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„Addiction is a nice actor“

Heute hat im Provincial House ein Seminar stattgefunden, in dem wir uns mit dem Thema „abhängige Kinder“ beschäftigt haben. Dazu waren Father Xavier Devadas und Dr. Sunita Shanbang zu Besuch. Sie Beide arbeiten in einem Entzugsheim von Don Bosco für Straßenjungs.

Father Xavier hat uns erklärt, dass man die Wurzel der Sucht erkennen müsse, um den Abhängigen zu verstehen und zu heilen. Oftmals sei die Sucht nämlich nur ein Ausdruck anderer Probleme. Er hat uns erklärt, dass man eine Verbindung zu den Betroffenen aufbauen solle, um ihm/ihr zu zeigen, dass es Menschen gibt, denen man etwas bedeute. Eim Entzug gelinge nämlich  nur dann, wenn die Person wirklich clean werden will!

Außerdem hat er gesagt, dass wir aufhören müssten Abhängige als Kriminelle zu sehen. Wir sollten  sie nicht einsperren wie Verbrecher im Gefängnis, da sie dann komplett die Hoffnung und die Beziehung zu anderen Menschen verlieren würden.

Denn genau das sei es meist, was diesen Menschen fehle. Sie hätten, aufgrund welcher Tatsache auch immer, keine gesunden Beziehungen zu ihren Mitmenschen und somit keine Bindung. In diesem Fall suchten sie sich eine Bindung zu etwas, was sie von dieser Einsamkeit befreie.

Zudem sagte er, dass diese neuen Bindungen auch nicht unbedingt Drogen sein müssten. Es könne auch einfach das Smartphone, der Fehrnseher oder irgendwas anderes sein.

Es war ein sehr spannendse Seminar, dass mich echt zum Denken angeregt und meine Sicht auf Abhängige verändert hat.

Mein Fazit

Daraufhin habe ich mir mein Umfeld und meine Beziehungen genauer angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir in der heutigen Zeit viel zu beschäftigt sind Instagram, Facebook und Whatsapp hoch und runterzuscrollen, anstatt uns wirklich mit unseren Mitmenschen zu treffen, um zu sehen wie es ihnen geht und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.

Deswegen habe ich mich entschieden, auch, wenn in meinem Umfeld keine Drogenabhängigen sind, von nun an öfter nach meinen Mitmenschen zu sehen und ihnen zu sagen, wieviel sie mir bedeuten.

 

 

Wen das Thema genauso interessiert wie mich, dem empfehle ich dieses Video, welches ebenfalls auf dem Seminar gezeigt wurde.

 

 

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  1. Kirsten

    Habe, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, mir auch das Video angeschaut. Sehr interessantes Thema und ein guter Appell!!! Auch von deiner Seite, die neuen Erkenntnisse und Erfahrungen mit uns zu teilen und neue Denkanstöße zu geben. In unserer, heutigen Gesellschaft ist wirklich oftmals zu wenig Mit- und Füreinander und die Menschen isolieren sich. Das ist schade und war früher anders. Hannah hat z.B. ein Video aus Lusaka geschickt, wie es dort im Bus zugeht. Die Mädchen sind zusammen Bus gefahren und habe ein afrikanisches Lied zusammen gesungen um sich die Zeit zu vertreiben und ein Miteinander zu führen. Wunderschön! Das Video habe ich Opa Arno geschickt, der daraufhin mit Tränen in den Augen meinte: “ Das haben wir früher, nach dem Krieg, auch zusammen gemacht, gesungen.“ Das fand‘ ich sehr bezeichnend und berührend. In den Zeiten waren sich die Menschen näher und sind zusammen gerückt und haben Bindungen gesucht. Danke für diesen Beitrag und die Anregungen!!!

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