Volunteer Archive - Thien volunteert https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/tag/volunteer/ Ein Auslandsfreiwilligendienst auf Umwegen Thu, 14 Jan 2021 13:06:48 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.9 Wie sich das DBH in mein Herz schlich (Part 2) https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/2021/01/14/wie-sich-das-dbh-in-mein-herz-schlich-part-2/ https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/2021/01/14/wie-sich-das-dbh-in-mein-herz-schlich-part-2/#respond Thu, 14 Jan 2021 13:05:40 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/?p=61 Hey guys:) I know, I know, wollte ja regelmäßig schreiben, es ist schon wieder sooo viel passiert, was ich selbst noch nicht alles verarbeiten kann. Dieser Freiwilligendienst bombadiert mich mit unglaublich vielen Eindrücken, egal, wo ich bin… aber natürlich im guten Sinn:) Hoffe, bei euch ist alles fit und ihr hattet einen guten Rutsch ins […]

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Hey guys:)

I know, I know, wollte ja regelmäßig schreiben, es ist schon wieder sooo viel passiert, was ich selbst noch nicht alles verarbeiten kann. Dieser Freiwilligendienst bombadiert mich mit unglaublich vielen Eindrücken, egal, wo ich bin… aber natürlich im guten Sinn:)
Hoffe, bei euch ist alles fit und ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bei mir ist auch alles gut, haha danke der Nachfrage:D. Also wo waren wir denn stehengeblieben?

Ah ja, da war ich noch in Chemnitz.

(kurze Vorschau: da hätte ich eigentlich gestern wieder hinfahren sollen, aber durch die aktuelle Situation mit Corona in Sachsen…hmm, der Plan geht nicht auf, gibt mir aber Anlass nochmal aufzugreifen, warum ich die Zeit dort wirklich geschätzt habe.)

Ehrlich muss ich sagen, dass ich anfangs nicht ganz so euphorisch gegenüber all dem gestimmt war, zwar war´s ´ne neue Stadt, neue Leute, aber 24 Mitvolontär*innen, die du jeden Tag gesehen hast, wurden reduziert auf eine Bezugsperson. Anfangs war ich noch voll im Benediktbeuern-Feeling und ich hab es schon vermisst. Aber wusstet ihr, wie heftig connected Don Bosco ist? In Chemnitz kannte man das Kloster und die Leute aus Bene. Der Pater, mit dem wir zusammengewohnt haben, hat einfach das Aktionszentrum in Benediktbeuern und das DBH in Chemnitz mitgegründet! Und im Flur des DBHs stand Don Boscos Spruch:

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“,

…was mir irgendwie ein Gefühl von Vertrautheit gegeben hat. Und natürlich am Wichtigsten: Der Don Bosco-Flair dort. Das Prinzip der offenen Tür dort hat den Kindern und Jugendlichen echt viel gegeben, sie konnten kommen, wann sie wollten. Für manche war das Team dort so eine Anlaufstelle, die Bezugspersonen waren wie beste Freund*innen. Ich habe Jugendliche kennengelernt, die wirklich seit Jahren so ziemlich jeden Tag ins DBH gekommen sind und ich hab wirklich Respekt vor den Menschen, die da arbeiten. Und mit wie viel Herzblut sie ihre Arbeit machen und was sie alles mit den Kindern und Jugendlichen durchgemacht haben… es war so familiär.
Einmal habe ich bei einem Streit auf dem Hof einen kleinen Jungen, der mir ziemlich vorlaut und hitzköpfig vorkam, sagen hören:

Don Bosco hat gesagt, dass wir alle zusammen spielen sollen.

…und das hat sich bei mir wirklich eingeprägt.
Don Bosco in Chemnitz ist auch so aufgestellt, dass es verschiedene Angebote für verschiedene Altersgruppen gibt, es gibt die Hilfen zur Erziehung, die Familienbildungsstätte für Familien mit ihren Kleinkindern und wenn die älter werden, können sie in den Kinderclub gehen und in den Jugendclub. Dann gibt´s noch den Schulsozialdienst, die Wohngruppen für Jugendliche zur Verselbstständigung und die Aktivierungshilfe „Startklar“, wo junge Menschen in das Arbeitsleben integriert werden. Don Bosco ist dort so ein Netz, was auffangen kann. Es gibt Leuten ein Gefühl von Gemeinschaft und dass sie nicht alleine stehen, dass ihnen geholfen wird, wenn sie etwas brauchen.

