Hey guys:)

I know, I know, wollte ja regelmäßig schreiben, es ist schon wieder sooo viel passiert, was ich selbst noch nicht alles verarbeiten kann. Dieser Freiwilligendienst bombadiert mich mit unglaublich vielen Eindrücken, egal, wo ich bin… aber natürlich im guten Sinn:)
Hoffe, bei euch ist alles fit und ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bei mir ist auch alles gut, haha danke der Nachfrage:D. Also wo waren wir denn stehengeblieben?

Ah ja, da war ich noch in Chemnitz.

(kurze Vorschau: da hätte ich eigentlich gestern wieder hinfahren sollen, aber durch die aktuelle Situation mit Corona in Sachsen…hmm, der Plan geht nicht auf, gibt mir aber Anlass nochmal aufzugreifen, warum ich die Zeit dort wirklich geschätzt habe.)

Ehrlich muss ich sagen, dass ich anfangs nicht ganz so euphorisch gegenüber all dem gestimmt war, zwar war´s ´ne neue Stadt, neue Leute, aber 24 Mitvolontär*innen, die du jeden Tag gesehen hast, wurden reduziert auf eine Bezugsperson. Anfangs war ich noch voll im Benediktbeuern-Feeling und ich hab es schon vermisst. Aber wusstet ihr, wie heftig connected Don Bosco ist? In Chemnitz kannte man das Kloster und die Leute aus Bene. Der Pater, mit dem wir zusammengewohnt haben, hat einfach das Aktionszentrum in Benediktbeuern und das DBH in Chemnitz mitgegründet! Und im Flur des DBHs stand Don Boscos Spruch:

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“,

…was mir irgendwie ein Gefühl von Vertrautheit gegeben hat. Und natürlich am Wichtigsten: Der Don Bosco-Flair dort. Das Prinzip der offenen Tür dort hat den Kindern und Jugendlichen echt viel gegeben, sie konnten kommen, wann sie wollten. Für manche war das Team dort so eine Anlaufstelle, die Bezugspersonen waren wie beste Freund*innen. Ich habe Jugendliche kennengelernt, die wirklich seit Jahren so ziemlich jeden Tag ins DBH gekommen sind und ich hab wirklich Respekt vor den Menschen, die da arbeiten. Und mit wie viel Herzblut sie ihre Arbeit machen und was sie alles mit den Kindern und Jugendlichen durchgemacht haben… es war so familiär.
Einmal habe ich bei einem Streit auf dem Hof einen kleinen Jungen, der mir ziemlich vorlaut und hitzköpfig vorkam, sagen hören:

Don Bosco hat gesagt, dass wir alle zusammen spielen sollen.

…und das hat sich bei mir wirklich eingeprägt.
Don Bosco in Chemnitz ist auch so aufgestellt, dass es verschiedene Angebote für verschiedene Altersgruppen gibt, es gibt die Hilfen zur Erziehung, die Familienbildungsstätte für Familien mit ihren Kleinkindern und wenn die älter werden, können sie in den Kinderclub gehen und in den Jugendclub. Dann gibt´s noch den Schulsozialdienst, die Wohngruppen für Jugendliche zur Verselbstständigung und die Aktivierungshilfe „Startklar“, wo junge Menschen in das Arbeitsleben integriert werden. Don Bosco ist dort so ein Netz, was auffangen kann. Es gibt Leuten ein Gefühl von Gemeinschaft und dass sie nicht alleine stehen, dass ihnen geholfen wird, wenn sie etwas brauchen.

Ich war auch einmal dort beim Zirkus „Birikino“, wo Kindern und Jugendlichen gezeigt wird, dass sie etwas können. Was man erreichen kann, wenn man an sich glaubt. Und es ist so schön, ihnen zuzusehen, wie sie voll darin aufgehen. (Absoluter Fan von Zirkuspädagogik geworden.)
Und auch da… ich habe mich bei einem Jugendlichen, der mir Tricks mit dem Diabolo gezeigt hat, bedankt und er meinte nur, dass ich mich nicht zu bedanken brauche, denn wir seien hier beim Zirkus.

Dass dieser Gedanke vom Zusammenhalt einfach so präsent ist… Menschen, die bewirken, dass bei Kindern und Jugendlichen dieser Spirit des Miteinanders, wie Don Bosco ihn gepredigt hat, weitergegeben wird und verwurzelt ist…wow

Persönlich habe ich in der Zeit auch viel für mich gelernt. Ich habe zum Beispiel gelernt, über Parallelen Bindungen zu Menschen aufbauen zu können, denn man findet Gemeinsamkeiten in jeder Person, egal wie alt oder wie anders ihre Welt ausschauen mag. Ich habe gelernt, wie man durch Fußball spielen Anerkennung bekommt:) Und es ging darum, das Kind in den Mittelpunkt zu stellen und sich selbst zurückzunehmen. Und ich werde den Tag nicht vergessen, an dem die Kinder und Jugendliche plötzlich meinen Namen kannten, denke gern an die Ferien (inkl. Alpaka-Wanderung!!!), die nochmal intensiver waren und wie wohl ich mich gegen Ende gefühlt habe. Ich hatte sehr viel Spaß.
Die Zeit in Chemnitz war auf jeden Fall sehr nice und ich wünschte, ich hätte dort jetzt wieder sein können.

Vielen Dank für das Praktikum, liebes DBH.

Und euch, guys, sehe ich hoffentlich bei meinem nächsten Blogeintrag:)