Hey ihr Lieben!

Nun ist schon einige Zeit vergangen seit dem letzten Blogbeitrag. Und es hat sich tatsächlich schon relativ viel verändert und wir sind mittlerweile in der Dorfgemeinschaft und im Lehrerkollegium angekommen.

Wir helfen von Montag bis Freitag in den zwei Schulen auf unserem Gelände mit und geben Englischunterricht sowie Vertretungs-und Spielestunden für die Klassen 4 bis 9. Dort kommen wir allerdings auch regelmäßig an unsere Grenzen, da man die Schüler und die Arbeitsweisen nicht mit denen aus Deutschland vergleichen kann. Emilia und Ich müssen kreative Wege finden, den Schülern den Stoff nahezubringen und ihnen helfen sich mehr zu trauen englisch zu sprechen. (Es sind nämlich 99% der Schüler zu „shy“ um zu antworten oder ihre Hand zu heben).

Auch werden wir häufig zu verschiedenen Veranstaltungen wie Hochzeit, Taufe oder Geburtstag zum Essen eingeladen. Dann fahren oder gehen wir meistens mit den Fathers zu den Familien nach Hause. Wir konnten dadurch auch schon viele Häuser und Dörfer sehen und konnten erleben, wie die Menschen privat leben und Feiern zelebrieren.

Die Wochenenden sind tatsächlich eher langweilig für uns, da wir weder zur Schule gehen, noch viel Zeit mit den Jungs haben, weil die den ganzen Tag lernen und auf dem Gelände arbeiten müssen. Deshalb spielen wir meistens zu zweit etwas Basketball oder lesen vor unserem Haus. Am Sonntag werden wir oft von Father Sebastian in ein anderes Dorf zum Sonntagsprogramm mitgenommen. Dort gibt es dann einen 3-stündigen Gottesdienst, ein Mittagessen in einem Familienhaus und im Anschluss noch eine 2-stündige Anbetung mit Rosenkranz und Dankesreden (alles auf Khasi, der lokalen Sprache). Das alles zieht sich schon sehr in die Länge und manchmal muss man aufpassen, dass man nicht einschläft 😉

Mit den Jungs aus dem Hostel verstehen wir uns immer besser und sie sind wie kleine Brüder für uns. Wir haben sehr viel zu Lachen und spielen gerne gemeinsam Basketball oder sitzen vor dem Haus und erzählen uns gegenseitig Geschichten aus unserem Leben.

Letztes Wochenende waren Emilia und Ich in Shillong, der Hauptstadt von Meghalaya (dem Staat in dem wir wohnen) und haben Pater Primus im Don Bosco Youth Center besucht. Ich kannte Pater Primus schon, weil er von 2019 bis 2021 bei mir im Pfarrverband war und für die Ministranten und Jugendlichen verantwortlich war. Er ist seit September diesen Jahres selbst wieder in Indien, und für die Jugend- und Pastoralarbeit in der Provinz Shillong verantwortlich. Wir haben ein sehr cooles Wochenende mit ihm und verschiedenen jungen Menschen gehabt und haben uns die Stadt angeschaut, sind shoppen gegangen und haben das Don-Bosco-Museum besucht, wo wir viel Neues über Nord-Ost-Indien und über die Traditionen und Religionen gelernt haben. Am Sonntag sind wir mit Miss Rose von unserer Schule wieder zurück nach Sonapahar gefahren. Die Zeit in Shillong war wirklich mega cool, und wir wollen unbedingt nochmal dorthin, aber wir haben uns auch sehr gefreut unsere Jungs wiederzusehen und zu Hause zu sein.

Das Wetter ist dafür dass November ist, immernoch ziemlich angenehm und am Tag haben wir meistens Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Allerdings kühlt es in der Nacht stark ab, sodass man mit Pullover und Socken schlafen muss, damit man nicht krank wird.

Schlussendlich kann ich sagen, dass es mir sehr gut hier in Indien geht und ich die Zeit und die Freiheit schon sehr genieße!

Ganz liebe Grüße

Eure Vroni