Cäcilia in Ghana

Ein Jahr in Westafrika

Gebet und Spiel => Don Bosco

Auf der Suche nach einer Überschrift für diese doch zwei so unterschiedlichen Themen, bin ich doch auf eine Gemeinsamkeit gestoßen. Don Bosco war es immer wichtig seinen Glauben weiterzugeben und den Kindern und Jugendlichen die Wichtigkeit des Gebets nahe zu bringen. Aber auch das Spiel spielte eine große Rolle. Das Ziel war die Kinder und Jugendlichen zu beschäftigen um sie davon abzuhalten vor Langeweile auf weniger sinnvolle Gedanken zu kommen. Deswegen Gebet und Spiel = Don Bosco.

Glaube und Gebet:

Das Morgen- und das Abendgebet und unzählige Messen sind fester Bestandteil  meines Lebens in einer katholischen Ordensgemeinschaft. Mein Wecker klingelt jeden Morgen um 5.45 Uhr. Optimalerweise sitze ich pünktlich um 6 Uhr in der kleinen Kapelle und bete gemeinsam mit den Salesianern das immer gleich ablaufende Morgengebet. Für die Salesianer sind diese Gebete Pflicht. Da es mir wichtig ist mich in die Gemeinschaft zu integrieren, versuche ich immer wieder meine Müdigkeit zu überwinden und regelmäßig am Gebet und der direkt anschließenden Messe teilzunehmen.

Vor einiger Zeit fand eine  Pilgerwanderung zu Ehren von Maria, der Mutter Gottes, statt. Diese wurde von den Novizen organisiert. Früh morgens haben wir uns vor der katholischen Kirche in Odumase getroffen. Nach einem Gebet zum Einstieg ging es los: der Weg zu einem kleinen Dorf namens Serezzo ungefähr drei bis vier Stunden Fußmarsch entfernt. Der Pickup, auf dem die Statue der Mutter Gottes aufgestellt wurde, führte die bunte Truppe aus Kindern und Erwachsenen an. Während des Marsches schlossen sich immer mehr Menschen dem Pilgerzug an.  Entgegen meiner Erwartung wurde während des Fußmarsches hauptsächlich gebetet. Aber es wurde auch gesungen und getanzt!  Endlich angekommen wurde die Pilgerwanderung mit einer Messe unter schattigen Bäumen und traditioneller Musik abgerundet. Und dann, darauf hatte jeder nach dieser anstrengenden Wanderung gewartet, gab es endlich Essen! Nachdem ich bei der Verteilung des Kenkeys ( ghanaisches Essen bestehend hauptsächlich aus Mais) geholfen hatte, durfte ich nun auch endlich meinen knurrenden Magen besänftigen. Nach einer entspannten Pause, wurden wir mit einem großen Transporter wieder nach Odumase zurückgebracht.

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Jugendchor mit traditionellem Instrument

Jugendchor mit traditionellem Instrument

So ging es nach Hause :)

So ging es nach Hause 🙂

Diesen Sonntag wurde hier Fronleichnam gefeiert. Hierzu kamen alle Gemeinden, die von den Salesianern betreut werden in Adentia, einem Ort, nicht weit entfernt von Odumase, zusammen.  Angefangen wurde mit einer Openairmesse. Nach der dreistündigen Messfeier begann die Prozession. Der Mittelpunkt dieser war die Monstranz, die getragen wurde. Rund herum waren Menschen, die  zum Rhythmus der traditionellen Trommeln und zur Musik der Brass Band tanzten. Auch ich ließ mich von der Freude der Menschen anstecken und tanzte ausgelassen mit. Für mich war dieser Tag unglaublich schön, weil ich viele Freunde getroffen habe und mich, obwohl ich die einzige Weiße war, doch irgendwie dazugehörig fühlte.

Die Monstranz befand sich unter diesem Schirm, der immer wieder gedreht wurde

Die Monstranz befand sich unter diesem Schirm, der immer wieder gedreht wurde

Trommeln werden auf dem Kopf getragen und von Leuten die hinterher laufen geschlagen

Trommeln werden auf dem Kopf getragen und von Leuten die hinterher laufen geschlagen

 

Spiel:

Die Unterrichtseinheiten im Oratory am Montag und Mittwoch laufen jetzt mehr oder weniger regelmäßig. Um zu gewährleisten, dass die Kinder regelmäßig in meine Klasse kommen, habe ich Stempelkarten eingeführt. Wenn ein Kind anwesend ist, bekommt es einen Stempel. Bei einer vollen Stempelkarte wartet eine kleine Belohnung. Leider führt dieses System nicht wirklich zu einem Erfolg. Manchmal habe ich eine Stunde wirklich gut vorbereitet und es sind fast keine Kinder da. Da ist das Interesse am Skaten häufig doch höher als an einer Unterrichtsstunde teilzunehmen….Deswegen versuche ich den Unterricht so attraktiv wie möglich für die Kinder zu gestalten.

Ansonsten versuche ich für die Kindern´ durch verschiedene Spielideen den Oratoryalltag abwechslungsreicher zu gestalten und sie zu beschäftigen. Wichtig ist dabei sich Spielideen zu überlegen, die viele Kinder bschäftigen können, lange halten und so einfach wie möglich und billig herzustellen sind 🙂 Faszinierend ist, dass die Kinder sich durch die einfachsten Spiele immer wieder begeistern lassen:

Hier ein paar Spielideen, die sich als sehr bewährt herausgestellt haben:

Um die Wette Sack hüpfen

Um die Wette Sack hüpfen

Labyrinth auf den Boden getapt

Labyrinth auf den Boden getapt

 

Twister mit Kreide aufgemalt

Twister mit Kreide aufgemalt

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Seil ziehen, wer als erstes von der Kiste fällt hat verloren 🙂

Straße aufgezeichnet, Matchboxautos dazu und schon sind die Kleinen beschäftigt

Straße aufgezeichnet, Matchboxautos dazu und schon sind die Kleinen beschäftigt

Stelzen aus Dosen und Faden einfach gemacht und immer wieder schnell neu produziert :)

Stelzen aus Dosen und Faden einfach gemacht und immer wieder schnell neu produziert 🙂

kleiner Sprungparcour

kleiner Sprungparcour

 

 

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1 Kommentar

  1. Ute Nicklisch

    Liebe Cäcilia, ich habe mich gerade durch Deine afrikanisch bunten Berichte gelesen und staune, wie viele Herausforderungen Du so zu meistern hast. Aber ich habe auch den Eindruck, dass die Arbeit Dir Freude macht und Du am richtigen Platz bist. Ganz herzliche Grüße aus Chemnitz von Ute und Conny (sie war gestern bei mir und wir haben gemeinsam zu lesen begonnen…) Möge Gott Dich auch weiterhin segnen und behüten und zum Segen für Andere werden lassen!

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