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Mittlerweile waren mein Mitvolontär, eine Freiwillige aus Australien und ich schon einige Male in der Stadt. Auch wenn wir (vermutlich) immer eine ähnliche Strecke ins Zentrum beschreiten, kann ich mich kaum auf ein ordentliches Gespräch konzentrieren. Es gibt so viel zu bestaunen. Ich muss mich oft selbst daran erinnern, dass ich als Weiße grundsätzlich auffällig bin und es nicht so gut kommt, auf diese Besonderheit einen offenen Mund zu setzen.

In Phnom Penh gibt es nicht wirklich typische Armen- oder Reichenviertel. Oft sieht man auf der einen Straßenseite einen riesigen Palast, auf dessen Parkplatz fünf Jeeps stehen. Auf der anderen befinden sich Wellblechhütten und die Kinder spielen im Dreck. Die Korruption ist an jeder Ecke sichtbar.

Trotzdem macht es Spaß, mit dem Tuk Tuk durch diese fremde Metropole zu zischen. Die Geschäftigkeit und gleichzeitig der Sinn für entspannte Gemütlichkeit steht den Khmer. Vor zwei Tagen waren wir auf dem Russischen Markt, auf dem quasi alles käuflich ist. An einer Ecke stehen Betonmischer in Reih und Glied, der nächste Stand bietet gebratenen Fisch und daneben leuchten Buddhastatuen. Im Herzen des Marktes verkaufen die Händler Früchte, Fisch & Fleisch, Snacks usw. Von der Seite wurden wir natürlich oft mit weisen Ratschlägen beladen: ‚Lady, can I help you? Want to buy jewellery?‘. Teilweise behüten die Verkäuferinnen auch einen Teil der Familie am Stand, so dass Babys in Hängematten über den Ständen ’schmoren‘.

Unser Alltag ist in der ersten Zeit noch sehr verpflichtungslos. Nur eine Khmer lesson am Nachmittag darf nicht ausgelassen werden. Die Sprache ist einfach strukturiert und hört sich für mein europäisches Ohr sehr witzig ab. Vor allem, wenn ich versuche, mit Nase und Mund zu sprechen. Den essentiellen Satz ‚Khnom kompong njam bai‘ (Ich esse gerade Reis) beherrsche ich bereits fließend. Unser Lehrer bemüht sich, uns auch die Aussprache detailliert zu vermitteln, was ihn nur ermutigt, verrückte Laute und manchmal auch ein zustimmendes Brummen von sich zu geben.