Rebecca in Südindien

Hier könnt ihr über meine Erfahrungen bei meinem FSJ in Indien lesen.

Kultur

           Essen, Tänze, Kleidung, Gesten, …. – Kultur

 

Übersicht:

Essen (mit Rezepten)

Gewohnheiten und Traditionen

Kleidung (mit „wie wickle ich einen Sari“)

Kommunikation (noch in Arbeit, kommt bald :-))

Natur und Landschaft (noch in Arbeit, kommt bald :-))

 

 

Liebe Blogleser!

 

Die indische Kultur steht wohl über allem, was meine Erfahrungen hier betrifft. In meinen Blogartikeln kommt diese allerdings meistens viel zu kurz!

 

Auf dieser Seite könnt ihr nun genau über die vielen kleinen Dinge lesen, die auch den Alltag hier so ganz anders gestalten.

Angefangen vom Essen, über Kleidung, Gestik, Traditionen, … bis hin zu ganz banalen Dingen wie das tägliche Einkaufen.

 

 

Alles rund um´s Essen

Essen ist sehr wichtig. Nicht um sonst wird man meist zu aller erst gefragt, wenn man jemandem begegnet: „Tinera?“ (Hast du schon gegessen?) Gerade im Projekt bieten mir viele Snacks an und fühlen sich meistens leicht beleidigt, wenn ich ablehne.

 

 Allgemein:

Auch über das Essen an sich sagt die Sprache eine Menge aus. Das Wort für Mahlzeit „Anam“ ist gleichbedeutend mit dem Wort für Reis. Den gibt es bei jeder Mahlzeit.

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Anam – Bulihora

Dazu werden meistens Sambar (eine sehr flüssige, scharfe Linsensuppe), verschiedene Currys (Gemüse- oder Fleischeintöpfe) und Chutney (sehr scharfes püriertes Gemüse; oft auch mit Kokosnuss).

Da die indische Küche sehr scharf ist, isst man hinterher meist Reis mit Joghurt wahlweise mit Salz oder Zucker.

 

 Süßigkeiten:

In Indien wird nicht gespart: Viel Schärfe und Gewürze, viel Salz, viel Fett und bei Süßem vor Allem viiiiel Zucker!

Mittlerweile finde ich manche dieser „Bomben“ sogar echt lecker, aber gerade am Anfang waren die indischen Süßigkeiten sehr gewöhnungsbedürftig. Sogar die „Zahnpaste – Sahne – Torten“ schmecken jetzt halbwegs.

Apropos Torten:

Zu Feierlichkeiten, wie Geburtstagen, gibt es hier die Tradition des „Cake – Cutting“. Jeder darf das Geburtstagskind mit Kuchen füttern und, das ist das Beste, die Sahneschicht im Gesicht des Jubilar verteilen. Das ist dann eine schöne Schmiererei. Der Traum von jedem Kind!

 

Essgewohnheiten:

Als ich zum ersten mal gemeinsam mit den Fathers in der Dining Hall gegessen habe, fragte ich, was es denn so zu beachten gäbe, bestimmte Tischmanieren oder Ähnliches.

„Oh, in Europa, da habt ihr viele Regeln.“, meinten sie. Außer das Benutzen der linken Hand ist von Rülpsen bis Schmatzen alles erlaubt.

Die feinen Leute beachten außerdem, nur die ersten Glieder der Finger zu beschmutzen und diese auch nicht mit dem Mund zu berühren.

 

Eine Herausforderung ist auch das indische Trinken. Hier ist es ebenfalls nicht erlaubt, die Flasche oder das Glas mit dem Mund zu berühren. Das erfordert viel Geschick. Ihr könnt es ja mal ausprobieren, sich das Wasser gleichzeitig in den Mund zu gießen und zu schlucken.

Ich habe mich jedenfalls zuerst ziemlich viel angeschüttet, aber Übung macht den Meister.

Als Teller benutzen viele einfach Bananenblätter, genauso wie zum Einpacken von Lebensmitteln.

