A yoooo: „oh my god“ zu sagen wär doch langweilig, wenn man auch einfach ayooo sagen kann

B uspläne: die findet man nur ab und zu an irgendwelchen Bushaltestellen vielleicht. Aber mit dem Motto „Einfach kommen, Leute fragen und irgendwo einsteigen“ kommt man dann doch meistens ans richtige Ziel (wir sind oft selbst erstaunt wie gut das funktioniert)

C haos: mein erster Eindruck von Indien war „buntes Chaos“ und das find ich bisher auch noch immer eine sehr passende und knappe Beschreibung. Denn in den Städten wuselt es nur oft so sehr und in den Straßen sind Stände an Ständen und der wohltuende Klang des Hupkonzerts weckt ein dann immer schön auf, wenn man mal wieder tagträumend durch die Gegend läuft.

D osa, Parotta, Idli, Chapatti…: die südindische Küche lockt dir auch an schlechten Tagen gerne ein Grinsen ins Gesicht. Wobei so ein gutes deutsches Brot einem an so manchen Tagen wohl noch ein breiteres Grinsen entlocken würde.

E nglisch: Ja man könnte meinen, dass wohl fast alle fließend Englisch sprechen, wenn man den Fakt liest, dass Englisch hier die 2. Landessprache ist. Ich kann euch sagen, dass es viele Menschen gibt, bei denen wir dann doch unseren 3-Wörter-Wortschatz Tamil (eine klitzekleine Untertreibung, denn wir können schon recht viele Einzelwörter aber keine wirklichen Sätze) auspacken müssen, um sich ein wenig zu verstehen. Aber zum Glück haben wir ja auch Hände und Füße, denn damit geht Kommunikation auch erstaunlich gut.

F ische: Gefühlt jede Don Bosco Einrichtung hier hat Aquarien. Ich weiß ja nicht, also der wirkliche Reiz eines Aquariums ist mir irgendwie noch verborgen geblieben. Es gibt auch recht viel Fisch zum Essen hier (also natürlich nicht den aus den Aquarien), meistens natürlich mit allem noch dran. Da war es anfangs für mich ein wenig schwierig, den Fisch beim Essen einhändig von Gräten zu befreien. Vor allem hier in Sayalgudi am Meer, wo wir für einen Monat an einer Don Bosco Schule waren, gibt es echt mega guten und super frischen Fisch. Wer noch ein wenig mehr über unseren letzten Monat erfahren will als den Fisch-Fakt, kann sehr sehr gerne bei Franzis Blog vorbeischauen: https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinindien/2024/03/17/school-out-forever/

G limpa, glimpa: Durch die ganzen Fußketten hört man die meisten Mädls hier schon auf 100 Meter Entfernung. Denn bei jedem Schritt shaken die Fußkettchen und geben ein liebliches Glimpergeräusch ab.

H eißgetränk ( T für Tea war leider schon aufgebraucht): Ob in der Nacht bevor man in den Zug einsteigt, in der frühsten Morgenstunde oder auch zur Mittagszeit, zu einem schön zuckrigen Chai Latte sagt man hier niemals nein.

I nderpunkt: Wenn wir auch öfter mal ein Bindi (geklebter/gemalter Punkt zwischen den Augenbrauen) tragen, freuen sich die meisten hier sehr. Denn generell finden es auch viele einfach schön, wenn man sich der Kultur anpasst und beispielsweise Sari, typischen Schmuck, Bindi…trägt. Ich mag es auch sehr gerne, denn da fühlt man sich gleich wie eine indische Queen hihi.

J ef. Jel, jem, jen, jex: Für alle, die das hier gerade lesen, sagt doch einmal laut das ABC auf, allerdings mit den vorne genannten Abwandlungen mancher Buchstaben. Ha und schon habt Ihr es, das indisch-englische Alphabet.

K noblauch: Mein „Knoblauchzeh-pro-Kopf“ Verbrauch würde mich hier wirklich mehr als interessieren. Denn hier nimmt man nicht eine Zehe und zerhackt diese, um den Soßengeschmack zu verbessern, sondern man nimmt einfach einen ganzen Knoblauch und macht die Zehen im ganzen rein.

L (anges) Warten: Ich finde, dass hier teilweise alles ein wenig entschleunigter ist als bei uns in Deutschland. So gehört auch Warten einfach normal zum Alltag. Das kann echt seeeehr nervig sein, wenn man endlich los will, aber gleichzeitig bringt das auch manchmal irgendwie eine enorme Ruhe.

M enschenmassen: Das ist schon echt krass, vor allem wenn man zu Stoßzeiten am Tag unterwegs ist. So sind beispielsweise Busse so zugestopft, dass man echt schon Platzangst bekommt und es so heiß ist wie in der Sauna. Neulich wollte ich einfach nur bei der Endstation aus dem Bus aussteigen und war eine der Letzten, da ich meinen großen Rucksack dabei hatte. Doch alle neuen Fahrgäste haben sich schon ins Innere gedrängt und hätte der Busfahrer nichts gesagt, wäre ich fast nicht mehr rausgekommen.

