Bembe Kiri! Das heißt übrigens Hallo auf ewondo, einer der über 200 Sprachen Kameruns, die hier in Yaoundé häufig gesprochen wird.
Ich sitze gerade mit Helena im „Maison du café“ und warte auf meinen Ice Latté wuhu. Ich hab seit langem endlich mal wieder etwas Zeit zum Blog schreiben. Jetzt ist der Januar schon fast rum und in den letzten 2 Monaten haben wir echt viel erlebt, das versuche ich mal zusammenzufassen, wird wahrscheinlich etwas lang werden sorryy.
Im Dezember wurden mir dann sogar zweimal von Freunden so traditionell die Haare geflochten. Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, wie die Leute hier reagieren, weil das Thema in Deutschland ja sehr kritisch gesehen wird. Allerdings haben sich alle ohne Ausnahmen total gefreut und mir wurde von einer aus dem Chor vorgeschlagen, dass sie mir das nächste Mal pinke Strähnen einflechtet. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher haha.
Außerdem gab es mal wieder einige Feste. Zum einen das“ fête d’immaculée“, auf Deutsch Maria Empfängnis. Angefangen hat es mit einer Messe, anschließend gab es ein Fußballspiel, bei dem Lehrer gegen Schüler gespielt haben. Nach dem gemeinsamen Essen in den Klassenräumen, gab es viele verschiedene Aufführungen auf dem Schulhof. Es gab viele Tanzgruppen, bei denen kulturelle und moderne Tänze aufgeführt wurden. Vor allem die Klamotten und Vorstellungen der verschiedenen Kulturen und Stämme Kameruns waren echt interessant. Unter anderem wurde außerdem eine Art Modenschau gemacht, bei der zum Schluss die und der Miss gewählt wurde. Das hat jedoch so lange gedauert, weshalb unser Deutschclub, der er ein Lied und ein Sketch zum Thema Nikolaus vorbereitet hat, aufgrund der fehlenden Organisation und des Zeitmanagements nicht mehr dran kam. :/ Zum krönenden Abschluss kam dann allerdings die, in Kamerun bekannte Hip Hop- Gruppe „die Kankan boys“, da war die Stimmung auch wieder bombe.
Das nächste Fest, was kurz darauf stattfand, war das „fête des oratoires“. Das fand außerhalb Yaoundés bei den Schwestern statt und dort waren alle Kinder der Oratorien hier im Umkreis eingeladen. Insgesamt waren bestimmt 300-400 Kinder und dazu noch viele Animateure vor Ort. Es gab wieder viele Tanzaufführungen, ein gemeinsames Essen, eine Messe und Spiele, wie Sackhüpfen, Fußball schießen etc. bei dem es Süßigkeiten zu gewinnen gab. Die etwa 100 Kinder aus unserem pastoralen Raum in Mimboman waren alle sehr happy und es war sehr besonders für sie alle mit ihren gelben Stoffbänder mit dem Bus für einen ganzen Tag wegzufahren. Wir sind nämlich mit drei kleinen Bussen zusammengequetscht hin und zurück gefahren und die Kinder haben die ganze Zeit gesungen und geklatscht. Tatsächlich ist unser Bus nach dem ersten Hügel kaputt gegangen und wir mussten den Bus wechseln, aber es ist zum Glück nichts passiert. Als wir am Abend zurückkamen, hatte ich Sonnenbrand, Durst, war sehr müde, aber glücklich; das Fest war zwar wirklich schön, aber auch echt anstrengend, weil die Kinder alle sehr anhänglich waren und wir den ganzen Tag in der Sonne waren. Denn im Dezember hat auch die Trockenzeit angefangen, in der es noch heißer und staubiger ist und nicht mehr regnet.
Ein weiteres Fest fand in der Garderie“ la passion“ bei den Schwestern eines anderen Ordens in Mimboman statt. Denn die eine Schwester, ist oft bei uns bei Don Bosco und hat uns eingeladen ein paar Tage bei ihnen vorbeizuschauen. In der Garderie gibt es eine Krippe, einen Kindergarten und eine Grundschule. Dort haben wir mit den Kleinen gespielt, die Babys getröstet und bespaßt, den Kindern beim Essen geholfen und den Erziehern mit Basteln der Deko und Schmücken für die Weihnachtsfeier geholfen. Nach dem Mittagsessen waren wir dann mit den älteren Schülern aus der Grundschule auf dem Pausenhof, die wir teilweise schon aus dem Oratorium kannten. Die Weihnachtsfeier der Kinder einen Tag später hatte dann wieder den üblichen Ablauf und es wurde viel getanzt, gegessen und am Ende haben die Kinder noch ein Geschenk bekommen.
In den Weihnachtsferien war dann, neben viel Nachhilfe für die Studenten nicht so viel zu tun und wir haben uns mal wieder ans längere Ausschlafen gewöhnt. Es gab das allmonatige Geburtstagessen mit den Lehrern, und Salesianern, die im Dezember Geburtstag hatten; sonst haben wir viel Zeit mit den Kindern verbracht und waren nachmittags oft im Oratorium, in dem es auch neue Spiele, wie zum Beispiel einen Tischkicker gab.