 

Gerichte und Rezepte:

Mrs. Banu, unsre Ansprechperson, die sich immer rührend um uns sorgt, gibt jedes Wochenende einmal Kochunterricht für alle, die Lust haben. Mir macht es sehr viel Spaß, zu lernen, wie man die indischen Gerichte zubereitet.

Im Folgenden werde ich zuerst einige Gerichte vorstellen. Die Rezepte, die wir schon in unserer „Cooking Class“ gelernt haben, füge ich am Ende der Seite an.

Frühstück:
Idli (Ein Handteller großer, flacher Knödel aus weißem Linsenmehl, der nach nichts schmeckt. —> gute Beilage 🙂 )
Coconut Chutney (scharfe, salzige, fein pürierte Kokosnuss oft auch mit pürierten Erdnüssen oder Cashewnüssen)
Udmar (salziger, scharfer Grieß- oder Hirsebrei)
Dosa (Eine Art Pfannkuchen, oft mit Zwiebeln oder Karotten gefüllt)
Eiernudeln (dünne Nudeln, mit Ei scharf gebraten)
Chapati (sehr dünne, gebratene Fladen aus dunklerem Mehl)
Naan (Fladen, leicht gesüßt, aus hellem feinen Mehl, auch in der Pfanne gebraten)

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Tomaten Chutney

 

Mittags und abends:
Bulihora (Zitronenreis)
Biryani (gewürzter Reis)
Bangaladumpa (Kartoffeln als Gemüsepfanne)
Manjuria (Rosen- oder Blumenkohl mit einer scharfen roten Teig Schicht überzogen)
Sambar (eine sehr flüssige, scharfe Linsensuppe)
Papu (Dahl, ein Linsengericht)
Gemüse Currys (Gemüsepfannen, meist mit Bohnen, Spinat, Okras, Drummsticks, …)
Paneer Curry (Paneer ist eine art Käse, es erinnert mich ein bisschen an Tofu)
Chicken/ Mutton Currys (das Fleisch wird samt Knochen und Innereien kleingehackt und mit gut gewürzter Soße gekocht)
Chutneys (sehr scharfes püriertes Gemüse, oft auf der Grundlage von pürierten Kokosnuss oder anderen Nüssen)
Pickel (Chillipaste mit Obst oder Gemüse eingelegt, z.B. Mango, Knoblauch)

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Samosa an einem Straßenstand

Snacks:
Samosa (drei eckige, frittierte Teigtasche mit Zwiebeln und Gemüse gefüllt)
Wada (wie ein Donut geformter und frittierter Teig aus Linsenmehl)

 

 

Gewohnheiten und Traditionen

Viele Dinge sind hier einfach anders!

Zuerst war ich etwas verwundert und dachte, dass man sich hier keine Stühle und Tische leisten kann, denn sowohl beim Essen, als auch in der Schule sitzen die Kinder am Boden.
Aber es ist einfach viel praktischer und flexibler, auf dem Boden zu sitzen.
Auch das Schreiben ist kein Problem. Jedes Kind hat ein „Drawing board“ (ein dünnes Holzbrett) als Unterlage.
Meistens sitzt man im Schneidersitz. Das ist bequem und niemand sieht die Fußsohlen.

Ja, das ist auch auch so eine Sache! Die Füße gelten in Indien als besonders schmutzig (Das sind sie meistens auch!) und erniedrigend. Manchmal wird das demonstrative Zeigen der Fußsohlen als Beleidigung aufgegriffen.
Wenn man jemandem auf die Füße tritt gibt es auch eine spezielle Geste, um sich zu entschuldigen. Man fasst sich mit den Fingerspitzen der rechten Hand abwechselnd an jede Wange.

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Der beste Müllmann 🙂

Oft hört man ein lautes Klatschen durch die Straßen tönen. Das ist das Schlagen der Wäsche. Eine spezielle Methode zum Handwaschen. Ich habe es auch einmal ausprobiert und muss wirklich zugeben, dass so die Wäsche eindeutig sauberer wird.