Ich war auch einmal dort beim Zirkus „Birikino“, wo Kindern und Jugendlichen gezeigt wird, dass sie etwas können. Was man erreichen kann, wenn man an sich glaubt. Und es ist so schön, ihnen zuzusehen, wie sie voll darin aufgehen. (Absoluter Fan von Zirkuspädagogik geworden.)
Und auch da… ich habe mich bei einem Jugendlichen, der mir Tricks mit dem Diabolo gezeigt hat, bedankt und er meinte nur, dass ich mich nicht zu bedanken brauche, denn wir seien hier beim Zirkus.

Dass dieser Gedanke vom Zusammenhalt einfach so präsent ist… Menschen, die bewirken, dass bei Kindern und Jugendlichen dieser Spirit des Miteinanders, wie Don Bosco ihn gepredigt hat, weitergegeben wird und verwurzelt ist…wow

Persönlich habe ich in der Zeit auch viel für mich gelernt. Ich habe zum Beispiel gelernt, über Parallelen Bindungen zu Menschen aufbauen zu können, denn man findet Gemeinsamkeiten in jeder Person, egal wie alt oder wie anders ihre Welt ausschauen mag. Ich habe gelernt, wie man durch Fußball spielen Anerkennung bekommt:) Und es ging darum, das Kind in den Mittelpunkt zu stellen und sich selbst zurückzunehmen. Und ich werde den Tag nicht vergessen, an dem die Kinder und Jugendliche plötzlich meinen Namen kannten, denke gern an die Ferien (inkl. Alpaka-Wanderung!!!), die nochmal intensiver waren und wie wohl ich mich gegen Ende gefühlt habe. Ich hatte sehr viel Spaß.
Die Zeit in Chemnitz war auf jeden Fall sehr nice und ich wünschte, ich hätte dort jetzt wieder sein können.

Vielen Dank für das Praktikum, liebes DBH.

Und euch, guys, sehe ich hoffentlich bei meinem nächsten Blogeintrag:)

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Wie sich das DBH in mein Herz schlich (Part 1) https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/2020/11/07/wie-sich-das-dbh-in-mein-herz-schlich-part-1/ https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/2020/11/07/wie-sich-das-dbh-in-mein-herz-schlich-part-1/#comments Sat, 07 Nov 2020 13:03:43 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/thienvolunteert/?p=54 Hey guys:) Spielt ihr manchmal Stadt-Land-Fluss? Und wenn ja, was ist die Stadt, die euch bei C direkt in den Sinn kommt?Bei mir isses schon seit langer Zeit Chemnitz und ich hätte aber nie gedacht, dass ich mit der Stadt irgendwann mehr als nur Stadt-Land-Fluss verbinden werde. Auf die drei Wochen Seminare in Bene folgten […]

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Hey guys:)

Spielt ihr manchmal Stadt-Land-Fluss? Und wenn ja, was ist die Stadt, die euch bei C direkt in den Sinn kommt?
Bei mir isses schon seit langer Zeit Chemnitz und ich hätte aber nie gedacht, dass ich mit der Stadt irgendwann mehr als nur Stadt-Land-Fluss verbinden werde.

Auf die drei Wochen Seminare in Bene folgten dann vier Wochen Praktikum in Chemnitz…jaa, das ist ja immernoch Deutschland I know, Ausland steht dann in nächster Zeit wahrscheinlich nicht an, was aber nicht heißt, dass ich nichts Neues erlebt hätte, ganz im Gegenteil…
Wiebke, meine Zimmergenossin aus Bayern, wurde also zu meiner Zimmergenossin in Sachsen befördert und zu zweit traten wir das Praktikum im Don Bosco Haus (DBH) Chemnitz an.

