Endlich wieder Brezeln, endlich wieder Käse, endlich wieder eine unter vielen, endlich wieder richtige Kälte, ohne Moskitonetz schlafen, teuer, in der Badewanne liegen, unter Frauen, Schwarzbrot, Charlotte, Mama, Witzighausen,…endlich wieder Deutschland!

Bye, Bye Ghana, Hello zuhause!

So schön wurde ich begrüßt als ich nach 10 Monaten in Ghana vor unserer Haustür in Witzighausen stand.

Nach so langer Zeit in einem westafrikanischen Land ist es erstmal komisch wieder in Deutschland anzukommen. Es ist komisch wieder Schriftzüge oder Schilder in seiner eigenen Sprache zu lesen. Umringt von Menschen zu sein, die alle die eigene Muttersprache sprechen. Mit weißer Hautfarbe wieder zur Mehrheit zu gehören und nicht auffällig angeschaut zu werden. Komisch, dass da keine  Ghanaer mehr sind, die einem „Obruni,Obruni“ hinterher rufen. Komisch, komisch, komisch…

Es gibt einfach so viele Dinge, die  nach so langer Zeit in Ghana  normal geworden sind und jetzt plötzlich nicht mehr da sind. Und schnell werden Supermärkte, Konsum, Stress wieder sehr zur Gewohnheit… Obwohl ich Ghana und die Menschen dort sehr vermisse, freue ich mich wieder da zu sein, meine Familie und Freunde zu treffen, Käse zu genießen und auch mal wieder eine unter vielen zu sein… .

Nur ein paar Stunden Flug trennen Ghana von  Deutschland. Zwei ganz verschiedene Länder mit anderen Kulturen. Heutzutage ist es möglich: von einem auf den anderen Tag in ein völlig anderes Land zu reisen. Das eigene Land mit der eigenen Kultur hinter sich zu lassen und in eine komplett andere einzutauchen.  Ich bin froh darüber, dass die Welt mit ihren Ländern, Kulturen, Menschen und deren Lebensweisen so vielseitig ist. Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit haben Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen miteinander zu verbinden und zu vernetzen. Ich bin dankbar, dass auch ich während meines Freiwilligendienstes eine Brücke von Deutschland nach Ghana bauen durfte.

Am Ende kann ich nur sagen, dass ich eine unglaublich wunderschöne, lehrreiche, herausfordernde, lustige, einfach unbeschreibliche Zeit hatte. Das Land, die Kultur, die Mentalität der Ghanaer, die Zeit mit den Kindern, das Lächeln, Lachen und die Zufriedenheit der Ghanaer hat mich  glücklich gemacht. Es gab Herausforderungen, aber trotzdem habe ich jeden einzelnen Moment in diesen 10 Monaten genossen.

Ich möchte mich ganz herzlich bei all denen bedanken, die mich in dieser Zeit unterstützt und an mich gedacht haben. Danke an alle Freunde für eure Anteilnahme an meinem Freiwilligendienst, dass ihr in Gedanken bei mir wart und mich immer mal wieder an das Leben in Deutschland erinnert habt. Ein großer Dank gilt meiner Familie. Danke für eure Unterstützung, Ermutigung, jedes Päckchen und dass ihr es ausgehalten habt, wenn ich mich mal länger nicht gemeldet habe. Danke auch an Francesco und an all meine meine Mitvolontäre!

Danke, danke, danke!

Was in den letzten Wochen in Ghana noch passiert ist, möchte ich euch mit ein paar Bildern zeigen:

Drei Wochen durfte ich beim Holidaycamp dabei sein. In diesen drei Wochen wurde von den Salesianern und lokalen Mitarbeitern ein buntes Programm mit Spielen und Unterrichtseinheiten organisiert. Ein paar Eindrücke…

 

Mit einer Freundin in einem Affenreservat 🙂

 

Und was ist jetzt eigentlich mit den Spenden passiert?

Erstmal möchte ich mich ganz herzlich bei allen Spendern und Spenderinnen bedanken. Ich habe mich über jeden einzelnen Betrag gefreut und weiß Ihre/ eure Anteilnahme an meinem Projekt und am Oratory wirklich zu schätzen.

Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden die Spenden für folgende Dinge einzusetzen. Wichtig war mir dabei, dass die Spenden direkt den Kindern im Oratory zu Gute kommen. Da das Oratory täglich von sehr vielen Kindern besucht wird, habe ich versucht das Geld so einzusetzen, dass möglichst alle Kinder davon profitieren.

