Es war so ein schöner Tag, la, la, la, la ,la,
( nach der Musik: Fliegerlied, von Donikkl)
Der 12. Oktober war ein besonderer Tag. Die Jungs freuten sich wie Schneekönige (allerdings kennen sie keinen Schnee!!) Nachdem der Ausflugstermin zweimal verschoben werden musste (Gründe: mein desolates Knie, und falsche Öffnungszeiten), war es nun endlich so weit.
Wir starteten zu einem Tagesausflug nach Kovai Kutralam, den Wasserfällen in der näheren Umgebung von Coimbatore.
Um 8.00 h ging es los. Wir, d. h. 70 Jungs und ca.10 Betreuer, machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle und warteten. Der Bus kam und wir fuhren kreuz und quer durch die riesige Stadt (ca. 1,6 Mio. Einwohner in der Stadt, mit näherer Umgebung ca. 2,2 Mio Einwohnern). Nach kurzer Zeit hatte ich die Orientierung verloren.
Nach ca. 45 Minuten hielten wir an. Wir mussten in einen anderen Bus steigen und fuhren Richtung Stadtrand. Die Häuser wurden immer kleiner und nach mehreren Kilometern sahen wir Bananenstauden und Grünflächen, die mit Palmen bewachsen waren. Die Sonne schien heiß über uns und die staubigen Straßen waren mit unterschiedlichsten Fahrzeugen (Bus, Auto, Rikscha…) bevölkert.
Wir erreichten einen Parkplatz. Wieder mussten wir umsteigen, diesmal in kleinere Busse. Auf der holprigen Piste fuhren wir noch ca. 2 Kilometer bis zu einem Wendeplatz.
Danach ging es zu Fuß durch einen kleinen Wald.
Ich hatte meine Spiegelreflexkamera dabei. Die Jungs lieben es fotografiert zu werden oder selbst Bilder zu „schießen“. „One photo, please!“, riefen sie immer wieder.
Nach gefühlt einer Millionen Bilder kamen wir endlich am Wasserfall an. Der Anblick war fantastisch und die tosenden Wassermassen beeindruckten mich sofort.
Viele der Jungs waren voraus gelaufen und badeten bereits unterhalb der Wasserfälle. Auch ich zog die Badehose an, gab einem „Brother“ meine Kamera (dieser strahlte wie ein Honigkuchenpferd und begann eifrig zu knipsen!!) und begab mich Richtung Wasserfall.
Ich sprang erst einmal ins Wasser und tobte mit den Jungs. Wir tauchten uns gegenseitig unter, spitzten uns mit Wasser voll, stellten uns unter und hinter die Wasserfälle und rutschten auf den glatten Steinen herum.
Es war eine Riesengaudi. Auch die Brothers stiegen ins kühle Nass und wir lachten und kreischten vor Freude.
Die Vegetation rings um die Wasserfälle beeindruckte mich sehr. Ich sah Palmen und fremdartige Bäume. Als ich mich etwas genauer umschaute, dachte ich: „ Da laust mich doch der Affe!“
Tatsächlich saßen auf den Bäumen dutzende von Affen, die sich entlausten. Das Highlight des Tages für mich, war aber, als ein besonders freches Kerlchen, dass vom Baum herunterschoss, einem jungen Mann seine frittierten Snacks entriss und damit in der Baumkrone verschwand. Genüsslich saß der dort oben und verzehrte die Köstlichkeit. Der perplexe „Bestohlene“ schüttelte nur den Kopf.
Um 14.00 h brachen wir auf, um zu einem Spielplatz zu gehen. Dort sollte unser Mittagessen, das im Projekt gekocht wurde, angeliefert werden. Wir warteten und warteten. Plötzlich wurden die Kinder unruhig. Sie schrien: „Yaanei, Yaanei!!“ und rannten in eine andere Richtung. Ich wusste nicht warum. Erst als ich mich umdrehte, sah ich den großen Elefanten, der neben dem Spielplatz seine Mahlzeit zu sich nahm. Nach kurzer Zeit verschwand er wieder im dichten Wald.
Das mittlerweile angelieferte Essen reichte nicht für alle. Wir fuhren in ein nahegelegenes Hotel und aßen „Chicken Biryani“. (wie in anderen Artikeln schon erwähnt gibt es dieses immer, wenn jemand Geburtstag hat. Echt lecker!!)
Nach dem Essen ging es zurück ins Projekt. Wir warteten (mal wieder) auf den Bus. Als dieser endlich kam stürmten alle gleichzeitig hinein. Jeder wollte einen Sitzplatz erhaschen. Der Grund dafür war: Sie waren alle todmüde. So kam es dann auch, dass während der Fahrt 4 kleine Jungs auf meinem Schoß einschliefen. Für Jonathan und mich ein Rätsel, da man ziemlich jede Bodenwelle und jedes Schlagloch beim Fahren spürte. Der Lautstärkepegel war beträchtlich, da der Busfahrer fast jedes andere Fahrzeug anhupen musste. (Überholen, vorbeifahren lassen, ect…)
Als wir wieder in Ukkadam ankamen waren alle glücklich und zufrieden.
Im Rückblick auf den Tag kann ich nur sagen: „Der bisher affengeilste Tag meines Lebens.“
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