Felix in Keela Eral

Meine Erlebnisse in Indien

Alltag und Ausflug

Knapp 3 Wochen bin ich mittlerweile schon in Indien, also hier mal wieder ein Lebenszeichen ;).

Mittlerweile haben wir hier ein klein bisschen Alltag und wir haben unsere täglichen Aufgaben. Hier ein grober Tagesablauf von uns:

Morgens um 8:30 machen wir uns auf den Weg zum Frühstück, was jeden Morgen für mich eine leichte Überwindung ist. Statt dem „süßen“ Frühstück was ich normalerweise gewohnt bin, gibt es hier ein warmes und herzhaftes Mahl. Das besteht grundsätzlich aus Reis, Chapati oder Dossei mit Samba (einer würzigen Soße mit Zwiebeln und Tomaten). Dazu gibt es verschiedene Chudneys. Natürlich darf das Obst nicht fehlen, was in Form von Banane, Apfel oder Granatapfel und vieles mehr, zu finden ist. Bis auf die Äpfel (die importiert sind) sind alle Früchte fruchtiger und süßer als in Deutschland. Jeden Monat kommen in unser Projekt eine Gruppe an Frauen, die bei einem Spoken English Course teilnehmen. Darunter sind besonders viele Sisters der Salesianer, die ihr English verbessern wollen. Also geht es nach dem Frühstück weiter mit der Morning Assembly (ein Teil des Spoken English Course). Im Moment besteht die Gruppe aus drei Sisters und einer jungen Frau. Sie tragen morgens abwechselnd die zusammengefassten Nachrichten der Zeitungen, einen Dialog oder die gestrigen Vokabeln vor. Nach der Assembly ist für uns aktuell noch recht viel Zeit, in der wir zum Beispiel Klamotten einkaufen gehen oder sonstige Organisatorische Dinge erledigen können.

P1000045

Lesson mit den Sistern

Nach dem Mittagessen um 13:00 Uhr geht es um 14:30 mit Unterricht für die Sisters weiter, in dem wir mit ihnen Vokabeln, Dialoge und Grammatik durchgehen. Insbesondere dienen die zwei Stunden am Nachmittag für das Sprechen in Englisch. Direkt im Anschluss machen wir mit den Boys vom Hostel, bei denen dann das College vorbei ist, Sport (Fußball, Volleyball, etc.), was in der Hitze echt an die eigenen Grenzen geht. Völlig platt geht es dann unter die Dusche. Der darauffolgende typisch indische Chai-Tee tut immer wieder gut. Bei der Reading Practice der Boys, um 17:45 Uhr, wiederholen wir zusammen mit den Jungs Sätze auf Englisch und Tamil. Nach 15 Minuten ist diese vorbei und wir verbringen noch ein wenig Zeit mit den Kindern aus dem Dorf, die auf dem Gelände vom College noch Spielen und Studytime haben. Mit dem Abendessen um 20:30 Uhr ist der Tag so gut wie vorbei. Wenn man übrigens langsam isst, schrumpeln die Finger ein bisschen wie wenn man zu lange schwimmen ist, was mir recht häufig passiert :D. Die Zeit danach nutzen wir meistens noch um Blogs zu schreiben, skypen oder mit Freunden schreiben.

 

Letzte Woche fand der 4. jährliche Sportsday am College statt. In der prallen Sonne wurden sämtliche Disziplinen von 100 Meter Lauf über 1500 Meter Lauf und Volleyball durchgeführt. Am Nachmittag gab es noch Sketche, Tänze und andere künstlerische Vorstellungen der einzelnen Stufen und Departments. Darauf folgte dann die Siegerehrung, die laut und tanzend gefeiert wurde.

Hier ein paar Eindrücke:

IMG_2190IMG_2188IMG_2189IMG_2194sdrdav

 

 

 

 

 

 

Am Wochenende machten wir uns zusammen mit unseren Nachbarn Anna und Lydia aus Vilathikulam (hier der Blog von den beiden) auf den Weg nach Madurai, die drittgrößte Stadt in Tamil Nadu (ca. 1,4 Mio. Einwohner). Samstagmorgen verließen wir das Projekt in Vilathikulam mit einem Driver, der uns den ganzen Tag in Madurai begleitete. Auf der Tagesordnung stand der Markt, der Minakshi-Tempel, der Thirumalai-Nayak-Palast und das Ghandi Museum.

 

IMG_0015

Der Markt von Innen

Auf dem Markt, der glücklicherweise komplett überdacht war, wodurch es recht kühl war, gab es sehr viele verschiedene Stände. Allerdings waren die meisten Stände gefühlt eher für Touristen gedacht, statt für die Einheimischen. Neben den vielen Stoffständen, an denen man sich seine eigene Kleidung schneidern lassen konnte, gab es auch Schmuck, Schnitzereien aus Holz und Dinge die man für den Besuch in einen Tempel brauchen kann (eher für Einheimische). Nachdem ich mir einen Stoff für eine Hose und ein Hemd ausgesucht hatte, wurde ich vermessen. Da das ganze natürlich etwas Zeit braucht, besuchten wir in der Zeit den Tempel, der direkt neben dem Markt lag.