  1. Einen kleineren Teil der Spenden habe ich dafür verwendet eine Feier für die Kinder zu veranstalten. Im Rahmen dieser habe ich die Kinder zu einer Mahlzeit eingeladen.  Mein Ziel war es,  mit den Kids zu feiern, den Moment zu genießen, ausgelassen zu sein und den Kindern auch die tägliche Sorge eine Mahlzeit zu bekommen, zu nehmen. Mitte Juli organisierten der lokale Volontär Agyaa, mein Mitvolontär Julian und ich ein kleines Programm mit Moderation, ein paar Spielen, und Energizern. Außerdem zeigten wir den Kindern Fotos aus dem Oratoryalltag  und ich erzählte die Geschichte « Du bist einmalig » von Max Lucado und zeigte dazu Bilder. Insgesamt kam die Feier bei den Kindern sehr gut an. Es war unglaublich wie viele Kinder da waren, schätzungsweise um die 500. Deswegen hat das Essen leider nicht für alle gereicht. Die, die nichts bekommen haben, wurden dann aber mit Süßigkeiten versorgt ;).

Zuerst haben wir Reis, Fleisch, Gewürze, die Zutaten für die Soße und Takeaway-Boxen gekauft…

…amTag der Feier wurde von Agyaa’s Schwestern fleißig Reis gekocht, die Soße und das Fleisch zubereitet und alles verpackt….

…und dann verteilt!

  1. Dann habe ich die Spenden für den Kauf eines Beamers verwendet. Zu Beginn meiner Zeit in Ghana wurde jeden Sonntag im Oratory ein Film gezeigt. Das Interesse der Kinder war rießig… Am Ende jedoch ging der sowieso schon angeschlagene Beamer kaputt und ca. 40 Kinder saßen ihre Köpfe zusammengesteckt vor einem winzigen Laptop.  Mit dem Beamer möchte ich den Kindern ein qualitativ hochwertigeres Filmerlebnis ermöglichen, Programme im Jugendzentrum  bereichern sowie den gerade anlaufenden Computerunterricht  unterstützen.
  2. Außerdem haben wir den Sandkasten auf dem Spielplatz des Oratorys gestrichen und mit neuem Sand gefüllt. Besonders für die Kinder, die noch zu klein für das Klettergerüst sind, soll dieser Sandkasten eine Möglichkeit zum Spielen und Toben geben.

Zusammen haben wir den Sandkasten gestrichen. Die Farbe und alle anderen Sachen, die wir benötigten habe ich von einem Teil des Spendengeldes finanziert.

Das Malerteam

Am Ende haben wir mit der tatkräftigen Unterstützung ein paar starker Jungs den Sandkasten mit Sand gefüllt.

  1. Den Rest der Spenden möchte ich für die Reparatur des Klettergerüstes und des Karussells verwenden. Das Klettergerüst muss dringend repariert werden. Warum zeigen Ihnen/euch die Bilder unten. Auch ist es meinem Mitvolontär und mir besonders wichtig, dass das Karussell wieder von den Kindern genutzt werden kann. Lange haben wir uns dafür eingesetzt, dass dieses repariert wird. Durch die Spenden sollen weitere Reparaturkosten gezahlt werden, sodass die Kinder bald wieder Spaß daran haben.

Durch die Spenden soll ein weiteres Gelände oben am Klettergerüst angebaut werden…

…und fehlende Holzlatten ersetzt werden.

Das Karussell wurde bereits im Workshop repariert…

…und soll wieder aufgesetzt  und nachhaltig funktionstüchtig werden.

Über den Verlauf der Reparaturen versuche ich Sie/euch in diesem Blog auf dem Laufenden zu halten.

5. Außerdem habe ich zwei neue Skateboards und zwei Fußbälle von dem Spendengeld gekauft.

Stolze Kerle mit den neuen Skateboards.

Diese wurden auch gleich begeistert ausprobiert.

Im Namen von allen Kindern und im Namen des Youthdirectors bedanke ich mich ganz herzlich für eure finanzielle Hilfe. Danke, dass ihr geholfen habt das Oratory und Jugendzentrum in Odumase wieder ein Stück zu verbessern, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen und sie glücklich zu machen! Medawase paaaa!  Vielen, vielen Dank!!!