Hier in San Juan kümmern wir uns im Rahmen des sozialen Jahrs um Kinder- und Jugendliche. Aber wie genau ist das hier organisiert?

Mein Projekt beinhaltet nicht nur die Mitarbeit am „Colegio Don Bosco“, sondern auch die Mithilfe an einer jugendlichen salesianischen Bewegung (MJS: „Movimiento Juvenil Salesiano“), die vor allem samstags auf dem Schulgelände tagt.

Colegio Don Bosco

Drei verschiedene Einrichtungen formen die gesamte Schule: el jardín, la primaria y la secundaria. Sie wird von insgesamt 1200 Kindern und Jugendlichen besucht.

El jardín

Der Kindergarten besteht aus zwei verschiedenen Gruppen mit jeweiligen Untergruppen, den Vier- und den Fünfjährigen. Die einen sind vormittags (9-12 Uhr) und die anderen nachmittags (14-17 Uhr) in der Schule untergebracht.

Spielplatz
zentrales Gebäude des Kindergartens

La primaria

Sechs Jahrgangsstufen mit jeweils drei Klassen bilden die Grundschule.

in diesem Teil des Gebäudes findet der Unterricht der Grundschüler statt

La secundaria

Weitere sechs Jahrgangsstufen bilden die weiterführende Schule. Dabei gibt es in den ersten drei Stufen ebenfalls jeweils drei Klassen. Danach werden nur noch zwei Klassen pro Stufe unterrichtet.

Die „preceptoría“ bildet einen Teil der secundaria. Dort arbeiten fünf „preceptores“ (das könnte man als Tutoren übersetzen). Ihre zentralen Aufgaben in Bezug auf die Kinder- und Jugendlichen sind „conducta“ (Verhalten), „asistencia“ (Hilfe) und „academia” (Bildung). Bei verschiedensten Angelegenheiten (wie z.B. Fragen zur Organisation oder sich einfach in den Pausen mit den Schülern unterhalten oder mit ihnen spielen) wie auch bei Problemen der Schüler sind sie zur Stelle.

die Schüler der secundaria gehen hier in den Unterricht

MJS (Movimiento Juvenil Salesiano)

Die jugendliche salesianische Bewegung besteht aus fünf verschiedenen Gruppen. Alle arbeiten mit Kindern und Jugendlichen (4-18 Jahre alt) zusammen, die zum Teil auch aus ärmeren Verhältnissen stammen.

Die „animadores“ (Animatoren) von vier der fünf Gruppen veranstalten dabei jeden Samstag auf dem Schulgelände Spiele mit den Jüngeren und oft auch Gespräche, meist über religiöse und philosophische Themen, mit den Älteren.

Die Gruppen „mallín“, „exploradores“ (Pfadfinder), „scouts“ und „infancia“ (Kindheit) veranstalten ihr Programm auf dem Schulgelände.

Die einzige Gruppe, die außerhalb des Schulgeländes ihre Arbeit verrichtet, ist das „oratorio“ (Oratorium). Diese fahren in ein ärmeres Viertel der Stadt, trommeln wortwörtlich die Kinder aus ihren Häusern und veranstalten dann für sie verschiedene Spiele. Zum Abschluss gibt es noch eine Kleinigkeit zum Essen und zum Trinken.

Gruppenfoto mit den Kindern aus dem Viertel; in der Mitte (links) Jakob und (rechts) ich; die „animadores“ und wir haben uns nur dieses Mal verkleidet (letztes Treffen des Kalenderjahres 2019)

Die verschiedenen Gruppen veranstalten außerdem im Sommer Camps für Kinder und Jugendliche. Diese finden meistens zwischen Ende Dezember und Mitte Januar statt, auch außerhalb San Juans.  

Wohnort

Mein Mitvolontär Jakob und ich leben zusammen mit vier „padres“ (Patern) an der Schule. Jeder von uns bezieht ein eigenes Zimmer. Mit den „padres“ essen wir gemeinsam zu Mittag und zu Abend. Zum Teil arbeiten wir auch innerhalb des Projektes zusammen, da „padre Patricio“ und „padre Rubén“ Lehrer für katholische Religion an der Schule sind und „padre Víctor“ den Direktorposten der Schule einnimmt. Sie sind außerdem in den Gruppen der „MJS“ als Unterstützung tätig.