Längere Zeit ist seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und so lange hat es auch gedauert, bis wir jetzt endlich unsere Registrierung in den Händen halten können! Hat sich ja nur 2 ½ Monate mit vielem Ausfüllen von Dokumenten, Polizeibesuchen, einem Trip nach Chennai ins FFRO-Büro (dazu mehr im nächsten Blogbeitrag) und vor allem ganz, ganz viel Warten hingezogen. Umso glücklicher bin ich jetzt aber darüber, dass dieser Prozess endlich vorbei ist!

Kommen wir zu einem Schnelldurchlauf des Oktobers. Trotz noch fehlender Registrierung haben wir super viel erlebt, auch außerhalb unseres Schulcampus (unsere „Ausgangssperre“ wurde von den Fathers nicht mehr ganz so ernst genommen).

Zur Info: Bei den Orten habe ich einen Google-Maps Link hinterlegt. Wenn ihr darauf klickt, könnt ihr euch mal auf der Karte anschauen, wo die ungefähr liegen 🙂

13.10. Ayudha Puja 🪷

Ein hinduistischer Feiertag, an dem alle möglichen Dinge, die alltäglich benutzt werden (z. B. Autos, Busse, Schulbücher, Musikinstrumente), verehrt werden. Hierfür haben wir gemeinsam mit den Fathers die Schulbusse mit Blumen geschmückt und anschließend wurden diese geweiht. Ein paar Snacks gab es auch.

15.10. Schulausflug nach Thanjavur 🎒

Zum 1. Mal seit einem Monat durften wir den Campus wieder verlassen und die Schüler bei ihrem Ausflug an eine andere Don-Bosco-Schule begleiten, wo ein Programm rund um das Thema Wasser stattfand. Zu erwähnen ist auch, dass wir dort nicht übernachtet haben, sondern die jeweils 6 Stunden Hin- und Rückfahrt an einem Tag gefahren sind. Dafür sind wir um 3 Uhr nachts losgefahren und um 23 Uhr wieder daheim angekommen sind. Hat sich aber total gelohnt, denn das Tollste an diesem Tag war definitiv, dass wir dort unsere Mitvolontäre Marlene und Annalena getroffen haben. Sie waren ebenfalls mit den Jungs von ihrem Projekt in Salem in Thanjavur.

19.10. Science Expo 🧪

Alle Schüler haben ihre selbst gebastelten Projekte zu Themen aus Bio, Physik und Chemie in ihren Klassenzimmern ausgestellt und man konnte sich alles genau anschauen und den Schülern auch noch Fragen zu ihrem Projekt stellen. Manche haben einem auch Live-Experimente gezeigt. Richtig cool!

21.10. – 25.10. Individual Talent Expo 🎤

Jeden Vormittag waren alle Schüler einer oder zwei Klassen damit dran, auf einer Bühne ihr persönliches Talent aufzuführen. Immer wenn wir grad keinen Unterricht hatten, haben wir zugeschaut, wie die Schüler z. B. gezaubert oder getanzt haben.

23.10. field trip zum Valinokkam-Beach 🌊

Zusammen mit den Schülern der 6. bis 11. Klasse ging es an den nahegelegenen Valinokkam Beach, einen natürlichen Hafen, an dem viele Fischerboote anlegen. Denn viele Familien im Süden Indiens verdienen ihren Unterhalt durchs Fischen. Schwimmen gegangen ist allerdings niemand, denn obwohl Sayalgudi so nah am Meer liegt, können die meisten Schüler sowie Lehrer nicht schwimmen.

28.10. Sayalgudi-Beachhh 🌞

Endlich konnten wir auch mal wieder den an ganz nahen Strand bei uns und einen so schönen Sonnenuntergang sehen!

29.10. Tirukkural-competition  📖

Der Tirukkural ist ein klassisches tamilisches Lehrgedicht und behandelt in Doppelversen die drei Lebensziele des Menschen (Tugend, Wohlstand und Liebe). Und rund um dieses Gedicht gab es Wettbewerbe in z. B. den Kategorien Tanz, Gesang oder Essay-Schreiben statt. Daran haben auch Schulen aus der Umgebung teilgenommen. Leider war das ganze Programm auf Tamil, sodass wir nur sehr wenig verstehen konnten.

31.10. Ausflug nach Tirunelveli 🛕

Zusammen mit den Fathers sind wir ca. 3 Stunden nach Tirunelveli gefahren. Dort durften Lea und ich dann alleine etwas Sightseeing machen. Wir haben uns einen Tempel, zwei Kirchen, sowie ein kleines Museum über einen indischen Freiheitskämpfer angeschaut. Nachmittags waren wir dann noch gemeinsam mit den Fathers im Kino, bevor es wieder nach Hause ging. Am gleichen Tag war auch Diwali, das Lichterfest. Gefeiert haben wir das nicht direkt, da wir ja unterwegs waren, aber wir konnten auf der Autofahrt ganz viele Feuerwerke sehen.

War jetzt doch kein Schnelldurchlauf, ups 😬 Es ist aber auch einfach extrem viel passiert letzten Monat.

Zwischen diesem ganzen Programm haben wir natürlich auch wieder unterrichtet. Die anfänglichen Schwierigkeiten, die großen Klassen unter Kontrolle zu behalten, sind schon etwas besser geworden, sind aber immer noch das Anstrengendste am Unterrichten. Großes Problem ist hier, dass viele Lehrer bei Fehlverhalten mit sehr strengen Maßnahmen oder Bestrafungen durchgreifen. Die Schüler checken, dass wir das nicht so machen, und nutzen das natürlich voll aus. Ich würde aber trotzdem sagen, dass ich mit jedem Tag mehr in die Lehrerrolle wachse, auch wenn es immer mal wieder Tage gibt, an denen nix funktioniert. Nicht nur ich, sondern auch die Schüler müssen sich ja an unseren Unterricht gewöhnen, der aus vielen mündlichen Übungen und Aufgaben besteht. Da der Großteil des Unterrichts normal an der Schule als Frontalunterricht gestaltet ist, ist unser „spoken englisch“ Unterricht auch ungewohnt für die Schüler. Mit der Zeit wird das bestimmt noch!

Insgesamt habe ich mich sehr gut eingelebt und es fühlt sich „normal“ an hier in Indien zu sein, wenn das Sinn ergibt. In manchen Momenten realisiere ich das aber immer noch nicht, dass ich wirklich in Indien bin, so weit von Deutschland, meiner Familie und Freunden weg, die ich zwischendurch auch sehr vermisse.

Ich freue mich jetzt total darauf, endlich frei ohne Sorgen um die Registrierung noch so viel mehr zu entdecken und ganz tolle Erfahrungen zu machen!!

Bis ganz bald! 🥰

Für weitere Eindrücke und vor allem viele Bilder könnt ihr mir gerne auf meinem Instagram-Account folgen. Dort heiße ich @mila.entdeckt.indien oder hier der Link: https://www.instagram.com/mila.entdeckt.indien 🫶🏼