Meine Abreise nach Indien hat sich um drei Wochen verzögert, da es Unklarheiten zum Visum meiner Mitvoluntärin Anne gab. Schließlich bin ich jedoch am 28. September vorerst alleine geflogen und am nächsten Tag in Mumbai gelandet. Von dort aus ging es zum Flughafen in Coimbatore, wo ich vom Direktor des Care Homes abgeholt wurde.
Wir sind mit dem Auto zur etwa drei Stunden entfernten Stadt Salem gefahren. Im Care Home wurde ich von den anwesenden Jungs, Salesianern und Mitarbeitern herzlich empfangen.
In meiner ersten Woche waren Schulferien und somit nur wenige der Jungs hier, doch ich konnte mich schonmal in Ruhe an alles gewöhnen und die ersten Leute kennenlernen, besonders die Salesianer, in deren Haus sich auch das Volunteers-Zimmer befindet, und mit denen ich täglich zusammen esse.
Ab der zweiten Woche waren wieder alle Jungs da und ich habe erstmals den Care Home-Alltag mitbekommen.
Bis ich alle Namen kannte, sind etwa drei Wochen vergangen, und alle waren so nett und hilfsbereit zu mir, dass ich mich von Anfang an wohl gefühlt habe.
Am 20. Oktober haben wir Diwali gefeiert, für das ich mit den Köchinnen aus der Einrichtung einen Sari kaufen gegangen bin. Im Rahmen dieses hinduistischen Feiertags hatten wir ein vielfältiges Programm, welches die Jungs vorbereitet haben. Es sind außerdem zahlreiche Sponsoren gekommen, um dem Care Home anlässlich von Diwali etwas zu spenden und den Jungs Geschenke zu machen.
Im November haben alle zusammen eine Tour nach Ooty unternommen. Dieser Ort ist ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen aus ganz Indien und liegt in den Bergen ganz im Westen von Tamil Nadu. Wir sind an einem Freitagabend in einem gemieteten Bus losgefahren und am frühen Samstagmorgen in einem anderen Don Bosco Haus angekommen, wo wir übernachtet haben. Den ganzen Vor- und Nachmittag haben wir die Stadt besichtigt, bevor wir uns am Abend auf den Rückweg gemacht haben.
Inzwischen ist klar geworden, dass Anne und mehrere andere Volunteers, die noch in Deutschland sind, kein Visum für Indien bekommen, und stattdessen nach Sri Lanka fahren. Dass war für uns eine traurige Nachricht, doch spätestens im März treffen wir und die anderen Freiwilligen uns zum Zwischenseminar in Hyderabad.
Nach diesen ersten zwei Monaten im Don Bosco Care Home habe ich mich bereits ganz gut eingelebt und finde mich im Alltag gut zurecht. Mein Tagesablauf sieht in etwa so aus:
- 07:15h Aufstehen
- 07:30h Ich gehe rüber ins Hauptgebäude und helfe den Köchinnen in der Küche bei der Vorbereitung von Frühstück und Mittagessen (welches die Jungs zur Schule mitnehmen).
- 08:00h Ich helfe bei der Essensausgabe des Frühstücks mit
- 08:30h Die Erst- bis Zehntklässler und ich fahren mit dem Driver des Care Homes im Van zur Schule
- 09:00h Nachdem die Jungs in der Schule angekommen sind, fahre ich zurück ins Care Home und frühstücke
- 09:30-16:30h Während des Vor- und Nachmittags werden viele Vorbereitungen für anstehende Ereignisse getroffen, bei denen ich mithelfen kann, ich lerne mit den Jungs, die nicht zur Schule gegangen sind, in der Study Hall, bekomme Tamil-Stunden und fahre manchmal nach Salem.
- 16:30h Die Jungs kommen von der Schule zurück, wir gehen zur Tea Time und spielen Fußball, Basketball oder Volleyball auf dem Sportplatz
- 17:45h Nach dem Sport gehen wir zum Bath, und bis 20:00h lernen die Jungs in der Study Hall und machen Hausaufgaben. Währenddessen gebe ich den Grundschülern eine Stunde Englischunterricht
- 20:00h Abendessen im Speisesaal
- 20:40h Nach dem Essen schauen wir die aktuellen Nachrichten und Filme im Fernsehen
- 21:00-21:30h Recreation und Abendgebet, alle Jungs und Salesianer versammeln sich draußen und schließen gemeinsam den Tag ab
Am Dienstag haben wir meinen Geburtstag gefeiert, und ich war überrascht zu erfahren, dass die Jungs auch zu diesem Anlass ein ganzes Programm vorbereitet haben. Es fand abends statt und war sehr schön.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich supergerne hier bin und jeden Tag mit den Leuten, mit denen ich hier zusammenwohnen darf, genieße.
Ich freue mich sehr über dein Interesse an meinem Blog und dass du bis hierhin gelesen hast.
Bis zum nächsten Eintrag viele Grüße,
Elisabeth
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