Mutumboko ist eine traditionelle Zeremonie des Lunda Stamms. Sie findet einmal jährlich in Kazembe, etwa 2 Stunden mit dem Bus von Mansa entfernt, statt. Bei dieser Zeremonie tanzt der König, Mwata Kazembe, einen traditionellen Tanz und führt verschiedene Rituale aus, welche den Einzug der Lunda aus dem Kongo nach Sambia gedenken soll. Mutumboko bedeutet auf Bemba soviel wie „über den Fluss springen“, da die Lunda bei ihrer Reise den Luapula River überqueren mussten. 

Diese Gelegenheit ließen wir Volontäre uns natürlich auch nicht entgehen. Da aber Bilder mehr sagen als Worte, hier eine kleine Auswahl an Bildern des Events. 

Traditionelle Zeremonie, bei dem durch ein Wasseropfer den Toten gedacht wird.

Mwata Kazembe wird zur Hauptzeremonie getragen.

Auftritt Mwata Kazembe zum Highlight des Festivals: der traditionelle Kampf-Tanz

Kampf-Tanz

Kampf-Tanz

Ein anderer sambischer Stamm aus der Eastern Province

Traditioneller Tanz des Stammes aus der Eastern Province

Viele waren sehr begeistert Muzungus bei dem Event zu sehen. 😀

Mutumboko ist ein typisches Volksfest und wie in Deutschland auch, wird mit dem Alkohol nicht gespart. Dieses Event hat mir wieder ein deutliches Bild des großen Alkoholproblems in Sambia gezeigt. Davon sind meistens Männer betroffen. 

Hat man Arbeit, trinkt man den „guten“ Alkohol aus Glasflaschen und dem Supermarkt. Ist man arm, gibt es den „billigen“, selbstgebrannten aus Plastiktüten. 

Einige Lehrer in der Schule erscheinen häufiger etwas zu gut gelaunt oder riechen interessant. 

Bei dem Taxifahrer braucht man sich nicht wundern, wenn anstelle der Wasserflasche eine Bierflasche neben ihm liegt. 

Am Markt trifft man eigentlich zu jeder Tages und Nachtzeit jemanden angetrunken an. 

Mokoyo – traditionelles Bier. Es schmeckt ziemlich verbrannt und süß, so wie Zigaretten mit ganz viel Zucker.

Die Gründe, warum so viel getrunken wird, kenne ich nicht. Ich kann nur mutmaßen, dass es Gründe wie, Frust, Langeweile, Traurigkeit, die Hoffnung die Probleme für einen Moment zu vergessen  oder einfach nur eine pure Abhängigkeit ist. 

Es macht mich allerdings traurig zu wissen, dass Väter ihr weniges Geld für Alkohol ausgeben, anstelle Essen für die Familie zu kaufen. Männer trinkend in den Bars sitzen, anstatt nach einem Job zu suchen und selbst die Arbeiter auf Baustellen mit Alkohol bezahlt werden können. 

Ich muss aber auch gestehen, ich habe keine Ahnung wie man dem Problem Herr werden soll. Schlussendlich bin ich auch nur ein kleiner Volontär und kein Superheld der die Welt verändern kann, auch wenn ich es gern würde. 

Meine letzten Wochen brechen nun hier in Mansa an. Ich bin auf der einen Seite sehr traurig, dass ich diesen wundervollen Ort verlassen muss, andererseits freue ich mich auch Familie und Freunde wieder zu sehen. 

Bis ich schlussendlich gehe, kann aber noch einiges passieren. Also bleibt gespannt. 

Bis dahin,

Eure Lea

PS: wer mich auf den letzten Metern noch finanziell unterstützen möchte, ist dazu herzlich eingeladen. 🙂