Hey ihr Lieben!

Nun möchte ich euch erzählen, wie man Weihnachten und Neujahr in Indien feiert, bzw. wie Emilia und Ich dieses Jahr Weihnachten und Silvester verbracht haben.

Wir wurden über die Feiertage von Pater Primus (der ehemlaige Kaplan meiner Pfarrei in München) nach Hause eingeladen. Dafür mussten wir erstmal von Sonapahar nach Shillong fahren, um ihn dort zu treffen. Dann haben wir eine Nacht in Shillong im Youth Center verbracht, bis wir dann am 22. Dezember gemeinsam mit Primus‘ kleinsten Schwester und Ihm nach Umden gefahren sind. In den Tagen vor Weihnachten haben wir ganz viel Plätzchen und Kuchen gebacken in einem kleinen portablen Backofen. Dabei haben uns die drei Schwestern von Primus geholfen, wir hatten viel Spaß gemeinsam und das Gebackene hat echt gut geschmeckt.

Am 23.Dezember haben wir uns mit einem ehemaligen Volontär getroffen. Er war damals in Nogpur, was ziemlich in der Nähe von Umden ist. Er hat dieses Jahr eine Khasi-Frau geheiratet, die er damals in seinem Freiwilligendienst kennengelernt hat. Wir waren gemeinsam in einem Restaurant essen und haben die Zeit sehr genossen. Es war echt cool mal wieder eine deutsche Person zu treffen und deutsch sprechen zu können.

An Heilig Abend haben wir den Tag über alles vorbereitet und die Kuchen fertiggemacht. Am Abend sind wir um 21 Uhr in die Christmette gegangen und danach gab es den traditionellen Weihnachtskuchen mit Kaffee. In der Nacht haben wir mit der ganzen Familie Weihnachtslieder gesungen und dazu getanzt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ging es für uns wieder in die Kirche, diesmal in ein anderes Dorf. Dort haben wir Eucharistie gefeiert, traditionell getanzt und gegessen und am Nachmittag waren wir bei Cousins und Cousinen zum Teetrinken eingeladen. Am selben Abend kamen auch nochmal Familienmitglieder zum Essen zu uns nach Hause und wir haben uns viel unterhalten.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag haben wir erstmal ausgeschlafen und dann waren wir mit den drei Schwestern ein bisschen in der Gegend unterwegs und haben an einem kleinen Teich ein paar Ananas gegessen.

Am 27. Dezember sind wir dann mir der ganzen Familie zu Verwandten in ein anderes Dorf gefahren und hatten eine richtig coole Erfahrung dort. Wir konnten das Dorfleben in Nord-Ost-Indien nochmal von einer anderen Seite sehen und haben viel mit den Kindern und Hundewelpen gespielt 🙂 Wir haben ganz traditionell um eine Feuerstelle gesessen und gegessen. Am Abend sind wir dann wieder ca. 2 Stunden mit dem Auto zurückgefahren nach Umden und waren dann sehr erschöpft von dem schönen Ausflug.

Am Tag darauf wurden Emilia und Ich von dem Dorfpfarrer wieder zurück nach Shillong gefahren und haben noch einen Tag und eine Nacht dort verbracht. Am Abend wurden wir von Father Makri aus dem Youth Center in eine schicke Bar und ein Restaurant eingeladen, wo wir wieder einmal sehr leckeres indisches Essen probiert haben.

Am 29. Dezember sind wir mit einem Sammeltaxi, hier Sumo, wieder zurück nach Hause nach Sonapahar gefahren. Der Trip nach Umden hat uns insgesamt sehr sehr gut gefallen und wir hatten eine Menge Spaß mit der Familie beim Backen und bei den Ausflügen! Es war auch ein Privileg und ein bisschen tröstlich für uns, Weihnachten mit einer so tollen Familie verbracht haben zu dürfen und wir sind sehr dankbar für das wunderbare Weihnachtsfamilienfest 🙂 Auch Silvester war eine mal andere, aber schöne Erfahrung für uns.

Am 30. Dezember wurde ein großes Sporttunier organisiert und am 31. Dezember gab es eine Talentshow am Nachmittag, wo Emilia und Ich mit zwei anderen in der Jury saßen. Wir durften die verschiedenen Tanzgruppen und Solotänzer bewerten, sowie eine Miss und einen Mister Banglapluh (der Name des Dorfes rings um die Kirche) wählen. Das hat uns viel Spaß gemacht und es war schön, die vielen Talente, die in den Kindern und Jugendlichen stecken, zu entdecken.

Der Silvesterabend hat mit einer Anbetung und mit Rosenkranz begonnen und im Anschluss gab es ab 23 Uhr einen Gottesdienst über den Jahreswechsel. Kurz nach Mitternacht hat sich die gesamte Gemeinde auf dem Fußballfeld versammelt und das neue Jahr wurde mit einer riesigen, brennenden Strohfigur eingeläutet. Es haben sich alle ein frohes neues Jahr gewünscht und ein bisschen gefeiert und getanzt. Im Anschluss sind wir noch mit zu einer Familie gegangen und haben beisammengesessen und ein bisschen was getrunken und gegessen. Ich bin sehr dankbar für die vergangenen drei Monate in Indien und blicke hoffnungsvoll auf die Zeit, die noch vor uns liegt.

Ich wünsche euch allen ein wundervolles und gesegnetes Jahr 2024 und freue mich schon, euch alle dieses Jahr wiederzusehen! Khristmas basuk bad snem thymmai basuk phi baroh🌟 (Übersetzt: fröhliche Weihnachten und ein frohes neues Jahr euch allen)

Eure Vroni