Hallöchen! Seit dem letzten Blog ist tatsächlich wieder einiges passiert. Wir haben endlich andere deutsche Volontäre kennengelernt, die auch gerade in Yaoundé sind! Es gab nämlich vor ein oder zwei Monaten (upsi) einen deutschen Abend, von dem wir zufällig erfahren haben. Stattgefunden hat dieser in einer Pizzeria in Bastos, einem relativ reichen Stadtteil und es wurden alle in Yaoundé lebenden und arbeitenden Deutsche eingeladen. Die erste richtige Pizza seit fast 2 Monaten und italienisches Schokoeis waren wirklich Himmel auf Erden.  

Mit den Deutschen haben wir uns auch auf Anhieb gut verstanden und sie haben uns jetzt auch schon öfter besucht oder wir waren mal gemeinsam im Café. Wir haben auch geplant noch mehrere Ausflüge hier zu machen und wir haben für die Weihnachtsferien endlich unseren ersten Urlaub gebucht!!

Außerdem waren wir mit einem Aspiranten im Institut de francais und haben dort umsonst einen Film vom Filmfestival l’écran noir angeschaut, der in Douala hier in Kamerun spielt. Am selben Tag waren wir dann sogar noch mit der Frau des italienischen Botschafters im Theater; dort hat einer Gruppe aus Paris gespielt und dem Publikum, gemischt aus einheimischen Studenten und ein paar Europäern, hat es trotz Stromausfall echt gut gefallen.

Ansonsten leben wir uns langsam wirklich ein bisschen mehr ein und wir haben auch mehr Freiheiten. Zum Beispiel dürfen wir mit Yango (so ähnlich wie Uber) alleine raus gehen und etwas unternehmen. Außerdem gehen wir meistens einmal am Tag mit unseren Hunden Michelle und Symba Gassi, was echt gut ist, weil wir so auch allein hier im Viertel rumkommen.  Außerdem lenken wir dann meistens die Aufmerksamkeit von uns auf die Hunde, weil das hier wohl wirklich nicht oft gesehen wird. Viele Kinder und Leute, denen wir begegnen haben zwar am Anfang Angst, aber ein paar trauen sich dann auch die Hunde zu streicheln.

In unserer Freizeit, von der wir in letzter Zeit irgendwie gar nicht mehr so viel haben, außer wenn wir wirklich etwas geplant haben und unternehmen wollen, versuche ich eigentlich immer irgendwie Sport zumachen.Allerdings wird es langsam langweilig immer nur Runden auf dem Fußballplatz zu laufen und ich suche die ganze Zeit schon Leute, die mit mir im Viertel laufen gehen wollen. Bis jetzt hab ich leider noch nicht wirklich jemanden gefunden. Tatsächlich habe ich aber hier schon eine Fußballmädchenmannschaft gesehen, die trainiert hat und der Trainer hat uns sofort eingeladen mal vorbeizuschauen. Das wäre zwar mega cool, die trainieren allerdings jeden Tag und deshalb hab ich mich bis jetzt noch nocht getraut. Hier auf dem Platz wird sowieso immer Fußball gespielt und gestern haben Helena und ich hier  auf dem Gelände sogar Tennis spielen können. Der Boden war zwar nicht ganz optimal, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Wir sind jetzt auch meistens zweimal in der Woche abends im Chor, was mir echt Spaß macht, auch wenn es nicht ganz einfach ist die Lieder auf den verschiedenen kamerunischen Sprachen zusingen. Die Leute dort sind, aber echt cool und wir hatten sogar schon zwei Konzerte mit dem Chor. Außerdem bekommen wir bald sogar eigene traditionelle Kleider, die der Chor trägt, wenn in der Messe gesungen wird.

Mit der Kommunität verstehen wir uns echt gut und wir wurden auch in den Putz-, und Abwaschdienst mit den Aspiranten eingetragen, somit fühlen wir uns auch etwas nützlicher im Haus. Allerdings musste ich schon ein paar Sprüche einstecken, wenn ich zum Beispiel erzähle, dass wir in Deutschland Hühner haben, die Namen haben und nicht anschließend von uns gegessen werden.  Ich war in Deutschland mehr oder weniger Vegetarier und auch, wenn ich hier ab und zu mal Fleisch esse, ist es schon hart, wenn zum Beispiel die Hühner, die wir sonst immer gefüttert haben, auf einmal tot in der Küche liegen oder die Ziege, die ich auf der Terrasse gestreichelt habe, auf einmal gegrillt wird. Allerdings muss ich mich da wohl dran gewöhnen, da die Kultur hier im Umgang mit Tieren einfach so ist.

Auf dem Bild sieht man mich und meine Freundin die Ziege.

