Halli hallo,

ich habs endlich auch mal geschafft meinen Blog anzufangen yayyy. Helena und ich sind seit gestern einfach schon genau 3 Wochen hier in Mimboman, einem Stadtteil von Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Und ich muss sagen vor allem die letzten zwei Wochen sind seeehr schnell vergangen, weshalb ich das mit dem Blogschreiben ganz vergessen hatte. Und das mit dem Internet ist hier auch so eine Sache haha, aber momentan klappt’s 🙂

Die Abreise von Zuhause fühlt sich allerdings schon so weit weg an, weil es soo viele neue Eindrücke hier gab. Helena und ich wohnen hier mit fünf Pères und vier Aspiranten, die ungefähr in unserem Alter sind, zusammen. Wir haben uns von Anfang an in der Kommunität wohl gefühlt, sei es beim gemeinsamen Essen, den Aperitifs am Sonntag und Montag, den Tanzeinlagen, den Spieleabenden oder beim Fußballschauen (hier läuft sogar Bundesliga!! :)) Auch meine verwirrten und erschreckten Gesichtsausdrücke, als wir Raupen, Schlangen, Kuhhaut und-zunge, Schweineohren (?) oder andere Leckereien aufgetischt bekommen haben, wurden mit viel Humor genommen. Insgesamt ist das Essen aber echt lecker und vor allem das Obst hier schmeckt einfach supi.

Hier haben wir Kochbananen fritiert. Tipp : mit Ketchup und Mayo schmecken die noch besser.

Außerdem gibt’s jeden Tag frische Papaya teilweise von Papayabäumen auf unserem Gelände , dazu ein Spritzer Zitrone .

Auf dem Gelände von unserem Projekt befindet sich eine Schule, die von der sechsten bis zur 13. Klasse geht. Da die Schule von 8:00- 16:00 geht, haben wir uns vor allem am Anfang etwas gelangweilt und wussten nicht wirklich, was unsere Aufgabe ist. Die pères hatten selber kaum Erfahrungen mit Freiwilligen, sind aber immer offen für unsere Ideen. Vormittags assistieren wir oft im Deutschunterricht, um den Schülern zu helfen. In den Pausen verbringen wir auch immer mit den Kindern und Jugendlichen zusammen. Am Anfang wurde man von allen Kindern angeschaut, woran ich mich erstmal gewöhnen musste. In den drei Wochen sind mir allerdings schon viele Kinder soo ans Herz gewachsen und vor allem die Jüngeren freuen sich immer mega uns zu sehen, begrüßen uns mit “Guten Morgen“, unseren Begrüßungschecks oder einer Umarmung. Dann spielen wir viel Verschiedenes mit ihnen, sei es Klatschspiele, Seilspringen, oder Ballspiele. Manchmal werden tausend Fragen gestellt oder einfach unsere Haare geflochten. Mit den älteren Schülern kann man auch mal tiefgründigere Gespräche führen, was manchmal echt angenehm und interessant ist.

Dadurch, dass es außerdem ein großes Fußballfeld, ein Volleyballfeld, ein Basketballfeld gibt und es für alle zugänglich ist, ist hier eigentlich auch nachmittags und am Wochenende immer etwas los und es wird echt nicht langweilig. Oft hört man verschiedene Chöre proben oder sieht Jugendliche tanzen. Vielleicht trauen wir uns da auch mal mitzumachen.

Wenn ich draußen bin und gerade kein Fußball mit den Kindern spiele, wird man meistens von irgendjemandem angequatscht und erfährt die halbe Lebensgeschichte. Da man mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommt, haben wir zum Beispiel auch mit dem Basketballcoach besprochen, dass wir mit den ganz kleinen Jungs immer ein paar Spiele im Training spielen und außerdem zwei Basketballspielern Englischunterricht geben. Den Aspiranten geben wir Englisch- und Musikunterricht und es kommen oft Schüler mit ihren Deutsch- oder Englischhausaufgaben zu uns und wir helfen in der Bibliothek ein bisschen.

                                                                                                                                                                

Eine Kirche und eine Kapelle befinden sich ebenfalls auf dem Gelände. Hier ist jeden Morgen um 5:30 Uhr Meditation und um 6:00 Uhr Messe. Ich versteh immer noch nicht, wie die Leute das hier machen, ein paar stehen sogar schon um 4:00 Uhr auf. Ich leide hier nämlich sehr unter Schlafmangel, was sich auch ab und zu auf meine Laune auswirkt. Aber zum Glück gibt’s ja Kaffee und meistens Mittagsschlaf😊Und die Musik in der Kirche ist auch immer schöön und man kann mal abschalten.

Und Thema Wetter, wer mich kennt weiß, dass ich sehr sehr schnell schwitze und ihr könnt euch vorstellen, wie oft ich hier am Tag meine Klamotten wechseln muss.  Dadurch, dass aber momentan Regenzeit ist, ist es manchmal echt angenehm und morgens hab ich zum Beispiel auch mal einen Pulli an haha. Dafür gibt’s leider echt viele Mücken hier und allein in den letzten zwei Wochen hatten zwei aus unserem Haus Malaria und ich hatte auf jeden Fall auch schon mehrere Stiche. Also drückt mir mal die Daumen, dass ich es nicht bekomme.

Was uns momentan noch etwas stört ist, dass es relativ schwer ist rauszukommen, da unser Viertel nicht ganz so sicher ist und relativ weit von der Innenstadt entfernt ist.

Trotzdem haben wir mit den pères oder Aspiranten schon mehrere Sachen unternommen. Letzte Woche waren wir zum Beispiel auf einem großen Markt und in der Innenstadt. Das war beides sehr interessant und spannend, allerdings haben wir auch einige Heiratsanträge bekommen und wir wurden eigentlich durchgängig von allen Seiten angesprochen oder es wurde nach uns gerufen. Das war nach einer Zeit echt anstrengend und ich hab mich nicht immer ganz so wohl gefühlt.

Ansonsten haben wir mal einen Spaziergang in unserem Viertel gemacht oder sind mit dem Mototaxi zum Supermarkt gefahren. Ist zwar nicht immer ganz ungefährlich, aber macht Spaß. Wir waren auch in einem anderen Viertel, in dem auch ein Oratorium war.

An einem Tag waren wir auf einem Berg. Das war glaub ich mein Highlight bis jetzt, weil alles so schön grün war und der Ausblick soo schön war. Dann gabs noch einen Regenbogen und später so einen tollen Sonnenuntergang.  Insgesamt ist die Natur echt bewundernswert hier und es wachsen so viele coole Früchte wie Papaya, Kokosnüsse, Kakaobohnen, Wassermelonen, Kochbananen, Avocados, Zitronen, was wir alle schon probieren durften.

Der Blick von der Terrasse mit einem Papayabaum und der Ausblick auf die Stadt.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was wir noch alles vom Land sehen und von der Kultur kennenlernen. Denn Reisen ist hier für uns alleine leider nicht so sicher, aber es ergibt sich bestimmt noch etwas. Mal schauen, wann ich wieder dazu komme zu schreiben aber hoffentlich à bientôt.