Nach einer sehr langen Reise bin ich nun endlich an meinem Ziel Devadurga angekommen. Auch wenn das richtige Ankommen wohl noch ein Weilchen dauern wird…

An dem 27.09.2023 ging es nach sehr langem Warten endlich zum Flughafen nach Frankfurt. Und auch wenn ich mich auf einen schweren Abschied eingestellt habe, war es doch härter als gedacht meiner Familie für ein Jahr Tschüss zu sagen. Nachdem dann also alle Tränen, die mein Körper irgendwie aufbringen konnte, geflossen sind, ging es durch die Flugzeugkontrolle und in den Sicherheitsbereich. Danach ging dann irgendwie alles ganz schnell. Ein letztes Telefonat mit meinen Eltern und meinem Bruder und schon war ich in der Luft in Richtung Delhi.

In Delhi angekommen hab ich dann nach ganz viel Hin- und Herfragen irgendwie mein Gate gefunden und eine supernette Freiwillige kennengelernt, die auch auf dem Weg nach Bengaluru war. So haben wir dann ein Weilchen gequatscht und gewartet, zwei supernette indische Männer kennengelernt und uns dann auf den Weg ins nächste Flugzeug nach Bengaluru gemacht.

Dort angekommen wurde ich super nett von dem Fahrer in Empfang genommen und durfte sofort den indischen Straßenverkehr erleben. Und auch wenn ich mein Vertrauen sehr gerne in meinen Fahrer gelegt habe, musste ich doch das ein oder andere Mal vor Schock die Luft anhalten. Ich durfte nämlich lernen, dass Blinker schöne Lichter erzeugen, aber absolut nicht notwendig sind, um anzuzeigen, dass man die Spur wechselt. Und eigentlich braucht man auch gar nicht die Spur wechseln, weil man auch einfach in der Mitte mehrerer Spuren fahren kann. Gehupt wird wird nicht in Gefahrsituationen, sondern um anzuzeigen, dass man von hinten kommt und durch möchte. Wozu die hier alle paar Minuten dann auch noch die Lichthupe verwenden, hab ich nicht so ganz gerafft, aber wahrscheinlich werde ich das auch noch lernen. Als dann auch noch Menschen (eingeschlossen sind hierbei Kinder) über die (teilweise) fünfspurigen Straßen gelaufen sind, dachte ich wirklich ich fall gleich in Ohnmacht. Da mich das noch nicht genug geschockt hat, durfte ich mir noch anschauen, wie ein Krankenwagen mit Sirene und Blaulicht nicht vorbei gelassen wurde und wie die anderen Autos und Roller im Stau stehen musste. In dem Moment ist mir mein Herz dann wirklich gebrochen… Ich könnt jetzt wahrscheinlich auch noch 10 Dinge aufzählen, die den Straßenverkehr von unserem unterscheiden, aber damit ich euch nicht langweile, können wir festhalten, dass ich hier besser nicht krank werden sollte, aber an alles andere kann ich mich definitiv gewöhnen. Und man darf auch nicht vergessen, dass es ja auch wirklich klappt und die Angst selbst über eine befahrene Straße zu laufen oder auf einem Roller mitzufahren und sich dann zwischen den Autos durchzuquetschen, dann doch irgendwie gar nicht mal so groß ist… eventuell hat mir das Mitfahren auf dem Roller sogar richtig Spaß gemacht.

Noch lebendig und wohl auf sind wir dann am Provincial house angekommen, wo ich dann erstmal ordentlich ausschlafen konnte. Die nächsten zwei Tage bestanden dann daraus alle Fathers kennen zu lernen, neues Essen auszuprobieren, Organisationskram zu klären und ganz viel Kaffee zu trinken und als Nicht-Kaffee-Trinkerin war das tatsächlich leichter gesagt als getan. Abgesehen davon habe ich mich aber ab der ersten Minute pudel wohl gefühlt. Die Mitarbeiter und Fathers haben mich super herzlich aufgenommen und die ersten Tage begleitet. Wir haben nicht nur jede Mahlzeit zusammen gehalten, sondern auch jede Kaffee Zeit miteinander verbracht. Und wenn das jetzt schon nach viel Essen und Trinken für euch klingt, kann ich euch sagen es war mehr. Ich bin zum Abendessen gegangen, obwohl mein Magen eigentlich noch vom Mittag und den Keksen beim Kaffee voll war. Dabei wurde mir dann immer so viel Essen angeboten, dass ich dachte, dass ich gleich platze. Aber jeder der mich kennt, weiß dass ich beim Probieren von neuem Essen einfach nicht nein sagen kann… und so lecker wie das Essen hier ist, lohnt es sich jedes Mal auch einfach sehr.

Nach zwei wunderschönen Tagen ging es dann am 29.09.2023 weiter nach Devadurga. Mit meinem Travel buddy Father Thomas ging es dann mit dem Zug in neun Stunden in eine Stadt (dessen Name ich mir partout nicht merken kann) in der ich dann von Father John Paul und Father JP abgeholt und nach Devadurga gefahren wurde. Auf der Fahrt habe ich dann einen neuen Autofahr- Kulturschock erlitten, weil die Menschen hier auf der Seite des Gegenverkehrs fahren und nur kurz vor Aufprall mit einem entgegenfahrendem Fahrzeug ausweichen…sehr mutig wie ich finde, aber wundern tut mich das nach der ersten Fahrt auch nicht mehr.

Sehr müde aber glücklich bin ich dann bei der Don Bosco School in Devadurga angekommen und super herzlich von den Kindern und den Fathers, Schwestern und Mitarbeitern aufgenommen worden.

Wie die ersten Tage für mich in Devadurga waren und warum alles anders ist als ich es erwartet habe, erfahrt ihr beim nächsten Mal 🙂

Ganz viel Liebe geht raus!

Eure Viktoria

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https://www.donboscomission.de/volontariat/2023/spenden/viktoriainindien

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