 Auch auf dem Pausenhof wird’s vertrauter, Lehrer und Schüler und auch Kinder aus dem Viertel kennen uns immer mehr und sind nachmittags manchmal im Oratorium oder auf dem Gelände. Auch, wenn es noch schwierig für uns ist, hier Leute in unserem Alter richtig kennen zulernen, um mal außerhalb der Schule und dem Unterricht etwas zusammen zu unternehmen, kommt man immer ins Gespräch. 

Unsere Aufgaben haben sich(neben dem Putzen und Spülen haha) auch noch etwas vermehrt. Jeden morgen gehen wir zur Aufsicht in das Gebäude der älteren Schüler, da diese von 7:00 bis 7:30 die étude matinal haben. In der Zeit sollen die Schüler den Unterrichtsinhalt der letzten Stunden wiederholen oder haben noch Zeit zum Hausaufgaben machen. Außerdem haben wir die Deutschnachhilfe für die Oberstufe jetzt auch langsam eingerichtet und wir haben schon eine Whatsappgruppe wuhu. Es scheitert bis jetzt allerdings noch etwas an der Terminfindung. Dafür haben wir allerdings diese Woche zwei Studenten, die im Goetheinstitut Deutsch lernen, um irgendwann nach Deutschland kommen zu können, Deutschnachhilfe gegeben. Das hat sich mega zufällig ergeben, da wir die beiden nachmittags hier auf dem Gelände getroffen haben.

 Das Oratorium, der Raum mit Tischtennisplatten, Spielen und meinen DJ-Künsten, machen wir jetzt jeden Tag in der zweiten großen Pause auf und auch nachmittags unter der Woche, wenn wir Zeit haben und Jugendliche da sind. Außerdem wurde dort letzte Woche gestrichen und da sieht‘s jetzt super aus. Leider war ich krank und konnte nicht mitmachen ://

Auf dem Bild sieht man pünktlich zum Dezember unsere Bastelaction im Oratorium. Wir haben Schneeflocken und Sterne gebastelt und sogar diejungs hatten auf einmal Spaß daran, als sie das bunte Papier gesehen haben.

Außerdem hat unser Deutschclub endlich richtig begonnen und es sind sogar wirklich viele Kinder gekommen.  Darunter eher die Jüngeren, die wir aus den Pausen kennen und die motiviert sind die deutsche Sprache und die Kultur kennen zulernen. Geplant sind viele kreative und aktive Aktivitäten wie Theater, Spiele, Lieder, Exkursionen, mal schauen, ob Helena und ich das organisiert bekommen, aber ich bin zuversichtlich. Bis jetzt haben wir schon gemeinsam ein Lied gesungen, was den Schülern mega Spaß gemacht hat und am Freitag ist hier Schulfest, an dem unsere Schüler auch ein kleinen Sketch und das Lied vorstellen wollen.

Und auch die Wochenenden sind relativ voll, aber toll haha; Samtags morgens müssen wir oft im Haus putzen helfen und anschließend spielen wir immer mit den kleinen Basketballkindern irgendwelche Sportspiele.

Außerdem haben wir eine wandergruppe, die Hash House Harriers, gefunden haben, die jeden  Samstag nachmitag in der Natur etwas außerhalb von Yaoundé wandern oder joggen gehen. Das war richtig cool, weil wir so auch  mal raus aus der Stadt gekommen sind, die Natur natürlich mega schön war und wir außerdem neue Leute in unserem Alter kennengelernt haben. Danach waren wir auch mal in einer bar und für Mitte Dezember ist ein Wochenendtrip ans Meer geplant.😊

Sonntags morgens suchen wir uns immer eine der vielen Messen aus. Letzten Sonntag waren wir sogar zweimal, keiner weiß was uns da geritten hat, aber die Kinder haben uns überredet. Und da ich unter der Woche nur noch sehr selten morgens in die Kirche gehe, war das schon okay.

Auf dem Bild trage ich so einen riesigen Rosenkranz von einem der Aspiranten, weil sich das für Leute gehört, die zweimal am Tag in der Kirche sind.

 Seit Neustem gibt es immer Sonntags um 10:00 eine Kindermesse, zu der wir meistens gehen. Die ist nämlich echt spannender und süß mit den kleinen Kindern.  Außerdem können wir so mal bis 9:00 schlafen. Nach der Kirche sind dann oft Aktionen für die Kiddies, wie Tänze und kleine Spiele. 

Letzten Sonntag war Tag Der Kinderrechte, wozu die Kinder einen Film passend dazu geschaut haben.

 Generell wird gefühlt ständig morgens beim Frühstück bonne fête gewünscht und Helena und ich wissen oft echt gar nicht Bescheid, welche Feier heute schon wieder ist. Seien es Feiertage, Sonntage, Geburtstage oder zu Beginn des Schuljahres und des pastoralen Raums hier. 

Ich wollte den Blog tatsächlich schon ungefähr vor einem Monat hochladen, habs irgednwie einfach nicht geschafft und jetzt ist es etwas verspätet und auch einbisschen chaotisch, aber Danke fürs Lesen hehe. :))