Dann waren wir Mitte Dezember mit unserer Wandergruppe für ein Wochenende in der Nähe von Kribi am Meer. Auch, wenn wir nur einen Tag vor Ort waren, hat es sich allein schon für die 5-stündige Fahrt durch die Natur gelohnt. Alles war grün und ich habe so viele coole Bäume und Wälder und Palmen gesehen, das komplette Gegenteil von Yaoundé.
Vor Ort hatten wir ein Hotel direkt am Meer, das war wirklich ein Träumchen. Abends haben wir dann alle zusammen gegessen, denn einige Mitglieder hatten für alle gekocht und es gab ein großes Buffet. Dann haben wir ganz viel Karten gespielt, denn es waren auch noch zwei Französinnen und ein Schweizer da, die auch europäische Kartenspiele kannten. Außerdem waren wir abends noch gemeinsam in einen Strandclub und haben den Tag ausklingen lassen. Mit vielleicht 4 Stunden Schlaf, wurden wir dann morgens um 6:00 geweckt für unseren wunderbaren Hash. So nennt man eine Wanderung bei den Hash House Harriern. Die Wanderung war wirklich ein Abenteuer, da gings durch Bäche, Dornen und Wälder. Ich bin einmal in den Bach gefallen und hatte einige Kratzer an Armen und Händen upsi. Das Ziel war dann der Strand und wir waren bestimmt drei oder vier Stunden ohne Frühstück im Meer, haben Ball gespielt, sind geschwommen, haben Krebse gefunden und mal wieder einen fetten Sonnenbrand bekommen yayy.
Ein weiteres Highlight war das X-Mas Festival 2 Tage vor Weihnachten. Dort waren wir mit zwei anderen Volos und einer Kamerunerin, die wir ein Abend davor bei der Pre-Party vom Festival kennengelernt haben. An dem Abend davor, gab es DJ-s und viele Spiele wie Riesenyenga, Basketballkörbe, Torwandschießen, Fifa und Lets Dance, das war echt sehr spaßig alles. Wir haben sogar mit dem Bodyguard von Dadju geredet, einem bekannten Rapper, der am Tag danach aufgetreten ist. Das Festival an sich hat, wie alles in Kamerun, ungefähr 5 Stunden zu spät angefangen. Allerdings kamen wir auch erst später, also alles easy. Die acts waren alle richtig cool, wir kannten sogar die meisten Sänger von den Liedern, die die Kinder im Oratoium immer anmachen und es kamen auch mehrere sehr coole Tanzgruppen. Durch die Verspätung waren wir allerdings erst um 4:30 zuhause und mussten den Nachtwächter erstmal wecken, um reinzukommen.
Kurz vor Weihnachten war dann ein Caritas Fest. Dafür habe ich schon morgens bei der Dekoration geholfen und dann den Schwestern beim Einpacken der Essenspakete für die Eltern und Kinder geholfen. Das Fest begann mit einer Messe, und danach wurden den Paketen verteilt und die Kinder durften sich Klamotten aussuchen. Danach gab es noch eine kleine Kinderdisko und Getränke für alle.
Die Weihnachtsdekoration haben wir gemeinsam mit den Kindern und den Aspiranten gemacht. Unser Wohnzimmer haben wir gemeinsam mit den Aspiranten gestrichen und Plätzchen gebacken. Mit den Kindern aus dem Oratorium haben wir noch ganz viel Weihnachtsdeko gebastelt, wie Schneeflocken, Girlanden, Weihnachtsbäume und Weihnachtssterne. Am 23. haben wir dann geholfen die Krippe in der Kirche aufzubauen, die mit ganz viel LED beschmückt wurde und abends haben verschiedene Kinderchöre zusammen ein Konzert gesungen. Da wurden viele Weihnachtslieder gesungen und getanzt und es kam echt ein bisschen Weihnachtsstimmung trotz der anderen Umstände auf.
Konzert Bild Am 24. morgens hab ich dann meine Familie und die Weihnachtsstimmung zuhause schon vermisst, denn wir hatten zwar einen Tannenbaum, aber das wars. Allerdings war abends eine Messe, bei der wir mit unserem Chor gesungen haben und das hat richtig Spaß gemacht. Das Highlight der Messe, war ein kleiner Junge, der auf einem Holzstuhl getragen wurde und das Jesuskind in der Hand dem Pfarrer übergebenen hat. Nachdem der Pfarrer das Kind in die Krippe gelegt hat, gingen in der Krippe alle LED-Lichter an und die Messdiener, ein Pfarrer und Leute aus dem Chor haben zu dem Lied getanzt, was sehr lustig war. Anschließend gab es in der Kommunität ein gemeinsames Abendessenbuffet und es waren auch viele Gäste da; es gab sogar gebrannte Erdnüsse und zum Schluss haben alle getanzt!!
Links sieht man unser Wohnzimmer am 24. bevor die Gäste kamen. Und daneben der beschriebene Gottesdienst.
Am 25. war morgens Messe und dann haben wir noch den Geburtstag von einem Aspiranten nachgefeiert, von Weihnachten haben wir sonst aber nichts mitbekommen. Abends haben wir eine Jugenddisko veranstaltet und Helena und ich haben beim Essen verkaufen geholfen, das war lustig.
Am 26. waren wir dann bei der Familie eines Aspiranten zu Besuch, was richtig cool war. Die Eltern und Geschwister waren alle sehr sehr freundlich und haben uns sogar ein Kameruntrikot und zwei Küken geschenkt. Später sind wir dann mit ihm und seiner Schwester und einem anderen Aspiranten mit seinen Cousinen zu Yafé gefahren. Das ist ein Fest, welches jährlich im Dezember in Yaoundé stattfindet. Dort gab es viele Essens-und Trinkstände, ein Kettenkarussell, Hüpfburg, Billiard, Computerspiele etc.
Ansonsten waren wir noch ein zweites Mal nach Weihnachten mit den den anderen Volos in Kribi am Meer. Das war sehr cool und angenehm, da es in Kribi viel ruhiger entspannter ist als hier in Yaoundé. Wir waren diesmal auch etwas touristischer unterwegs und haben Leuchtturm, Kathedrale, Wasserfall und einen Fischmarkt besucht. An Silvester waren wir in einer Burgerbar und haben dort tatsächlich mehr Europäer gesehen als in unserer kompletten Zeit in Kamerun. Allerdings war ich mal wieder krank und hab daher auch nicht wenig Zeit bei Arzt, Apotheke und in meinem Bett im Hotel verbracht.
Zurück In Yaoundé haben wir neue Hundebabys bekommen, die sind soo süß und können sogar schon laufen.
Außerdem haben wir unser erstes traditionelles Kleid, was man hier „Kaba“ nennt, für den Chor bekommen und sogar schon in einer Messe darin gesungen.
Wir haben Zeit mit den deutschen Volos verbracht, ein sehr süßes Café entdeckt und Spieleabende und Sommerrollen gemacht. Außerdem waren wir auf zwei Abschlussfeiern; von einem Schweizer, den wir beim Wandern kennen gelernt haben und einem deutschen Praktikanten.
Vor zwei Wochen waren wir außerdem mit dem Chor in einem Dorf, zu dem wir etwa 5 Stunden mit einem Kleinbus gefahren sind. Dort haben wir bei der Beerdigung der Oma eines Freundes gesungen. Bei Beerdigungen hier wird viel getanzt, getrunken und gelacht, weshalb man manchmal vergisst, dass es wirklich eine Beerdigung ist. Das ist zwar eigentlich schön, aber trotzdem ungewohnt. Die Natur und generell das Wochenende, waren insgesamt sehr cool; wir haben morgens um 7 Uhr, nach einer langen Nacht, eine Wanderung durch die Natur gemacht, auf dem Weg Bananen als Frühstück für etwa 20 Cent gekauft und anschließend im Bach oder der Quelle gewaschen. Nach der Messe sind wir dann wieder nach Hause gefahren und im Bus wurde gesungen, getrunken und getanzt. 🙂
In der Zeit zuhause haben wir uns dann bemüht unseren Putzplan einzuhalten, das Oratorium täglich aufzumachen, Unterricht und Nachhilfe wieder aufzunehmen, wir haben mal Crêpes gebacken und Kürbissuppe gemacht und ich habe mit den Kindern und jetzt endlich auch mal mit den jüngeren Mädchen viel Fußball gespielt. Außerdem haben wir im Deutschclub die Jahreszeiten durchgenommen und ich lieb den Frühling gesungen.
Fußball war durch den Afrikacup sowieso sehr viel Thema und wir wollten eigentlich die Spiele für die Kinder zeigen, die zuhause keinen Fernseher haben, das war dann allerdings schwierig, da die Spiele immer erst spät abends begonnen haben. Helena und ich waren dafür oft in Bars, um die Spiele anzuschauen. Nach dem vorletzten Spiel, bei dem sich Kamerun in letzter Minute für das Achtelfinale qualifiziert hat, war in dem Viertel gefühlt Weltmeisterschaftsstimmung. Noch zwei Stunden später haben alle getanzt, mit Küchengegenständen Lärm gemacht und getanzt. Wir waren mitten unter den Kindern und Jugendlichen und haben mitgefeiert. Das war sehr spaßig.
Letzten Sonntag war das Fest und die Messe zu Sankt Don Bosco, bei dem wir anschließend geholfen haben Essen auszuteilen und zu servieren. Am Mittwoch, der 31.01, also eigentlicher Tag des Sankt Don Boscos, wurde in der Schule nochmal gefeiert. Unter anderem haben wir auch mit dem Deutschclub endlich etwas aufgeführt und das Lied Gottes Liebe ist so wunderbar mit einer kleinen Choreografie aufgeführt. Die Kinder waren alle soo glücklich danach, dass es geklappt hat und sogar mit Mikro vor der Schule singen konnten.
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