Wo bin ich hier?

  • Land: Benin
  • zählt seit den 1990ern zu einem der politisch stabilsten Staaten Afrikas
  • mehr als 1/3 der Bevölkerung lebt trotzdem unter der Armutsgrenze
  • Einwohner: 11,18 Mio
  • Hauptstadt: Porto Novo mit ca. 264 000 Einwohnern (hier bin ich)
  • Nachbarländer: Togo, Burkina Faso, Niger, Nigeria
  • Amtssprache: Französisch

Zum Projekt:

Vorab ist zu erwähnen, dass das Projekt in Porto-Novo von Salesianern Don Boscos geleitet wird und bis jetzt nur für minderjährige Jungen ist.

In der Nachbarstadt Cotonou gibt es ein Projekt für Mädchen, das von Schwestern geleitet wird. 2 unserer Mitvolontärinnen, Lea und Henriette, engagieren sich hier ein Jahr lang.

https://blogs.donboscovolunteers.de/buntbunterbenin/

https://blogs.donboscovolunteers.de/henrietteinbenin/author/henriette/

Der „Centre Magone“

Hier leben Jule und ich mit momentan 31 ehemaligen Straßenkindern, 4 Salesianern Don Boscos und ab Oktober-Juni noch mit 17 Pränovizen. Die Anzahl der Jungs ändert sich oft, da Neue ankommen und Andere in ihre Familien zurückintegriert werden können.

Die Straßenkinder, die hier nun wohnen, bilden mit den Brüdern zusammen eine große Familie, sie besuchen die Schule oder absolvieren eine Ausbildung und erhalten so die Möglichkeit auf eine Zukunft mit Perspektive. Außerdem können die Kinder im großen Garten die leckeren Obst- und Gemüsesorten entdecken oder im Atelier ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Dort stellen sie beispielsweise selber Holzlöffel her, Ketten, Ohrringe oder Armbänder, um diese anschließend zu verkaufen. Bald lernen sie sogar, wie man selber Schuhe macht.

Die Schule, die Bibliothek und der Sportplatz auf dem Grundstück sind für alle jungen Menschen aus der Gegend zugänglich. Vor allem am Wochenende treffen sich die Jugendlichen, um gemeinsam Basketball, Fußball oder Volleyball zu spielen. Am Sonntag nach dem Gottesdienst in der Kirche der Salesianer ist besonders viel los.

Zu guter Letzt werden hier 3 Ausbildungsmöglichkeiten angeboten: Schreiner, Schweißer, Kfz-Mechaniker. Etwas außerhalb haben die Salesianer noch eine Farm, auf der ein Bruder mit Jugendlichen lebt, die dort die Arbeit als Bauer erlernen. Neben theoretischen Einheiten kümmern sie sich um die Tiere und die Pflanzen auf der Farm (alles hauptsächlich Handarbeit).

Der „Centre Magone“ kooperiert mit einer Baracke auf dem Markt und das Erstaufnahmezentrum„Catchi“.

Zur Baracke:

Die Baracke auf dem Markt bietet einen Zufluchtsort für Straßenkinder oder Kinder, die auf dem Markt arbeiten müssen. Sie hat montags bis samstags von 9.00-17.00 geöffnet. Ein Erzieher, der hier arbeitet hört den Kindern zu, ist für sie da und schenkt ihnen Aufmerksamkeit. Die meisten Jungs, die in der Baracke Schutz finden, haben noch nie die Schule besucht. Hier haben sie die Möglichkeit, die Grundlagen des Lesens und Schreibens zu lernen. Außerdem können sie basteln, Spiele spielen und einfach unbeschwert „Kindsein“. Viele Jungs kommen aber einfach zum Schlafen. Sie sind erschöpft von der harten Arbeit auf dem Markt. Die Kinder werden registriert und es wird versucht, Kontakt zu ihren Familien aufzunehmen. Das größte Ziel des Projekts ist es , die Kinder wieder in ihre Familien reintegrieren zu können. Doch der Austausch mit den Familien benötigt viel Zeit und Geduld. Deswegen werden die Jungs, wenn sie bereit dafür sind, in das Don Bosco Programm aufgenommen und in „Catchi“ unterkommen.

Zu „Catchi“:

Das Foyer „Catchi“ bietet den Kindern bis zu 6 Monate lang ein Zuhause. Sie schlafen, essen, spielen hier, gehen zur Schule und lernen Verhaltensregeln. Während dessen versuchen die Sozialarbeiter Kontakt zu den Familien aufzunehmen und herauszufinden, aus welchen Gründen die Kinder ihre Eltern verlassen haben. Anschließend wird versucht mit den Familien zu kooperieren und Gespräche zu führen. Wenn dies gut gelingt, werden die Jungs schon innerhalb der 6 Monate wieder zurück in ihre Familien integriert. Leider ist es jedoch oft so, dass die Eltern nicht ausfindig gemacht werden können oder die familiäre Situation sehr schwierig ist. In diesen Fällen dürfen die Jungs in das „Centre Magone“ umziehen. Dort können sie solange leben, bis sie wieder zurück nach Hause in ihre Familie gehen können.