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Straßenleben Vijayawada

 

 

Kleidung

In größeren Städten sind die meisten westlich gekleidet, wie bei uns auch.
Vijayawada ist allerdings noch eine kleinere, eher konservative Stadt, wo auch die Kleidung noch der Tradition entspricht.
Dabei wird natürlich auch zwischen Männern und Frauen unterschieden.

Männer:
Männer tragen normalerweise einfach lange Hosen und Hemden oder T-shirts.
Das traditionelle Gewand ist der Lungi, eine Art Wickelrock. Oft schlingen die Männer einen Teil des Stoffes danach von hinten zwischen den Beinen durch und befestigen ihn am Bund. Dann ist der Lungi kurz und hat eher etwas von einer Hose.

Frauen:
Für Frauen gibt es traditionell zwei Gewänder. Zum einen den Chudidar, bestehend aus einer weiten Hose, knielangen Punjabis und Chunis zum Bedecken der Brust.
Zum anderen den Sari, den ich gleich genauer beschreiben werde.
Wichtig ist gerade für Frauen, die Brust, die Schultern und die Beine bestmöglich zu verdecken.

 

Sari Wickeln:

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Die Sari Sisters
– und Brothers 😉

Sari! Das typisch indische Gewand! Wirklich viele Frauen tragen ihn täglich und vor allem zu Feierlichkeiten.
Ein Sari ist eigentlich nichts andres als ein sechs Meter langes Tuch, das kunstvoll um den Körper gewickelt wird. Zusätzlich trägt man darunter eine bauchfreie Bluse und einen langen Rock (sicher ist sicher).

  1. Man steckt die Stoffbahn von der rechten Seite der Hüfte beginnend einmal rings herum oben in den Rock.

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    Sarisession
    Schritt1

  2. Ein zweites mal führt man den Stoff nur lose, zum Beispiel über die linke Schulter, um den Körper.
  3. Jetzt beginnt das Falten: Das Lose Ende des Saris wird in ca. 20cm breite längs Falten zusammengelegt. Diese Falten legt man sich über die linke Schulter, wobei man darauf achten muss, dass das untere Ende (also die Seite, die bei den Füßen ist) außen ist.
    Dann werden diese Falten mit einer Sicherheitsnadel an der linken Schulter an der Saribluse fixiert.

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    Sarisession
    „Schulterfalten“ fixieren

  4. Das in Schritt 2 lose um den Körper geführte Stück wird jetzt vom Rücken fest vor den Körper gezogen. Dort legt man dieses auch in ca. 20cm breite Querfalten bis der Sari fest um den Oberkörper gewickelt ist.
  5. Die Falten werden ebenfalls in den Sarirock gesteckt und mit einer Sicherheitsnadel fixiert.

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    Sarisession
    „Bauchfalten“ fixieren

Das hört sich erstmal schwieriger an als es ist!

Auch hier gilt mal wieder: Übung macht den Meister!

Obwohl die indische Kleidung sehr bunt ist, ist das wilde Kombinieren von Farben doch eher ein Klischee. Auf eine gute Kombination wird viel Wert gelegt.

 

Kommunikation
(noch in Arbeit, kommt bald :-))

 

Natur und Landschaft
(noch in Arbeit, kommt bald :-))

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Bananenstauden

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Papaya Palme

 

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Reisfelder

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Kokospalmen Wälder

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Ein ländliches Dorf

 

Ich hoffe ich finde bald etwas mehr Zeit die Seite zu vervollständigen 🙂 !

Ich denke hiermit kann man eine Idee von Indien bekommen. Vieles ist eben, wie wir immer wieder als Erklärung zu hören bekommen, einfach „cultural“!

 

Rebecca

 

  1. Markus

    Hallo Rebecca,
    ich wundere mich wie du das aushältst mit dem scharfen Essen. Ich habe mich in Indien hauptsächlich von so einem indische Brot ernährt, dass war das einzige was nicht scharf war. Vielleicht war das Wada, bin mir aber nicht sicher. Aber wahrscheinlich gewöhnt man sich an alles.
    Was mich noch interessiert, ob man öfters mal Schlangen begegnet. Das wäre meine größte Angste vor Indien!

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