IMG_0011

Einer der zahlreich gefüllten Stände

IMG_0018

Der östliche Turm ist der größte des Tempels und einer von 5 Türmen.

 

 

Bevor man allerdings den Tempel, der im 13, Jhd. gebaut wurde, betritt muss man seine Schuhe abgeben und über die sehr heiße Straße laufen, nur zu empfehlen ;).  Der Tempel war ziemlich beeindruckend, da ich einerseits das erste Mal in einem hinduistischen Tempel war und anderseits wurde ich das erste Mal direkt mit dem Hinduismus konfrontiert. Bis jetzt habe ich vermehrt nur christliche Sehenswürdigkeiten also, der eigenen Religion besucht. So war es mal interessant ein „Fremder“ zu sein, was einem auch deutlich wurde, da man die heiligsten Teile des Tempels nur als Hindu betreten durfte. Für den Rest hieß es draußen bleiben. Trotzdem haben wir Dank unseres Guides recht viel über den Aufbau und die Geschichte des Tempels erfahren.IMG_20160924_111931

 

 

Nach dem Mittagessen ging es weiter mit dem Ghandi Museum. Dort gab es viele Infos über den Weg Indiens zu seiner Unabhängigkeit. Natürlich erfuhr man auch viel über das Leben Ghandis und seine Reise durch ganz Indien. Zudem konnte man das Kleidungstück, das er an seinem Todestag trug anschauen, wobei ich solchen Angaben allgemein etwas wenig vertraue.

IMG_0023

IMG_0027

Nur ein Bruchteil der zahlreichen Säulen im Tempel

 

Letzter „Programmpunkt“ für den Tag war dann der Thirumalai-Nayak-Palast, der im 17. Jhd. vom gleichnamigen König erbaut wurde. Der Palast besteht aus einem riesigen Innenhof, der von einer höheren Ebene eingerahmt ist. Darauf befinden sich jede Menge Säulen. In einer kleineren Halle direkt am Palast, waren mehrere Skulpturen ausgestellt.

  IMG_0025 IMG_0088 IMG_0056 IMG_0063

 

Als wir am Sonntagmittag wieder in Keela Eral angekommen sind, bekamen wir gleich eine Einladung für eine Veranstaltung im benachbarten Ettaiyapuram. Dort gab es mehrere Aufführungen von Jugendlichen und Kindern aus den umliegenden Schulen. Auch ein paar Schüler von unserem College machten bei einem Sketch mit, der einen auf den sparsamen Umgang mit Wasser hinweiste.

"Save Water" war der Titel des Stücks

„Save Water“ war der Titel des Stücks

Am Donnerstag hielt unser Father und Leiter der Don Bosco Mission ganz Stolz ein Paket Nudeln in seiner Hand, die er im Internet bestellt hatte. Daraufhin fragte er uns, ob unser Angebot, das wir Voluntäre mal für die Father und Brother kochen, immer noch steht. Da wir wussten, dass die Father nicht so gut italienische Nudelrezepte kochen konnten und unsere Nachbarn aus Vilathikulam mal wieder da waren, schwangen wir für diesen Abend den Kochlöffel. Allerdings mussten wir erstmal die Zutaten dafür einkaufen, was ziemlich schwer war, da ein indischer Supermarkt mehr indische oder asiatische Produkte hat als europäische. Nachdem wir dann mehrmals unsere Ideen, was wir denn kochen, änderten, einigten wir uns auf `Aglio e Olio´ und Tomatensoße. Obwohl wir uns anfangs unsicher waren, ob das Ergebnis schmeckt, waren wir ziemlich zufrieden und den Fathers und Brothers hat es auch sehr gut geschmeckt.

Das Ergebnis

Das Ergebnis

 

So jetzt habe ich aber genug geschrieben ;). Wenn ihr wollt, dass ich auf etwas genauer eingehe oder wenn ihr noch gerne etwas wissen wollt, schreibt mir eine Mail (felix@kappert.biz) und ich werde versuchen das in meinem nächsten Blogeintrag mit einzubauen.

Also bis zum nächsten Mal und liebe Grüße,

Felix

 

PS: Wenn jemand noch einen Überblick über unser Projekt haben will kann er gerne bei Stefan, meinem mit-Voluntär vorbei schauen.

Vorheriger Beitrag

Die ersten Tage…

Nächster Beitrag

Unterricht und der kommende Winter

1 Kommentar

  1. Dirk Kappert

    Tolle Eindrücke die Du vermittelst. Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Zeit. Wie tragen sich denn die geschneiderten Kleidungsstücke?
    Wird das wirklich innerhalb ein paar Stunden genäht?

Kommentare sind geschlossen.

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén