Mit dem Bus ging es morgens am 30. Oktober von Trichy nach Salem. Knapp vier Stunden Fahrtzeit. Die Reise mit dem Bus war sehr angenehm, da ständig ein leichtes Lüftchen weht und die Sitze weich und nach hinten verstellbar waren. Allgemein ist Reisen in Indien anders. Schnell fährt man mal für einen Tagesausflug vier Stunden hin und wieder zurück. Es liegt einfach alles etwas weiter auseinander und deswegen muss die ganze Sache entspannter angegangen werden. Als wir mit dem Bus am riesigen Central Bus Stand in Salem angekommen waren, hieß es allerdings erst einmal warten. Der Driver von Marie und Anna hatte sich leider in der großen Stadt leicht verfahren und zudem ist es nicht so leicht sich auf diesem Bus Stand zu finden.
Im Projekt in Nilavaraptti angekommen gab es erstmal eine herzliche Begrüßung von den ganzen Jungs, Brothern und Fathern. Für uns gab es zusammengebundene Blumen und ein Begrüßungssong.
Aufgabe des Projektes: Das Don Bosco Care Home kümmert sich um HIV-Infizierte Kinder und Jugendliche. Sie bekommen kostenlose medizinische Versorgung, die Möglichkeit in die Schule zu gehen, kostenloses Essen und Unterkunft. Zudem werden sie auf ein Leben nach dem Don Bosco Care Home vorbereitet. Wenn ihr noch mehr über das Projetk oder die Arbeit von Marie und Anna lesen wollt, könnt ihr auf die Namen klicken.
Nach dem Mittagessen und einem kleinen Rundgang über das Projekt ging es dann auch schon zur Gamestime. Wir durften zwischen Basketball, Volleyball und Squareball (eine Art Völkerball) entscheiden. Nach dem Abendessen ging es hatten wir dann noch das Glück die monatliche Geburtstagsfeier anzuschauen. Ich durfte bei der Gestaltung der Tafel mithelfen, jedoch waren sie mit meiner künstlerischen, noch verbesserbaren Leistung, nicht ganz zufrieden. (Am Ende des Monats werden alle Geburtstage zusammen gefeiert) Die Geburtstagskinder bekamen Kuchen, wurden besungen und zwei Tanzeinlagen gab es auch.
Am nächsten Morgen/Nacht ging es dann FREIWILLIG 😉 um 4 Uhr morgens nach Salem in die Stadt um den monatlichen Einkauf an Gemüse auf dem Markt zu tätigen. Zwei große Reissäcke voll mit Gemüse und Tee oder Kaffee für jeden der mitgekommen war waren die Ausbeute. Nachdem wir dann noch ein wenig Schlaf nachholen durften und gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Yercaud. Yercaud ist eine Stadt, die auf einem Berg liegt und von vielen Touristen besucht wird. Neben dem sehr angenehm kühlen Klima, locken auch reichlich Freizeitangebote viele Touristen auf den Berg. Der Weg hoch erinnerte mich ein bisschen an die Serpentinen in Italien, allerdings waren die zahlreichen kleinen Affen am Straßenrand ein deutliches Indiz dafür, dass wir nicht in Italien waren. Den Vormittag verbrachten wir damit ein paar der zahlreichen Viewpoints, einen Tempel und einen Rosengarten zu besichtigen. Der Tempel, war allerdings kein normaler Tempel, sondern ein Großteil befindet sich im Inneren des Berges. Am Nachmittag drehten wir noch ein Runde auf dem See, bevor es dann wieder zurückging. Neben der verlängerten Gamestime, da Sonntag war, waren wir am Abend bei der Tamil Lehrerin unser Mitvoluntäre eingeladen, da sie Geburtstag hatte. Relativ erschöpft von dem ganzen Tag, ließen wir den Abend auf der Dachterrasse ausklingen.
Am nächsten Morgen unterrichteten wir einen Teil der Schüler, der nicht in die umliegenden Schulen geht. Danach lernten wir noch den Leiter des Projektes, Father Daniel kennen, der in der Nacht von einer Reise zurückkam. Nach einem kurzen Telefonat mit unserem Father, wurden wir acuh überredt noch einen Tag länger da zu bleiben, da er uns noch kaum gesehen hatte. So nahm er uns vier auch gleich mit und zeigte zwei weitere Projekte in Salem. Eins war direkt im Zentrum der Stadt und kümmert sich um Straßenkinder und das andere war etwas weiter außerhalb. Nach dem Mittagessen in einem Restaurant in der Stadt hieß es dann wieder zurück ins Projekt. Am Nachmittag kam hoher Besuch. Eine Frau aus Bonn, die für die Salesianer in Deutschland arbeitet, ist für zwei Wochen unterwegs in Südindien, um sich die Projekte hier anzuschauen und sich darüber zu informieren, wo Spenden für welchen Zweck benötigt werden. Anlässlich des Besuchs, gab es deutlich milderes Essen als sonst üblich, was aber auch mal eine schöne Abwechslung ist. Neben der sehr schönen Begrüßung gab es natürlich auch nochmal ein Abendprogramm mit Tänzen und Gesangseinlagen am Abend. Zudem ist es immer wieder schön mal mit jemandem auf Deutsch zu sprechen.
Am letzten Tag gaben wir nochmal zu viert Unterricht und verbrachten den restlichen Tag dann mit Hausaufgabenbetreuung und Gamestime. Am Nachmittag gingen wir auch nochmal über das ganze Projekt, und schauten uns die zahlreichen Tiere an, die dort lebten. Hasen, Kühe, Ziegen, Truthähne und Hühner. Nach dem Abendessen fuhren wir dann wieder zum Central Bus Stand nach Salem. Vor uns lag eine 5 Stündige Busfahrt nach Keela Eral. Praktischerweise fährt ein Bus direkt von Salem nach Keela Eral die Autobahn entlang. Da wir über Nacht fuhren, versuchte ich ein bisschen Schlaf zu finden, was mir aber nicht so leicht gefallen ist. Endlich kamen wir dann Donnerstagmorgen um halb 4 in unserem Projekt an.
Damit war unsere erste „große“ Reise zu Ende und wir waren auch froh wieder zu Hause angekommen zu sein und fiele müde ins Bett.
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