Halli hallo. Ein paar Leute haben mich gefragt, warum ich denn gar keinen Blog mehr schreibe und ich schwöre, ich hatte es die ganze Zeit vor, aber wir haben so viel erlebt und dann hat die nötige Zeit und auch die Motivation ein bisschen gefehlt. An manchen Tagen bin ich auch echt geschockt, dass wir schon Ende Mai haben und das letzte Drittel hier schon im vollen Gange ist. Ich fühle mich hier mittlerweile zu Hause und man kennt sich einfach schon sehr gut aus.
Der Besuch meiner Family hat mir das auch noch einmal richtig vor Augen geführt, denn ich hatte echt vergessen, wie überfordernd unsere ersten Tage, Wochen und sogar Monate für uns waren. Der Besuch war daher, zwar irgendwie nicht nur Entspannung pur, aber ich habe mich unendlich gefreut alle wieder zu sehen und meiner Familie zu zeigen, wie ich hier lebe, wer meine Freunde sind und generell das Land und die Kultur. Leider mussten meine Eltern aufgrund eines kleinen, ärgerlichen Unfalls schon nach einer Woche nach Hause fahren. Trotzdem haben wir in Yaoundé viel gesehen und unternommen Wir haben Wanderungen gemacht, meine Familie hat mich beim Passionspiel am Karfreitag Theater spielen sehen, wir waren im Gottesdienst, wo ich auch mit dem Chor gesungen habe, in der Innenstadt, auf dem Markt, haben einen Ausflug in in einen Affenpark und eine Piroggentour auf einem Fluss und in die Natur gemacht. .Mit meinen Geschwistern sind wir dann noch weiter in den Westen und in den Süden Kameruns gereist und noch mehr neue Orte und Seiten von Kamerun entdecken können. Zum Beispiel waren wir in einer Chefferie, in der der Chef des Dorfes wohnt, wir waren im Regenwald, haben Wasserfälle gesehen, sind auf einen Vulkan gewandert, haben kleine Museen angeschaut, auf Märkten neue Stoffe gekauft und viel Omelette-Spaghetti Baguettes gegessen. Da die Mango Saison gerade angefangen hat war mein Highlight auch die ganzen Mangos, die man überall am Straßenrand kaufen und sofort essen konnte. Bei einer anderen Wanderung haben wir Kakaofrüchte, Guaven und Zuckerrohr gefunden und probiert, das war auch echt cool. In Kribi am Meer haben wir außerdem bei einer Pirogentour auf dem Fluss endlich Affen in der freien Wildbahn gesehen.
Die letzte Zeit seit dem Zwischenseminar ist echt schnell vergangen und wir waren viel beschäftigt, sei es mit der Arbeit und auch in unserer Freizeit. Aber erstmal zum Zwischenseminar, welches in Bénin in Dassa stattgefunden hat. Dankenswerterweise konnten wir, mit den vier anderen Don Bosco-Volos an dem Seminar der Organisation Kinderhilfewestafrika teilnehmen, welches von zwei Ehemaligen Freiwilligen geleitet wurde. Die Zeit ging super schnell rum, unsere Gruppe von Mädels hat sich super verstanden und es war echt bereichernd und sehr interessant sich gegenseitig auszutauschen, von den anderen Projekten zu hören, Probleme zu teilen, sich Bilder zu zeigen, von Aufgaben und neuen Ideen zu erzählen und generell durch die verschiedenen Sessions nochmal mehr Input zubekommen. Ansonsten haben wir fleißig unsere Flaschen auf dem Kopf getragen, einen Film geschaut, abends versucht tanzen zu lernen, das sehr leckere und sogar vegetarische Essen genossen und bei den bestimmt 40 Grad immer den schnellsten Weg zur Klimaanlage gesucht. Das Highlight des Seminars war eine Wanderung durch die Savanne Dassas. Unser Guide hat uns zuerst ganz viele verschiedene Pflanzen gezeigt, wie Cashewäpfel, die so mittelmäßig geschmeckt haben, Baobab, das auf deutsch Affenbrot heißt und wie Traubenzucker schmeckt, Senfbohnen, bestimmte Äste mit denen man sich die Zähne putzen kann und Blätter, deren roter Saft für Schminke oder als Lippenstift benutzt wird. Anschließend sind wir einen riesigen Stein hochgeklettert und gewandert und konnten von oben neben ein paar kleinen Seen die wunderschöne Aussicht genießen. Nach den etwa 4 tagen Seminar ging unsere Reise mit noch zwei Don Bosco Volos in den Norden Benins los. Mit einem Guide haben wir traditionelle Dörfer besucht, Sonnenuntergänge in der Savanne gesehen, neues Essen ausprobiert, mit den Kindern gespielt und getanzt, Projekte besucht, Könige getroffen Seife aus Asche gemacht, Sheabutter bäume gesehen und einen Wasserfall gesehen. die letzten tage haben wir dann in Cotonou verbracht und dort viel Zeit mit den anderen Volos verbracht, wir waren reiten am Strand, schwimmen, haben Stoffe auf dem Markt gekauft, ein Wasserdorf besichtigt und zum Abschluss gemeinsam auf einem Dach gepicknickt.
