Leider hat das Proyecto Don Bosco in Santa Cruz im Moment sehr starke Geldprobleme, weshalb dieser Blog einerseits über das Projekt (die Strukturen, die unterschiedlichen Häuser) aufklären und andererseits mit einem Spendenaufruf verknüpft werden soll, um Spenden sammeln und dem Projekt helfen zu können.
Das Proyecto Don Bosco wurde in den 90er-Jahren durch den italienischen Salesianerpater Octavio Sabbadin gegründet. Es besteht aus mehreren unterschiedlichen Unterkünften und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 6-18 Jahren, die auf der Straße leben oder aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in ihren Familien leben können (meist Misshandlung, Verwahrlosung oder Drogenkonsum von Seiten der Eltern). Ziel des von den Salesianern Don Bosco geleiteten Projektes ist es, den Kindern und Jugendlichen Essen, Klamotten, ein Dach über dem Kopf, einen geregelten Alltag, familiäre Strukturen sowie psychologische und medizinische Betreuung zu bieten oder je nach Einzelfall sogar die Reintegration in ihre Familien zu versuchen.
Über Santa Cruz verteilt besteht das Projekt aus vier unterschiedlichen Einrichtungen.
Das „Hogar Don Bosco“, meine Arbeitsstelle, ist dabei die älteste Einrichtung und bietet einen dauerhaften, familiären Unterschlupf für im Moment knapp 100 Jungs im Alter von 6-18 Jahren. Das Hogar ist dabei das feste Zuhause dieser Jungs, d. h. sie wohnen hier und gehen ihrem alltäglichen Leben nach. Die Jungs gehen zur Schule und erhalten neben anderen Freizeitaktivitäten auch schon kleine Schnupperkurse in Ausbildungen, die sie nach ihrem Schulabschluss weiterführen können.
Diese Ausbildungen weiterführen können sie nämlich im „Barrio Juvenil“, einer anderen Einrichtung für diejenigen Jungs, die ab 15 Jahren vom Hogar Don Bosco ins Barrio wechseln. Hier leben sie zusammen und können weiter zur Schule gehen, studieren, oder vor Ort eine der angebotenen Ausbildungen (Gastronomie, Schreinerei, Malerei oder Schweißerei) machen.
Dann gibt es noch die temporäre Notfall-Unterkunft „Casa de Acogida Mano Amiga“, in der vor allem Mädchen im Alter von 5-14 Jahren (oft Opfer sexuellen Missbrauchs) aber auch kleinere Jungs bis zu zwei Jahre lang unterkommen, bevor über ihr weiteres Verbleiben entschieden wird. Auch hier gehen die Kinder zur Schule oder kriegen Privatunterricht, wenn ihnen aufgrund fehlender Papiere der Zugang zu einer öffentlichen Schule verwehrt wird.
Das „Techo Pinardi“ ist eine kurzfristige Anlaufstelle für Jungen, die direkt von der Straße kommen oder von den Erziehern des Projekts von der Straße geholt werden, in der sie bis zu sechs Monate Unterschlupf finden. Hier wird den meist drogenabhängigen Jugendlichen durch Serotonin- und Vitamininfusionen der Entzug erleichtert sowie ihnen ihr Anrecht auf die Grundbedürfnisse gegeben und versucht, sie in dauerhafte Einrichtungen oder wieder zurück zu ihren Familien zu integrieren. Zum Techo Pinardi wurde auch ein schönes Video gedreht, das ihr unter diesem Link findet: https://www.youtube.com/watch?v=vffQhn1u0l8
In jedem der Häuser erhalten die Kinder und Jugendlichen feste, geregelte Mahlzeiten, psychologische und medizinische Betreuung, Klamotten sowie alles weitere, was zum Überleben bzw. zu einem Leben mit dem Mindeststandart an Lebensqualität notwendig ist.
Leider hat das Proyecto Don Bosco aufgrund fehlender Unterstützungen des bolivianischen Staates im Moment sehr sehr starke Geldprobleme sowie eine hohe Schuldenbelastung, weshalb überlegt wird, das Mano Amiga sowie das Barrio Juvenil zu schließen. Damit diese zwei tollen Einrichtungen nicht geschlossen werden, wird im Moment versucht, viele Spenden zu sammeln. Beide Einrichtungen sind super wichtig – das Mano Amiga, weil es Kindern in Not Unterschlupf und einen geschützten Ort bietet, an dem sie alles Wichtige erhalten. Das Barrio Juvenil bietet den Jungs aus dem Hogar eine Perspektive – sie können hier ihrem alten Leben entfliehen und einen Neuanfang wagen: durch die angebotenen Ausbildungen wird ihnen ermöglicht, einen Beruf zu erlernen, den sie im weiteren Leben ausüben können und schonmal ein wenig Geld anzusparen, mit dem sie sich dann im späteren Leben Wohnung, etc. finanzieren können.
Ich möchte mit diesem Blog auf den Verein „Bolivida“ verweisen, dieser wurde von ehemaligen deutschen Volontären, die im Proyecto Don Bosco gearbeitet haben, ins Leben gerufen. Die Spenden, die der Verein erhält, gehen zu 100% nach Santa Cruz ins Projekt. Durch die Partnerschaft mit der Don Bosco Mission ist der Verein außerdem durch das DZI-Spendensiegel anerkannt. Weitere Informationen findet ihr auf deren Website unter http://www.bolivida.de
Genauso möchte ich auf Don Bosco Straßenkinder verweisen, hier findet ihr zum Beispiel die Geschichte Armandos, der auf den Straßen Santa Cruz‘ gelebt hat und durch das Techo Pinardi einen Neuanfang wagen konnte: https://strassenkinder.de/strassenkinder-in-santa-cruz
Jede noch so kleine Spende hilft, damit vielen Kindern und Jugendlichen weiterhin ein Dach, eine Familie und ferner eine Perspektive geboten werden kann und die Häuser geöffnet bleiben.
Vielen vielen Dank für eure Spende!
Pax-Bank Köln
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Verwendungszweck: bolivida
Wenn ihr im Verwendungszweck zusätzlich eure Adresse angebt, wird euch automatisch eine Spendenbescheinigung zugeschickt.