Buenaaas,

und herzlich willkommen auf meinem Blog! In genau drei Wochen geht es für mich schon los nach Santa Cruz, weshalb ich finde, dass es an der Zeit ist, meinen ersten Blog sogar noch vor Beginn meines Freiwilligendienstes zu veröffentlichen.

Auf der „Esta soy yo“ – Seite (auf deutsch: „Das bin ich“), habe ich mich schon vorgestellt. Was ich allerdings noch nicht vorgestellt habe, ist das Land, in dem ich die nächsten 11,5 Monate verbringen werde: Bolivien

Als ich mich mit dem Erfahren meines Einsatzlandes mit Bolivien auseinandergesetzt habe, ist mir vor allem aufgefallen, mit wie vielen Superlativen Bolivien sich schmücken darf:

  • Das Land mit dem höchsten Regierungssitz der Welt
  • Das Land mit der größten Salzwüste der Welt, die man sogar vom Weltall sehen kann
  • Das Land mit dem höchsten kommerziell schiffbaren See
  • Das Land mit einer der jüngsten Bevölkerungen in Südamerika mit einem Altersdurchschnitt von etwa 24 Jahren
  • Das Land mit dem höchsten Anteil indigener Bevölkerung in Südamerika, weshalb auch 36 Sprachen als offizielle Sprachen anerkannt sind

Allerdings gibt es auch leider zwei Superlative, die das Ansehen Boliviens ein klein wenig schmälern könnten: Denn Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika, mit dem größten Anteil an Kindern, die auf der Straße leben. Umso besser, dass viel Hilfe durch Einrichtungen wie das Proyecto Don Bosco geboten wird!

Ich freue mich wirklich schon sehr, ein knappes Jahr lang in Santa Cruz verbringen zu können, dort tiefer in die bolivianische Kultur einzutauchen, mein Spanisch zu verbessern und vor allem mit den Kindern des Projektes zu arbeiten.

Ich werde des Öfteren gefragt, ob ich nicht Angst habe oder schon nervös bin.

Natürlich gibt es kleine Bedenken, ob ich mich gut dort einleben und integrieren kann, wie ich mit dem Klima vor Ort zurechtkomme, ob mir die Arbeit mit den Kindern liegt und damit verbunden auch der Umgang mit dem Leid, was ich täglich zu sehen bekommen werde, aber dennoch überwiegt definitiv die Vorfreude darauf, etwas komplett anderes zu machen. Auch Deutschland zu verlassen, fällt mir nicht soo schwer. Ich weiß ja, dass ich wiederkommen werde. Viel schlimmer stelle ich mir deshalb den Abschied in Bolivien und das Wiederankommen in Deutschland vor. Denn das Leben läuft ja auch hier weiter, da stelle ich mir die Neu-Integration nach so einem Jahr schon schwieriger vor. Aber bis ich mir darüber Sorgen machen muss, ist es ja zum Glück noch gaaanz lange hin, mein Jahr hat ja noch nicht einmal begonnen.

Nervös bin ich im Moment tatsächlich auch noch nicht, lange Reisen stressen mich nicht besonders und vor der Sprache habe ich auch keine Angst. Aber wir werden ja sehen, ob und inwieweit sich der Prozentsatz auf der Nervositäts-/Angst-Skala noch exponentiell steigern wird, je näher das Abflugdatum heranrückt :))

Was mich im Moment dann eher stresst, sind die ganzen Dinge, die es noch vor meinem Abflug zu organisieren und zu regeln gibt. Dazu zählen arbeiten, Dokumente wie zum Beispiel das Führungszeugnis beantragen, so langsam mal überlegen, was ich überhaupt ein Jahr lang mitnehmen möchte, mir die letzten Impfungen geben lassen, aber vor allem auch nochmals viel Zeit mit Freunden zu verbringen, die ich jetzt erstmal für längere Zeit nicht sehen werde. Auch hatte ich einige Probleme damit, eine Kreditkarte zu beantragen, was an meinem fehlenden Einkommen liegt. Zum Glück habe ich eine Alternative gefunden, die ich auch in Bolivien verwenden kann!

Fest steht, dass ich mich davon jetzt aber nicht mehr so stressen lassen möchte und die letzte Zeit hier nochmal in vollsten Zügen genießen möchte, weshalb ich jeden Tag ein bisschen von meiner geistigen To-Do-Liste abarbeite, damit pünktlich zum Abflug dann alles erledigt ist! Mein Ziel ist es auch, diesmal schon früher mit dem Packen anzufangen und das ganze etwas systematischer anzugehen, nicht wie bei meinem Austausch, als ich wenige Stunden vor Abflug alles in einen Koffer geschmissen habe…

Das war es auch schon mit meinem ersten Blogeintrag, ich hoffe, er ist mir gelungen – ich übe ja noch!

An der Stelle möchte ich mich auch einmal ganz herzlich bei allen Leuten bedanken, die schon für meinen Freiwilligendienst gespendet haben. Leider können wir Freiwilligen das Spendenkonto nicht selber einsehen und haben bisher auch von Don Bosco Volunteers noch keine Übersicht bekommen, wer schon alles für unsere Projekte gespendet hat, weshalb ich mich noch nicht persönlich bei meinen Unterstützern bedanken konnte. Das hole ich aber natürlich sofort nach, sobald ich den Spendenbescheid erhalten habe, fürs erste hoffe ich, dass diese generelle Danksagung hier in meinem Blog genügt :))

Für alle, die noch für mein Projekt spenden wollen – auf der „Spenden“-Seite findet ihr die Kontodaten. Vielen vielen Dank, jede Spende hilft mir bei meinem Vorhaben!

Eure Sophie