N icken: Das Kopfnicken hier funktioniert exakt gegengesetzt wies wir gewohnt sind. Die Bewegung ist hier nicht von oben nach unten, sondern von recht nach links bzw. link nach rechts. Allerdings nicht wie bei uns wenn wir fürs „nein“ den Kopf schütteln, sondern mehr eine schräge Bewegung, bei der sich der Kopf leicht zur Schulter neigt. Eine bisschen sehr komplexe Beschreibung für ein recht simple Nick-Technik eigentlich. Aber probiert es doch gerne mal aus mit meiner schönen Beschreibung, sieht bestimmt lustig aus. Anfangs war das ein wenig irritierend für uns, aber mittlerweile macht unser Kopf auch schon diese Bewegung.

O ffenheit: Es ist einfach echt immer wieder voll schön, die Offenheit von so vielen hier zu sehen. So ist es hier auch generell nicht zu ein Umstand, wenn man beispielsweise zu Besuch kommt und spontan ein paar mitessen…Außerdem kommen auch voll viele auf einen zu und fragen, ob sie einem helfen können, wenn man mal wieder etwas lost am Bahnhof steht und nur noch Bahnhof versteht. Das trägt einfach so dazu bei, dass man sich hier super wohlfühlt und das auch beim Reisen.

P ünktlichkeit: ich sag nur so, in Deutschland würden wir die Pünktlichkeit hier als „Zu spät kommen“ bezeichnen.

Q uantität statt Qualität: Diese stimmt natürlich nicht im generellen! Aber es ist schon nervig, wenn man viele von seinen neu gekauften Kleidern und Oberteilen schon nach einmal tragen flicken muss, weil die Nähte an manchen Stellen schon aufgegangen ist.

R egen: Es ist echt einfach crazy. Ich hab neulich mal wieder bewusst darüber nachgedacht und bin darauf gekommen, dass wir einfach seit Anfang Dezember hier keinen einzigen Regen mehr hatten. Und es ist auch in der gesamten nächsten Zeit kein Regentropfen zu erwarten.

S pontanität: „Ach übrigens wollt ihr mit auf die Hochzeit? Wir fahren jetzt los.“, „Ne heute fahren wir doch nicht“ (wird einem am Telefon 20 Minuten nach dem vereinbarten Treffen gesagt), „Haltet doch gerne auch eine Rede“ (wurde uns glaub ich bisher immer erst 5 Minuten vor dem Programmstart gesagt). Ich würde mich echt als sehr spontanen Mensch beschreiben und ich genieße Spontanität auch oft, aber manchmal ist die Spontanität hier auch für mich eine Herausforderung.

T amil Nadu: Ein wundervoller Bundesstaat, wie ich finde! Das Essen ist einfach unfassbar gut hier, die Natur ist mega vielfältig mit Bergen, Meer… und cool ist auch, dass man im pinken Bus als Frau in ganz Tamil Nadu kostenlos rumdüsen kann haha.

(z)Ug: Ich finde es mega, dass es so viele Nachtzüge gibt und die Anbindungen an die meisten Städte echt gut sind. So sind wir beispielsweise nach Hyderabad 18 Stunden im Nachtzug gefahren. Das war meine längste Zugfahrt in meinem Leben, aber es ging erstaunlich gut, weil man in der Nacht ja schlafen kann. Generell ist es echt crazy, weil es Züge gibt, die zwei ganze Tage durchfahren. Das einzige nervige ist die langsame Geschwindigkeit der Züge, aber dafür kann man am Morgen beim Zähneputzen während dem Fahren an der offenen Zugtür stehen.

V entilator: mein absoluter Lebensretter hier in Südindien, der zum Glück auch in eigentlichem jedem Raum zu finden ist

W immelbild: Das nochmal als Idee, wie ihr euch indische Städte vorstellen könnt. Früher habe ich immer „Ich sehe was, was du nicht siehst“ mit dem Papa auf meinem geliebten Wimmelkalender von Rotraut Susanne Berner vor dem Einschlafen gespielt. Nun könnte man das hier in den Städten in live optimal spielen und eine Runde würde schon ewig brauchen.

Fakt mit X war wohl nix

Y ogurt (das ist die türkische Schreibweise für Joghurt): JAAA wir haben tatsächlich Joghurt im Supermarkt gefunden (Funfact: das kannte keiner von den Fathers) und das gibt einem dann manchmal so ein schönes Heimatgefühl, wenn man seinen kleinen Becher zum Frühstück löffelt.

Z ucker: hier eher nach dem Motto „Je mehr desto besser“. Denn irgendwie sind hier die meisten süßen Sachen immer gleich so mega süß, zum Beispiel auch der Tee. Und das soll was heißen, wenn ICH das sage haha.