Ansonsten haben wir in der Woche vom Weltfrauentag am 8.03 ein Mädchenfußballturnier organisiert, was super geklappt hat, weil die Mädels alle richtig motiviert waren und auch die Jungs der Klasse oder der jeweilige Jahrgang das Team angefeuert hat.. Seitdem sehe ich auch öfter die Mädchen Fußball spielen, sei es im Sportunterricht oder in der Pause. Das freut mich mega, weil sich viele Mädchen davor nicht wirklich getraut haben zu spielen. Helena und ich haben außerdem eine kleine Mädchenfußball-Ag begonnen und wir spielen mal nach der Schule oder in der Pause zusammen. Neben dem Turnier, haben Helena und ich den Weltfrauentag auch abends noch ein bisschen mit Freunden gefeiert und hatten die passenden geschneiderten Kleider mit dem Stoff vom 8.03 an.
Auch von Don Bosco wurde mal wieder Einiges organisiert. Zum Beispiel das weekend de spiritualité, dass in einem anderen Viertel Yaoundés, aber auch bei den Salesianern stattgefunden hat. Es wurde gemeinsam diskutiert, gegessen, Sport gemacht, gebetet, getanzt, gesungen und bei Vorträgen zugehört. Helena und ich waren mit unserem Chor dort, da wir dort Sonntag morgen gesungen haben. Insgesamt war das Wochenende echt cool und wir haben Jugendliche und Bekannte wieder getroffen und neue Leute kennengelernt. An dem selben Wochenende war außerdem eine kanadische Jugendgruppe von Don Bosco zu Besuch in Yaoundé und auch auf dem Wochenende. Mein persönliches Highlight war, der Tanz Cotton Eye Joe, den die Kanadier zum Schluss gezeigt haben und am Ende alle mitgetanzt haben.
Ein paar Wochen später gab es das MSJ, bei dem auch viele Jugendliche und Animateure eine Nacht bei uns in Mimboman in der Schule übernachtet haben und es ähnliches Programm wie bei dem vorherigen Wochenende gab. Ansonsten haben wir an einem Geburtstag einer Freundin mit den deutschen Freiwilligen und Kamerunerinnen ein Fußballmatch gespielt. Zum Geburtstag von einem kleinen Mädchen waren wir bei ihr zuhause und haben ein traditionelles Gericht kocht und wir waren im Dorf mit dem Provincial und haben uns das Don-Bosco Haus in Ebolowa angeschaut.
Mit unserer Wandergruppe waren wir auch noch einmal in einem Dorf, wo wir eine Nacht gezeltet haben. nach einer fünfstündigen Wanderung und einer Abkühlung im See, haben wir ein Snack aus Ameise, Rinde und Gewürzen bekommen, was lecker aber sehr komisch war, und ich habe ungefähr sechzig Stiche von einer bestimmten fliege bekommen, aber ich lebe noch juhu.
Neben den Reisen sind Helena und ich natürlich aber auch fleißig am arbeiten und ich gebe fast jeden Vormittag Unterricht an unsere kleine Schülerin, um ihr den Schulstart nächstes Jahr zu erleichtern, da sie dieses Jahr leider nicht in die Schule geht und somit ein Jahr pausiert hat. Neben Mathe, Französisch und Englisch, lesen und basteln wir haben auch schonmal gebacken oder ein bisschen Fußballtraining gemacht. Im Musikunterricht mit den Aspiranten haben wir außerdem jetzt mit der Flöte begonnen und ein Aspirant hat die für sich entdeckt, spielt schon gefühlt besser als ich und trällert Tag und Nacht im Haus aber auch auf dem ganzen Gelände. Sogar im Oratorium bringt er manchmal den Kindern das Flöten bei. Im Oratorium haben wir vor allem zu Ostern viel gebastelt, Papierfliegerwettbewerbe gemacht natürlich Armbänder und die üblichen Spiele.
In unserem Deutschclub haben wir außerdem ein kleines Abschiedsfest veranstaltet, da jetzt die dreimonatigen langen Ferien für die Schüler beginnen. Wir haben mehrere Zitronenkuchen gebacken, Kekse und Bananen verteilt, die Lieder und Vokabeln noch einmal alle wiederholt haben, ein kleines Büchlein mit allem was wir gelernt haben gebastelt haben und einen Zungenbrecherwettbewerb gemacht. Im Oratorium haben wir dann nach der Schule ein kleines Plakat mit Unterschriften und Zeichnungen der Schüler organisiert und Kekse verteilt. Allerdings realisiere ich noch gar nicht, dass ich viele Schüler wahrscheinlich nicht mehr sehen werde, da Helena und ich ja noch bis Mitte August hier sind und es hat sich noch gar nicht nach Abschied angefühlt.
Dadurch, dass keine Schule mehr ist und ich in den Pausen nicht bei Don Bosco sein muss, war ich jetzt schon zwei mal beim Fußballtraining hier in unserem Viertel. Und da Helenas Schwester gerade hier zu Besuch ist, machen wir die nächste Woche mit den Freiwilligen noch eine kleinen Trip nach Douala und haben generell noch ein paar coole Sachen geplant.
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