Lange habe ich nichts von mir hören lassen aber jetzt habe ich endlich Mal die Zeit und den Mut gefasst hier was zu schreiben. Da in den letzten 1,5 Monaten viel passiert ist werde ich euch einen kleinen Rückblick über diese Zeit geben.
Zunächst ein riesiges Dankeschön an alle Menschen, die mich unterstützen!!!
Da ich selber lange Texte meide, gibt es überwiegend Bilder…
Gestartet hat es in Frankfurt am Flughafen. Trotz „Respekt“ vor Flügen muss ich sagen, es war ein ruhiger Flug ohne viele Turbulenzen. Am Flughafen wurde ich von Sebastian (meinem Projektpartner) und Pepe (von der Organisation) empfangen.
Bevor es zu unserer Unterkunft ging, erstmal auf dem Central Mercado de Buenos Aires einkaufen. (Vergleichbar mit der Metro nur ein bisschen cooler)
Lieblingsplatz in unserer Unterkunft (Don Bosco Schule Buenos Aires), das Dach. Hammer Ausblick. Kleiner Tipp: Auf das höhergelegene Dach klettern und einfach den Wind, Lärm und die Kulisse dieser schwer greifbaren Stadt versuchen auf sich wirken zu lassen.
San Telmo
Markthalle in San Telmo (Stadtteil)
Viele kleine Eingänge lassen kaum vermuten, dass hier in der Nähe ein Schlaraffenland auf einen wartet. Doch nach fünf verpassten Eingängen, zwei Tassen Tee und einer Zigarette später fielen mir die wuseligen Gruppen auf, die aus einer unscheinbar aussehenden Tür kamen.
Einmal drinnen sollte man sich von der Nase leiten lassen. Neben vielen Geschäften für alles Mögliche, bildete das Herz der Halle eine Ansammlung verschiedenster Fressstände. Ein Traum.
La Boca
Der Messi Balkon im Arbeiterviertel La Boca. Das ganze Viertel ist bunt gestaltet ist bekannt für seinen Fußballverein, die Boca Juniors, und natürlich Diego Maradona.
Ein Papst der aussieht als hätte er gerade den Battlerap mit einem krassen Part beendet. (fand ich erstens lustig und zweitens sind Messi und der Papst die ersten Dinge auf die man angesprochen wird)
Die Stadt legt größten Wert darauf, ihre Helden über die ganze Stadt verteilt, in Kunstwerken zu ehren und verewigen.
Der Obelisk, ein Wahrzeichen der Stadt. Normalerweise mit Spitze (nach oben ähnlich wie das Washington Monument)
Ab nach Villa Regina
Nach einer Woche in Buenos Aires ging es dann ab nach Villa Regina. 16 Stunden mit Premiumsitzen in einem sehr gemütlichen Bus.
Angekommen wurde die kleine Wohnung über der Schule bezogen und eingerichtet. Direkt am ersten Tag habe ich mich dem Matekonsum angeschlossen. Entweder alleine oder auch gerne in der Gruppe wird der Tee hier getrunken und geteilt, man muss am Anfang nur aufpassen, sich nicht am Metallstrohhalm zu verbrennen.
Hier ein Paar Eindrücke aus dem Ort. Was mir zuerst auffällt, sind die geraden Straßen. Da alles im Quadrat angeordnet ist kann man die Straßen runterschauen bis die Sicht verschwimmt. Ungewohnt aber praktisch, da es meinem nicht so gut ausgeprägten Orientierungssinn hilft.
Eine Statue (Geschichte wird nachgereicht)
Kurz noch mein Tagesablauf: Morgens um 9 Uhr geht es los und wir helfen Kindern der Grundschule bei den Hausaufgaben (sie lernen lesen und schreiben). Danach spielen wir noch ein wenig, bevor es um 12 Uhr Essen gibt. Um 16 Uhr geht es für mich dann in die Schreiner AG bei der ich helfe mit Kindern der Altersgruppe 12-14 kleine Projekte zu erledigen. Ab 18 Uhr geht es in die Casita zu den Älteren (15-19), dann wird Fußball, Basketball oder Tischtennis gespielt.
Vorläufiges Fazit: Die Menschen sind sehr gastfreundlich. Ich musste allerdings feststellen, dass meine Vorbereitungen in spanisch mit einer App nicht den naiven Wunsch, die Sprache direkt zu beherrschen, erfüllen konnte. Doch die Kinder sind unnachgiebig und dadurch sehr gute Lehrer. Alle sind aber zuversichtlich, dass wir die Sprache schnell beherrschen werden. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und vergangene Woche wurde mir von Padre Angel eine Gruppe von Menschen mit Suchtproblemen vorgestellt. In einem sehr familiären Verhältnis, haben sie sich auf einem Feld einen sicheren Zufluchtsort geschaffen, wo man zusammen verschiedene gemeinnützige Arbeiten ausübt und sich gegenseitig unterstützt. In den nächsten Wochen versuche ich dort ein wenig mehr zu arbeiten.
Langsam merke ich, wie hier ankomme. Gegen doch mal aufkommendes Heimweh oder Frust über Sprachdefizite helfen Mate und gute Mukke.
Viele Grüße 🙂
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