Ich bin jetzt seit über einem Monat in Argentinien und es ist so einiges passiert, weshalb ich jetzt erst meinen ersten Blogeintrag schreibe. Ich möchte euch in den nächsten Einträgen berichten, wo ich denn genau bin und was ich den ganzen Tag mache.

Am 8. September begann meine Reise am Dresdner Flughafen, wo ich mich von meiner Familie und meinen besten Freunden verabschiedete. Ab Frankfurt flog ich dann zusammen mit Maria (meiner Mitvoluntärin) 14 Stunden über den Atlantik nach Buenos Aires. Da es sich um einen Nachtflug handelte, kamen wir frühmorgens an und waren durch den Jetlag (Argentinien liegt 5 Stunden hinter Deutschland) ziemlich durcheinander. Am Flughafen wurden wir von einem älteren Salesianer, Padre Vicente in Empfang genommen. Dieser hievte mühselig unsere vielen Taschen in sein kleines Auto und manövrierte uns zu der Don Bosco Schule (Colegio Don Bosco). Dort bekamen wir ein kleines Gästezimmer, dass wir für 1 Woche bewohnten. 

Blick auf Buenos Aires vom Colegio Don Bosco

In den darauffolgenden Tagen haben wir uns die Stadt angeschaut. Am Anfang war ich ziemlich überfordert, da ich nicht besonders gut Spanisch spreche und mich erstmal an die Stadt und die Mentalität der Menschen gewöhnen musste. Buenos Aires wirkte auf mich zuerst eher kühl und heruntergekommen. Beim Erkunden dieser Metropole wurde mir klar, dass es eine Stadt voller Gegensätze ist. Am Río de la Plata stehen viele Hochhäuser, die von internationalen Firmen und Konzernen besetzt werden. Einige Kilometer weiter sind mir die einfachen, teilweise aus Wellblech bestehenden Häuser aufgefallen. Die Menschen kämpfen hier seit Jahren mit einer hohen Inflation. Es gibt Tage, an denen man kein Geld abheben kann und mehrmals in der Woche finden Demonstrationen statt. Im Zentrum stehen sogenannte „arbolitos“, die Touristen mit Ausrufen wie „Cambio“ oder „I change money“ ermutigen wollen, ihr Geld bei ihnen zu tauschen. Dieser Schwarzmarkt boomt und wird mehr oder weniger von allen toleriert. 

Demonstration im Zentrum

Hochhäuser am Río de la Plata

Fußball ist wohl die bedeuhtendste Sportart in Argentinien. Im Stadtviertel „La Boca“ (zu deutsch: „der Mund“) steht das Stadion „La Bombonera“ der beliebtesten Mannschaft Boca Juniors. Maria und ich haben eine Führung durch das Stadion mitgemacht. La Boca war früher ein Armenviertel, was nach und nach zu einem touristischen Highlight wurde. Alle Häuser sind hier knallbunt angestrichen und man kann professionellen Tangotänzern zusehen. Ein weiteres Highlight ist ein großer Flohmarkt, der sonntags in San Telmo aufgebaut wird. Dort kann man über Pelzmäntel, Taschen, Gemälde und Geschirr so ziemlich alles kaufen. Am Plaza de Mayo (die Stadt wurde dort gegründet) ist immer sehr viel los. An unserem letzten Tag konnten wir ein internationales Festival miterleben, wo sich besonders die Bewohner verschiedener lateinamerikanischer Länder in ihren traditionellen Gewändern zeigten. 

Das knallbunte La Boca

Von Buenos Aires ging es dann weiter nach Villa Regina, wo ich mich für ein Jahr aufhalte. Dass erzähle ich euch dann in meinem nächsten Eintrag. 

Eure Johanna