Hallo zusammen,
Am 09.10. war in Uganda „Independence Day“. Ja, das ist nun auch schon wieder 4 Wochen her, aber ich lebe hier ja schließlich in Uganda und Pünktlichkeit ist hier sozusagen ein Fremdwort. Von daher schon mal im voraus: Sorry für meine späten Beiträge ;).

Gefeiert wird der Tag, der 1962 für die Unabhängigkeit in Uganda vom Vereinigten Königreich gesorgt hat. Es ist ein Nationalfeiertag, dass heißt keine Schule, und vor allem AUSSCHLAFEN!! Zu mindestens bis 8 Uhr, anstatt 6:30 Uhr. Nach der täglichen Messe, gab es dann verschiedene Sportangebote, bzw. Turniere, die im VTC angeboten wurden. Sowohl die Kinder aus der Primary, als auch die Secondary School und das VTC waren alle versammelt und konnten Volleyball, Tischtennis, Fußball oder Basketball spielen. Für jede Sportart wurde dann auch ein Turnier St. Mary’s ( Secondary School) vs. VTC ausgetragen. Alle Spiele wurden von den Schülern der St. Mary’s gewonnen.

Das Ganze hat dann bis zum Mittagessen gedauert. Dann wurde zur Feier des Tages eine Kuh geschlachtet, was bedeutet, es gab ausnahmsweise mal Fleisch für die Jugendlichen. Normalerweise gibt es jeden Mittag und jeden Abend „Posho“ (gekochtes Maismehl) mit Beans.

Nach dem Mittagessen haben sich dann alle in der Main Hall versammelt und es gab eine Talentshow. Es wurde viel getanzt und gesungen, und die Kinder aus der Primary School haben eine Modenshow aufgeführt. Da es ungefähr 30 Gruppen gab, was dann doch etwas viel für 2 Stunden war, mussten leider ein paar Gruppen gekürzt werden. Was mich am Anfang verwirrt hat war, dass während gerade Gruppen getanzt haben, einfach Menschen auf die Bühne gelaufen sind. Am Anfang dachte ich: Ok, wow das ist aber unhöflich, weil das Publikum immer gelacht hat, aber irgendwann habe ich dann verstanden, dass die Menschen, den Tänzern oder Sängern, denen Ihnen am besten gefällt, Geldmünzen in die Hand drücken. Das sind dann meistens so 100 Uganda Shillings (also ungefähr 2 Cent), aber es geht dabei halt um die Geste.

Nach der Talentshow wurde dann auf dem Basketballplatz des VTC’s große Boxen aufgestellt und es wurde getanzt. Das war ganz witzig, weil nicht nur die durchschnittlich 20 jährigen vom VTC mit den Leuten vom VTC getanzt haben, sondern auch mit den 6 jährigen aus der Primary School. Das sah total süß aus!

Ansonsten läuft hier alles erstaunlich gut. Sowohl Charlotte, als auch ich kommen super mit den Fathern und Brothern zurecht, und die Kinder freuen sich wirklich jeden Tag aufs Neue, uns zu sehen.

Die Wochenenden machen am meisten Spaß, weil wir da sehr frei sind. Wir müssen uns nicht an irgendwelche Zeiten vom Unterricht der Kinder halten, sondern können sozusagen tun und lassen, was wir wollen. Letztes Wochenende haben Charlotte und ich 8 Wasserfarbenkästen vor dem wegschmeißen gerettet (weil einer der Brothers dachte, die wären ausgetrocknet und man könne sie nicht mehr benutzen, bis wir ihm erklärt haben, dass die so aussehen sollen) und sind dann mit einem Stapel Papier und den Wasserkästen in die Bakhita gegangen um zu malen. Gemalt wurde dann zwar mit den Fingern, weil keine Pinsel vor Ort waren, es hat dann aber trotzdem ganz gut geklappt. Die ganze Farbe ist dann aber schnell vom Papier, ins Gesicht gewandert. Am Ende war es dann mehr eine Schminksession, als Malen mit Farben und sowohl die Kinder, als auch CHarlotte und ich sahen so aus:

Fast hätte ich’s vergessen: Unsere Community ist gewachsen. Charlotte und ich kümmern uns nämlich seit gut 4 Wochen um 3 kleine Katzenbaby’s. Die Mutter ist immer auf dem Don Bosco Gelände rumgelaufen, und ist, nachdem die Baby’s 2 Wochen alt waren verschwunden.

Ursprünglich waren es 5 kleine Katzen, die wir dann versucht haben, mit einer Wasser-Milch-Mischung aufzuziehen, was bei 3 dann auch relativ gut geklappt hat. 2 Sind dann leider ziemlich schnell gestorben. Als wir den Katzen hier Namen gegeben haben, wurde schon geschmunzelt (weil viele Ugander Katzen nicht mögen und die meisten einfach auf der Straße rumlaufen), aber als wir die zwei verstorbenen Babys dann vergraben haben, wurde ziemlich über uns gelacht, weil das alle sehr absurd fanden.

Der November bringt 2 neue Sachen mit sich: Erstens neigt sich das Schuljahr für die Schüler langsam dem Ende zu, dass heißt bald folgen 2 Monate Ferien. Vor allem die Schüler der St. Mary’s School und des VTC’s pauken im Moment leider viel und lernen nach Schulschluss (16:30 Uhr) dann nochmal bis 21:00 Uhr durch. Zweitens hat jetzt (leider) die „Grashüpfer-Zeit“ begonnen. Es ist wirklich erstaunlich, wie aus dem Nichts auf einmal sooooo viele Heuschrecken auftauchen können. Ich habe heute morgen mal gezählt und allein in unserem Essensraum sind 15 Heuschrecken, die auf dem Boden rumlaufen. Da bin ich doch ganz froh, unter meinem Moskitonetz zu schlafen.

Es passiert dann doch immer mehr, als man denkt, aber das waren die Neuigkeiten der letzten Wochen.

Tunaalabagana,

Klara