Mein Urlaub in Bolivien
Nach dem einwöchigen Zwischenseminar Ende Februar bis Anfang März in Bolivien, steht ein kleiner Urlaub mit zwei Mitvolontären an. Von Cochabamba geht es mit dem Bus in die Kleinstadt Uyuni.
Ebenso wie in Argentinien sind auch hier Busse die beste und einzige öffentliche Reisemöglichkeit. Meine Busreisen waren bisher alle unglaublich komfortabel, ob 8 oder 16 Stunden. Ich beginne mir zu wünschen, dass diese Art zu Reisen in Europa ausgebaut werden würde.
Wir fahren über Nacht von Freitag auf Samstag und kommen nach acht Stunden am Ziel an. Uyuni ist bekannt für den ‚Salar de Uyuni‘ – eine 10 km² weite Salzebene. Wir finden schnell eine Agentur für eine dreitägige Jeeptour in der Umgebung von Uyuni. Wir nehmen, nach einer nicht so ganz gelingenden Preisverhandlung, das Angebot an. In Bolivien ist es typisch um den Preis zu handeln, aber ich gewöhne mich in der kurzen Zeit vor Ort überhaupt nicht daran und bin auch nicht sehr erfolgreich.
UYUNI
ZUGFRIEDHOF
SALZ
Bevor es zur Salzebene geht machen wir einen kleinen Abstecher zu einem Zugfriedhof. Damit werde ich in meinem gesamten Jahr auch mehr kaputte & verrostete Züge als betriebsfähige gesehen haben.
Anschließend geht es weiter. Nach einer kurzer Fahrt beginnt sich am Horizont eine weiße schimmernde Fläche zu erstrecken.
Als wir den Salar erreichen wirkt es auf mich noch sehr unspektakulär – matschiges, weiß-rotes Salz. Zur derzeitigen Jahreszeit befindet jedoch durch Regenfälle eine dünne Wasserschicht über dem Boden im Zentrum des Salars. Als wir weiter herausfahren scheinen Autos und Menschen Kopf zu stehen. Der Horizont ist nicht mehr auszumachen und man steht zwischen Wolken. Der Effekt ist besonders in der Ferne sehr stark, mich selbst kann ich nicht in einem Spiegel betrachten.
Bis zum Abend bleiben wir noch auf der Salzebene, bis wir zu unserer Unterkunft – einem Salzhostel – fahren. Wände, Betten, Stühle und Tische, alles ist aus SALZ.
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unglaubliche Vielfalt
Am nächsten Tag geht es früh mit dem Jeep weiter. Zunächst ist die Natur sehr trist. Kleine Büsche und trockenes Gras überwachsen die Ebenen und Hügel. Teilweise unterbrechen Mooren diese Weiten.
Bereits beim ersten Stop treffen wir die Bewohner, welche uns die nächsten zwei Tage stetig begleiten werden – Lamas. Die flauschigen Begleiter sehen nicht nur schön aus sondern sollen auch gut schmecken: „Besonders Baby-Lamas“, wie unserer Tourguide meint.
Bildergalerie zur 3-Tagestour
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Die 3-Tagestour hat mir eine so unbeschreibliche Diversität an Natur gezeigt, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Es machte auf mich den Eindruck als würden wir stündlich in ein neue Ökozone fahren. Sei es eine Wüste angrenzend an Bergen mit Schnee, ein Moor, Lagunen oder Weiten mit Felsen in den verschiedensten Formen. Es macht Spaß in so unberührter Natur zu sein.
Endstop ‚La Paz‘ – Eine Stadt auf 3600m Höhe
Unser letztes Ziel ist die Stadt La Paz. Besonders die vielen Seilbahnen über der Stadt stechen heraus. Sie ziehen sich über die steilen und vollgebauten Hänge.
Gegen die Höhe und dadurch entstehende Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit, haben wir uns zu Anfang des Urlaubs eine Tüte Coca-Blätter gekauft. Aus den Blättern kann der Inhaltsstoff Kokain zwar gewonnen werden. Eine berauschende Wirkung haben die Blätter aber nicht. Nichtsdestotrotz wirken Coca-Blättere teilweise wie eine kleine Sucht. Viele Taxi- und Busfahrer haben dicke Backen mit Coca.
Man nimmt eine kleine Hand der Blätter und stopft sie sich in die Backe. Der Geschmack ist ein wenig „grasig“ aber nicht unangenehm und ich habe sie gerne genutzt.
Mit dem Fahrrad am Abgrund
Um etwas kleines in ‚La Paz‘ zu unternehmen, melde ich mich bei einer Mountainbiketour auf der so beworbenen „Death-Road“ an. Mit einer kleinen Gruppe fahre ich in einem Bus zunächst auf über 4000m bevor es auf einer Schotterpiste bergab geht.
Sobald man in das tropische Tal hineinfährt und sich die Straßen weg denkt, könnte man meinen, man wäre „in einem Land vor unserer Zeit“ und wartet nur darauf, das ein Flugsaurier hinter dem nächsten Berg aufsteigt.
Die gesamte Strecke macht super Spaß, auch wenn sich mir das ein und andere Mal der Bauch umdreht, wenn man wenige Meter von sich in einen 100m Abgrund schaut:
Vielen Dank für’s lesen des Blogs :))
Tobias
Hallo Sebastian, das sind sehr beeindruckende Bilder (echte Highlights am Ende deines Jahres) und wieder zwei sehr schön geschriebene Einträge. Wir freuen uns auf deine Rückkehr und wünschen bis dahin tolle letzte Tage. Grüße von ToCoKiNa
Jakob
Durch diesen Beitrag habe ich mich gefühlt, als ob ich Hautnah mit dabei gewesen wäre!