Buenaaaas! 

Und das erste Mal „Hola“ aus Bolivien!

Als der Flieger am 11.09.24 um 11:17 der bolivianischen Ortszeit aufsetzte (danke Papa fürs tracken im Flightradar), waren Anni und ich heilfroh und überglücklich. Wir hatten nämlich eine lange Reise hinter uns, die am Münchner Flughafen gestartet hat.

Dort wäre unser Traum Bolivien fast kurzzeitig geplatzt, da wir weder ein Visum haben (das werden wir hier vor Ort beantragen), genauso wenig wie wir haben unsere Koordinatoren aber daran gedacht, dass der Rückflug ohne Visum innerhalb von 90 Tagen gebucht sein muss, da wir mit deutschem Pass 90 Tage lang ohne Visum einreisen dürfen. 20 Minuten, bevor der Check-In also geschlossen hat, habe ich noch schnell Svenja (unsere Koordinatorin) angerufen, die uns spontan einen Rückflug innerhalb dieser 90 Tage gebucht hat, damit wir ausreisen durften. So hielten wir dann 5 Minuten vor Check-In-Schluss unsere Boardingpässe in der Hand und nach einer kurzen Verabschiedung von meinen Eltern ging es ab durch die Sicherheitskontrolle.

Wir sind dann von München nach Frankfurt geflogen, haben den riesigen Flughafen dort schnellen Schrittes durchquert (ca 25 Minuten Laufweg auf entspannt) und sind in unseren Langstreckenflieger nach Sao Paulo eingestiegen. Der Flug war echt angenehm, neben mir war ein Platz frei, sodass ich den auch noch okkupiert habe und fast den ganzen Flug (ca 12 Stunden) schlafend verbracht habe. Vom Essen dort hat meine Mitvolontärin (verwöhnt von der wirklich sehr guten alten schwäbischen Hausmannskost ihrer Mutter) bis heute Albträume. Ich fand es aber gar nicht sooo schlimm…

Nach mehreren Stunden Wartezeit in Sao Paulo ging es dann im letzten Flug ( ca 3 Stunden) nach Santa Cruz, wo uns schon ein Hermano Salesiano und Padre Andrzej (der Direktor des Proyecto Don Bosco) erwarten sollten. Anni und ich- Achtung Jugendsprache- „lost“, wie wir natürlich waren, haben uns erstmal in der Ankunftshalle hingesetzt und Ausschau gehalten, wie die beiden denn aussehen könnten. Nach zwanzig Minuten warten, in denen wir öfter mal zwei Personen im Visier hatten, da einer von denen exakt aussah, wie man sich einen Pater vorstellt (beige Leinenhose, blaues Hemd – ihr wisst Bescheid) sind wir mal demonstrativ mit unseren Koffern vor den beiden herstolziert, damit sie uns im besten Falle erkennen und ansprechen. Und Überraschung: sie waren es wirklich – wir haben also zwanzig Minuten aufeinander gewartet, obwohl wir zwei Meter entfernt, Rücken an Rücken beieinander saßen.

Dann ging es vom Flughafen zum Hogar Don Bosco. Anni und ich, naiv wie immer, dachten, dass wir wahrscheinlich erstmal in unser Volontärshaus gebracht werden würden, um uns kurz frisch zu machen. Fehlanzeige! Wir wurden mit dem Bus, wie die Queen (daher der Titel, auf ganz kreativ), direkt vor die Speisesääle gebracht, wo auf einmal ca 120 Kinderaugen (also 60 Kinder, für alle denen Mathe bisschen schwerer fällt😚) auf uns gerichtet waren und uns schreiend und winkend begrüßten. Dann gab es erstmal Essen im Hogar zusammen mit den Jungs dort und danach hat uns Padre Andrzej eine Rundtour durch das gesamte Proyecto Don Bosco gegeben, das so riesig ist, dass die Rundtour über mehrere Stunden ging. Wir waren im Mano Amiga (das Heim für kleine Mädchen und Jungs), wo vor allem die Mädchen wohl fasziniert von meiner natürlichen Lippenfarbe waren, da ich des Öfteren gefragt wurde, welchen Lippenstift ich benutze. Danach ging es für uns noch in den Mercado, der Markt, der direkt neben unserem Volohaus ist, und Padre Andrzej hat uns dort erstmal eine Papaya (ganz andere Nummer als die Dinger aus Deutschland) gekauft sowie anderes typisches Obst von hier, von dem ich den Namen leider vergessen habe. 

Danach sind wir beide, erschlagen von den ganzen Eindrücken, erstmal ins Bett gefallen (kein Witz, ich bin ohne Zähneputzen und Bettdecke eingeschlafen hahah. Die Bettdecke war bei entspannten 30 Grad nachts aber auch wirklich nicht notwendig). Über die erste Woche werde ich dann nochmal einen neuen Blogeintrag schreiben, der hier ist ja schon wieder ein halber Roman geworden. 

Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben, ich hoffe, es hat euch gefallen! 

Hasta luego!