… 21.35 Uhr, 10.11.2017 startet ein Flugzeug auf dem Weg nach Addis Abeba in Äthiopien. In diesem Flugzeug sitzen drei Deutsche Volontäre auf dem Weg nach Sambia. Für zwei von ihnen beginnt nun endlich das wahrscheinlich größte Abenteuer ihres bisherigen Lebens. Diese zwei Volontäre sind meine Mitvolontärin Evi und ich. Unser Reisebegleiter Daniel, der dritte Volontär, war nur kurz in Deutschland, um nun wieder mit uns zurück nach Sambia zu fliegen.

 

Der Abschied  von Familie und Freunden war um 21.35 Uhr schon knapp eine Stunde her und fiel doch schwerer als gedacht, auch wenn die Euphorie und Freude auf das neue Abenteuer natürlich viel größer ist. Jedoch habe ich noch immer nicht richtig realisiert, dass es nun endlich losgeht und ich das kalte Deutschland erstmal hinter mir lasse.

 

Sonnenaufgang im Flugzeug über Äthiopien.

… 6 Uhr in Addis Abeba. Müde nach einer Nacht im Flugzeug landen wir, um nach einem kurzen Aufenthalt nach Lusaka, der Hauptstadt Sambias zu fliegen. Während dieses Fluges werde ich immer aufgeregter und 1000 Fragen gehen mir durch den Kopf. Wie werde ich mich einleben? Werden die Kinder nett zu mir sein? Werde ich meinen Platz in dem Projekt finden? Werde ich starkes Heimweh  bekommen? Und viele Fragen mehr. 

 

Endlich – um 12.15 Uhr setzt der Flieger zur Landung an. Auf dem Flughafengelände springt mir sofort ein Plakat ins Auge – DHL. Man fliegt so weit, um dann doch als erstes etwas heimisches zu sehen. Eine Stunde später betrete ich zum ersten Mal, nach dem Flughafen, afrikanischen Boden. Ich bin vollkommen überwältigt von den ganzen neuen Eindrücken. Alles ist laut, richt anders, sieht anders aus. Vom Flughafen wurden wir von einem Salesianer, seinem Bruder und ein paar Kindern abgeholt. Es war eine sehr herzliche und warme Begrüßung. 

Ich, Evi und Daniel mit den Kindern, die uns vom Flughafen abgeholt haben.

Evi, Daniel und ich waren sehr müde und wollten eigentlich nurnoch ins Bett. Doch auf das Bett mussten wir noh ein wenig warten. Zuvor fuhren wir zu einer Kommunität von Nonnen, welche eine Secondary School, ein Kinderheim und eine Hühnerfarm betreiben. Eigentlich sollte nur kurz etwas abgegeben werden, doch uns wurde das gesamte Projekt gezeigt und Fotos gemacht. Eigentlich dachten wir, dass es hiernach endlich in das Provincial House geht, wo wir die ersten zwei Tage wohnen sollten – doch die Kinder mussten ja auch noch nach hause gebracht werden. Also fuhren wir in eine etwas ärmere Gegend, in der es nicht einmal geteerte Straßen gab und ich erlebt in meinen ersten drei Stunden in Afrika gleich einmal einen Kulturschock. Bei den Kindern zu Hause wurden wir auch sehr herzlich empfangen, uns wurde gezeigt wie sie leben und wir wurden zur Mama (der Ältesten des Viertels) eingeladen, um einen lokalen, von ihr selbst hergestellten Wein zu probieren, welcher sehr interessant geschmeckt hat.

Danach ging es endlich ins Provincial House und mein erster Tag in Afrika neigte sich langsam dem Ende entgegen. Abends, beim Abendbrot gabe es nochmal ein kleines HIghlight, da ein Salesianer Geburtstag hatte.

 

Nachdem unsere Nacht zu Sonntag bereits um 7 endete, da wir zur Messe gingen, hieß es auf in die Stadt. Zunächst wurden die Bustickets für die Fahrt von Lusaka nach Mansa. Hiernach hieß es Geld holen, da wir bis dahin keine Kwacha (sambische Währung) und SIM-Karten kaufen. Auch besuchten wir kurz Laura in der City of Hope. Laura ist eine andere Freiwillige von Don Bosco Volunteers, welche ihren Freiwilligendienst bei den Don Bosco Schwestern leistet.

 

Montag hieß es um 3.45 Uhr aufstehen, da unser Bus nach Mansa bereits um 5 Uhr abfahren sollte (was er leider nicht tat, aber für afrikanische Verhältnisse eine kurze dreiviertel Stunde später.) Unsere Busfahrt dauerte gute 10 Stunden. 

Bei einem Stopp unseres Bus kamen viele Menschen und verkauften an den Fenstern Obst und Gemüse.

Am späteren Nachmittag erreichten wir endlich Mansa. Von einem Mitarbeiter des Projektes wurden wir abgeholt und zur Einrichtung gefahren. Im Projekt wurden wir freundlich von den anderen beiden Freiwilligen Josef und Veronika empfangen sowie einigen Kindern empfangen.

 

Dienstag verbrachte ich meinen ersten richtigen Tag im Projekt, welcher damit startete zum Morgengebet mit den anderen Freiwilligen und den Salesianern zu gehen. Danach ging es zu der Don Bosco Secondary School. Hier mussten Evi und ich uns während der Morgenansprache als die neuen Volontäre vorstellen. Den Rest des Vormittages hatte ich frei. Nach dem Mittagessen machten Daniel und ich uns auf zum neugegründeten Schulchor. Wir wollten zusammen mit dem “Mädchen für alles” der Schule Patrick Lieder für den Schulgottesdienst am Mittwoch vorbereiten.

Den Nachmittag verbrachte ich mit den anderen Volontären im Oratorium. Hier spielten wir mit den kleineren Kindern aus Mansa. Es war ein super schönes Erlebnis, da die Kinder offen auf einen zukamen, man zusammen gespielt und gelacht hat, umarmt und nicht mehr losgelassen wurde, auch wenn es sprachlich nicht ganz einfach ist, da die Kinder nur Bemba und kaum Englisch sprechen.

Abends gab es nochmal ein kleines Highlight. Da der Herd kaputt war ging es in ein Restaurant. Gemeinsam mit den Salesianern hatten wir dort einen richtig schönen Abend und ich habe zum ersten Mal afrikanisches Bier probiert – es schmeckt besser als gedacht :D.

 

Meine ersten vier Tage hier in Sambia vergingen wie im Flug. Nun heißt es sich einleben und meinen Platz in Mansa finden.

Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, was als nächstes so passiert, wie mein Alltag aussehen wird und was auch sonst immer.

 

Bis dahin, glückliche und sonnige Grüße

Eure Lea