Am 10.09.24 ging meine Reise nach Indien los. Am Morgen wurde ich von meinem Vater und meiner Schwester zum Flughafen nach München gefahren. Dort habe ich meine Mitvoluntäre Engjell und Barbara getroffen und wir haben zusammen die Gepäckabgabe und den Check in gemeistert.

Unser erster Flug nach Delhi ging um 12:20 Uhr und wir sind zwar nur ca. 7h geflogen, trotzdem aber wegen der knapp 3,5h Zeitverschiebung erst um 23:30 Uhr am Flughafen in Delhi angekommen. Ich war überrascht, dass sogar das Essen im Flugzeug schon ziemlich scharf war. Von Delhi haben wir leider nicht so viel gesehen, weil es so dunkel war. Nach 4h Aufenthalt sind wir dann endlich in unseren Anschlussflieger nach Vijayawada gestiegen. Davor hatten wir aber erhebliche Probleme bei der Gepäckabgabe, weil uns das Flugpersonal 5 mal zu unterschiedlichen Gepäckabgabestellen geschickt hat.

So gegen 9 Uhr sind wir dann am kleinen Flughafen in Vijayawada angekommen. Obwohl es so früh am Morgen war, ist einem die Hitze schon beim Aussteigen entgegenkommen. Eigentlich war ausgemacht, dass wir dort von einem Salesianer abgeholt werden, der aber, wie sich später herausstellte, verhindert war. Also haben wir erst mal eine halbe Stunde in der Hitze gewartet und sind dann mit einem Taxi in eines der Projekte gefahren. Dort angekommen wurden wir in die Küche gebracht und man hat uns gesagt, wir können uns zum Frühstück einfach an den Töpfen bedienen. Extrem überfordert haben wir uns dann entschieden, erstmal nur Reis mit ganz wenig scharfer Soße zu essen, um unseren Magen nicht zu überfordern.

Danach sind wir mit unserem Gepäck mit einem TucTuc (und Engjell aus Platzgründen hinten auf einem Motorad) zu unserer Wohnung gebracht worden. Direkt im Eingangsbereich vom Haus befindet sich ein Bananenstand. Wir leben allerdings im 2. Stock und haben 5 Zimmer, eine Küche, eine Abstellkammer, 3 Toiletten (geduscht wird mit einem Gartenschlauch) und einen Balkon, sowie die Möglichkeit, mit einer Leiter auf die Dachterrasse zu steigen. Weil wir nur zu 4. darin wohnen werden (unsere Mitfreiwillige Luca wird erst im Oktober nachkommen), haben wir richtig viel Platz. Trotzdem waren wir am Anfang etwas verschreckt, weil alles schon sehr alt und dreckig war. Deshalb haben wir den restlichen Tag damit verbracht, Putzsachen zu kaufen und unsere Zimmer erstmal ordentlich zu entstauben und zu putzen.

Zum Mittagessen und zum Abendessen gehen wir immer in das zu Fuß etwa 5 min entfernte Don Bosco Projekt und es gab tatsächlich beides Mal wieder Reis. Nach dem Mittagessen haben wir uns blöderweise auf dem Nachhauseweg direkt verlaufen und wurden von einer Mitarbeiterin zu unserer Wohnung zurückgeführt. Auf den Straßen tummelt es sich nur so von Straßenhunden und ab und zu trifft man auch auf Kühe am Straßenrand.

Sonst wird man schon sehr viel angestarrt (bis jetzt habe ich außer uns noch keine anderen hellhäutige Leute gesehen) und wir wurden auch schon gefragt, ob man mit uns ein Bild schießen kann. Trotzdem sind alle Inder total nett und freundlich und die Kinder in dem Projekt, aber auch die, die man auf der Straße trifft, freuen sich, wenn man sie begrüßt und winkt. Am Abend haben wir dann allerdings auch noch eine negative Erfahrung gemacht, als ein betrunkener Mann aufdringlich wurde und trotz mehrmaliger Wiederholung erst nicht vor unserer Wohnung weggehen wollte. Und sogar nachts ist es hier noch um die 27 Grad heiß. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die kommende Zeit in Indien und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt.

Eure Anne