Einquartiert wurden wir im Gemeindehaus von St. Antonius in Altchemnitz, was mit der Bahn ca. eine halbe Stunde von der Einsatzstelle entfernt liegt und wo wir uns selbst versorgt haben. Als da klar wurde, dass wir dort kein WLAN hatten…uff, hartes Brot… (das war die Zeit, als ich begann öffentliches WLAN, Bluetooth und FreeTv schätzen zu lernen). Die Räumlichkeiten teilten wir uns mit einem Studenten und einem Pater, was zu interessanten Gesprächen und schönen Abenden führte, aber oft haben wir sie nicht gesehen, denn unser Tagesrhytmus wurde ein weeenig aus dem Konzept gebracht:

Gegen 14 Uhr fing unser Alltag im DBH auf dem Sonnenberg an, der mir mit dem Ruf eines sozialen Brennpunkts vorgestellt wurde.  Unsere erste Aufgabe am Tag war es, mit dem Team der Offenen Arbeit den Kinderclub vorzubereiten.

Kinderclub

Im Kinderclub können alle Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren ab 14:30 bis 17 Uhr einfach kommen, um zu spielen, basteln, Spaß zu haben und die Mitarbeiter*innen bereiteten für jeden Tag etwas vor.
Ich spielte im Saal drinnen Mikado und Memory, malte, half bei Hausaufgaben, etc.. und auf dem Hof draußen lernte ich, dass das Fußball-„Rundlauf“ von Zuhause dort als „Weltmeister“ bekannt war. Witzig war´s, wenn ein kleiner elfjähriger Junge dich fragt, ob „Sie“ mitspielen wollen.

Die Kinder, die ins DBH kommen, sind oft aus schwierigen, sozial benachteiligten Verhältnissen und haben im Extremfall sogar bei der festen sogenannten Teerunde im Club ihre erste richtige Mahlzeit. Ein paar kamen erst vor ein paar Jahren nach Deutschland und können noch nicht so gut Deutsch, ein paar kommen aus zerrütteten Familien. Manchmal wurde auch wirklich aufgedreht, aber man merkt, alle Kinder haben das gleiche Bedürfnis nach Zuwendung und einem sorgenfreien Leben.

Nach dem Kinderclub kam es zur  Nachbesprechung im Team, wo Auffälligkeiten von Kindern dokumentiert, besondere Situationen des Tages reflektiert, eventuelle Maßnahmen getroffen und positive Beobachtungen besprochen wurden.

Wiebke und ich gingen dann meist nochmal spazieren in der Pause, bevor um 18 Uhr dann der Jugendclub startete.

Jugendclub

Dort kamen die Jugendlichen im Alter ab 13 bis Ende 20 und zusammen wurde gelacht, gespielt, sich ausgetauscht, manche machten auch ihre Schulsachen… das DBH gibt den Raum und den Rahmen vor und die Jugendlichen können sich dann betätigen, wie sie wollen. Auch hier bekam ich mit, dass bei manchen Jugendlichen im Leben auch nicht alles rund lief. (Was die Mitarbeiter*innen auch erzählt haben, was bei denen mal im Club schon abgegangen ist… aber das waren dann Extremfälle.)

Ich lernte Fröbelsterne zu basteln, spielte eine Runde Nacht in Palermo nach der anderen und als auf dem Plan für die Jugendlichen eines Tages „Chinesisch“-Abend angekündigt wurde, dachte ich: Essen? Sprachkurs? WER hätte darauf kommen können, dass es sich hierbei um das Tischtennis-„Rundlauf“ von Zuhause handelt 🙂

Der Club endet um 20 Uhr -in den sächsischen Ferien um 21 Uhr. Wiebke und ich setzten uns dann nach dem Aufräumen in die C11, aus der wir gegen 21 bzw. 22 dann in Altchemnitz ausstiegen.

Unsere Freizeit vormittags vor dem Kinderclub konnten wir beliebig gestalten (Der Resales-Secondhandladen in Chemnitz ist seeeehr zu empfehlen!) und abends wurde dann noch gequatscht, alles vom Tag verdaut und der akute Schlafmangel aus Bene behoben bis dann am nächsten Morgen der Android-Klingelton mehr oder weniger freundlich ertönte.

Jetzt hab ich´s ja nur geschafft, den groben Tagesablauf zu schildern… Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich auch in den nächsten Beiträgen gar nicht alles umfassen kann, was ich da erlebt habe, die vielen persönlichen Eindrücke, Menschen und Erinnerungen… aber ich werde es versuchen, also seid gespannt auf Part 2!

Fortsetzung folgt…

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