Die Welt ist groß und wir sind klein, doch lass uns diese große unbekannte Weite kennenlernen und sie wird uns immer kleiner und vertrauter vorkommen.

Um diesen Traum von einer Welt als Heimat wahr werden zu lassen, habe ich mich entschieden meine Sicht zu erweitern und einen Freiwilligendienst in Indien zu machen.

Ab dem  7. September werde ich mit Don Bosco Volunteers in Vijayawada meine Ehrenamtsarbeit mit Kindern und Jugendlichen starten. Es ist ein Ehrenamt, weil ich es für eine Ehre halte, dass ich von meinem privilegierten Leben in Deutschland etwas weiter geben kann. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft und ich kann’s kaum erwarten ihre Vorstellungen zu sehen und ihre Ansichten in einer mir komplett fremden Kultur kennenzulernen.

Vielleicht hören sich meine Vorstellungen etwas groß an und die einen oder andern sind auch ein bisschen träumerisch für ein junges, privilegiertes, europäisches Mädchen. Aber, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder? Und ja, ich glaube, Gandhi hatte recht, als er sagte: Be the change you  want to see in the world.

20 Jahre bin ich nun alt und hab von diesen 19 in Deutschland und eins in Finnland gelebt. 23 Länder habe ich bereist gesehen und es gibt immer noch 171 Staaten zu sehen. 2018 hab ich mein Abi gemacht und wollte etwas weiter geben und was Neues lernen, über die Welt, über Kinder, über mich und darüber was es heißt von ganz von vorne anzufangen.

Niemand kennt dich, keiner kennt deine Familie, keiner weiß wer du bist, wer du warst oder wer du sein wirst und nur  du allein kannst das entscheiden.

Alles neu!  so SCHÖN NEU! singt Peter Fox und ja ich weiß es wird nicht alles schön werden, aber das ist es in Deutschland auch nicht. Schwere Situationen werden immer weiter auftreten und ich werde lernen, damit umzugehen und irgendwann werde ich immer mehr und mehr verstehen und lernen, gerade aus diesen Situationen heraus.

Und Mama und Papa, ihr habt mich zu einer selbständigen, verantwortungsvollen Frau erzogen, die vielleicht manchmal ein bisschen dickköpfig, zu gutgläubig und zu übermutig ist. Aber ihr habt mir auch beigebracht, wie man respektvoll miteinander umgeht und wie Konflikte und Probleme angesprochen und gelöst werden können. Ich hab durch euch ein Bauchgefühl erlernt, auf das ich stets vertrauen darf und was mir viel Sicherheit und Selbstvertrauen schenkt. Ich vertraue darauf, dass es gut wird, denn wie ein indisches Sprichwort besagt: wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende!

Durch meine Organisation Don Bosco habe ich auch schon in 3 Vorbereitungsseminaren viel lernen dürfen und so viele tolle Menschen kennengelernt, die jetzt in die ganze Welt ausschwärmen und ihre Freiwilligendienst antreten. Mich würde es freuen, wenn ihr auch mal bei den Blogs der anderen vorbeischaut.

Das Projekt in dem ich für 11 ½ Monate sein werde heißt: Navajeevan Bala Bhavan (http://www.njbb.org/index.php), befindet sich in Süd-Ost Indien (Vijayawada 1 Mio. Einwohner ) und ist in viele kleinere Projekte unterteilt, in denen mit mir 7 andere Volontäre sein werden.

Projekte:

• Eine Klinik für kranke Kinder

• Wohnhäuser  für  Kinder mit Freizeitangebot  (Moggas),

• Eine Aufnahmestation für Kinder, die vorübergehend ein Zuhause brauchen  (Shelter)

• Ein Wohnprojekt  für ältere, teilweise gehörlose Jungs. (Diva Nivas).

• Beschulung für Kinder, die dem staatlichen Schulalltag nicht gewachsen sind  (Chiguru)

• Eine Farm, auf der Jungs  mit  Suchtproblemen einen Tagesablauf erlernen  (Vimukthi)

• RVDC und das BVK sind Ausbildungszentren:z.B.  Näh-, Kosmetik- und Computerkurs Elektriker oder Mechanikerausbildung.

In allen Projekten sind es insgesamt 2000 Kindern und Jugendlichen.

Ich werde versuchen immer wieder hier auf dem Blog was zu schreiben und euch an meinem Jahr teilhaben zu lassen so gut es geht!

Euch Lesern wünsch ich auch ein wunderschönes spannendes, erfahrungsreiches Jahr und etwas Geduld mit mir und diesem Blog 😀