, ob wir noch tanzen können. Natürlich lasse ich es mir dann auch nicht nehmen, mit den Schülern einmal „Waka Waka“ zu tanzen. Meistens bekommen wir sogar noch einen indischen Tanz gezeigt, was super viel Spaß macht. 

Vielleicht an dieser Stelle auch ein kleiner Zwischenbericht, wie mir das Lehren so gefällt: Im Großen und Ganzen erfüllt es mich sehr, die Kinder in ihrem Englisch zu verbessern. Auch die Vorbereitungen für die Stunden lohnen sich, wenn man mitbekommt, wie den Schülern der Unterricht gefällt. Ich kenne es ja selbst, jeder Unterricht der nicht nur monoton vorgetragen wird und abwechslungsreicher ist, bereitet 1000-Mal mehr Spaß und motiviert, aktiv daran teilzunehmen. Trotzdem muss ich sagen, dass es jetzt nach den ersten Wochen schon noch etwas herausfordernd ist für jeden Tag spannendes Unterrichtsmaterial vorzubereiten. Besonders bei einem Niveaunterschied, wie wir ihn in unserer Klasse haben, muss man versuchen, für jeden ansprechenden und vor allem dem Niveau entsprechenden Stoff zu behandeln. Denn während für die einen noch die Wiederholung der Grammatik wichtig ist, können andere schon richtige Rollenspiele vortragen. Auf jeden Fall freue mich jetzt schon auf die nächsten Wochen und Monate des Unterrichts. Die vergangenen 10 Tage hatten die Schüler Ferien, danach geht es jetzt frisch erholt weiter im Stoff.


Wo wir gerade bei Ferien und Festen sind, im oberen Abschnitt hatte ich ja schon anklingen lassen, dass es in Indien viele Feste gibt. Beispielsweise war am 23. Oktober der „Vijayadashami“-Feiertag. Ich muss zwar ehrlicherweise gestehen, dass ich nicht immer genau sagen kann, was an dem Tag genau gefeiert wird, aber Google hilft mir jedes Mal bei der Rätsellösung. Wir als Volontäre hatten an diesem Tag dann Urlaub. Naja und was soll ich sagen, so einen freien Tag lassen wir natürlich nicht einfach ans uns vorbeiziehen. Um 4:00 Uhr morgens klingelte mein Wecker und eine Stunde später ging es mit anderen WG-Mitgliedern an den Bahnhof. Von dort aus fuhr pünktlich auf die Minute (da kann sich die DB ein Scheibchen abschneiden!) um 6:10 Uhr unser Zug vom Bahnhof ab. Nach einer Stunde Fahrt waren wir dann unserem Ziel: in Babatla. So haben wir also unseren freien Tag am Meer, genauer gesagt am Golf von Bengalen, verbracht. Es war tagsüber zwar super heiß, aber durch eine selbstgebaute Schattenhütte konnten wir uns am Strand etwas Schatten verschaffen. Natürlich waren wir auch nicht die einzigen Badegäste. Neben sehr vielen heimischen Gästen war auch die ein oder andere Kuh da, die versucht hat sich unserer Sachen zu bedienen. Abends ging es dann mit dem Zug wieder nach Hause. Nach diesem ereignisreichen und wunderschönen Tag bin ich einfach nur noch totmüde ins Bett gefallen. 

In einer WG zu leben ist einfach super. Neben zahlreichen Ausflügen, einer Flat-Olympiade, Geburtstags- und Halloweenfeiern, ist es einfach wunderbar Mitbewohner zu haben, die für einen da sind und immer eine Antwort auf Fragen bereit haben. Bei uns ist jede/r für jeden da und alle haltenzusammen wenn es um die Erledigung der Wochenaufgaben geht, was natürlich auch zur WG-Harmonie beiträgt.

Kommende Woche geht es für uns als WG mit 8 anderen Volontären auch aus Indien nach Goa, wo wir knapp eine Woche einen kleinen Urlaub verbringen werden. Deswegen wird es im nächsten Eintrag bestimmt wieder viel zu erzählen geben. 

Falls ihr Lust habt mich weiterhin in meiner Zeit in Indien zu unterstützen, würde ich mich sehr über eine Spende freuen: 

Spenden über:

DON BOSCO MISSION
LIGA BANK MÜNCHEN
IBAN: DE66 7509 0300 0102 1418 76 BIC: GENODEF1M05 VERWENDUNGSZWECK:
Zora Binder, Spendencode S23VB002

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https://www.gofundme.com/f/zora-goes-navajeevan

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