Zwischen Registrierung, Strand und Ameisen – der erste Monat

Und so schnell geht’s: Der erste Monat ist vorbei! 😳 Irgendwie ging das sehr schnell und dennoch langsam, kann ich gar nicht genau beschreiben.

Die letzten eineinhalb Wochen waren etwas schleppend. Zusätzlich zum Visum müssen wir uns in Indien noch innerhalb von 14 Tagen registrieren, um eine Aufenthaltsbestätigung zu bekommen. Obwohl wir uns direkt am Tag nach unserer Ankunft dran gemacht haben den komplizierten Antrag auszufüllen, eine Woche lang immer wieder die gleiche E-Mail beantwortet haben, einen Ausflug zur Polizei gemacht haben – keine Sorge: Wir wurden nicht verhaftet. Die Fathers meinten, das beschleunigt den Prozess vielleicht (auf dem Präsidium ist man übrigens einfach barfuß rumgelaufen – fand ich sehr ungewohnt, aber auch sehr lustig) – haben wir diese nach 4 Wochen (!) immer noch nicht. Mal schauen, wie lange es noch dauert. Hoffentlich bald! Denn ohne diese Registrierung dürfen wir unseren Campus hier nicht verlassen, weil wir mäßig keine richtige Erlaubnis haben in Indien zu sein, und das wird auf Dauer sehr langweilig.

Da in der Schule exams geschrieben wurden und jetzt eine Woche Ferien sind, mussten wir bis auf ein paar wenige Stunden unterrichten und exam-Papier stempeln und lochen (wenigstens eine Aufgabe, die wir bekommen haben) auch nicht arbeiten. Am Wochenende gab es für die Lehrer eine Fortbildung und eine Lehrerkonferenz. Beides auch nicht viel spannender als unsere anderen Tage. Viel mehr als uns von unserem Zimmer zum Essensraum und in den Fernseh-Raum (mit Klimaanlage 🤭) haben wir uns nicht bewegt. Father Charles und Father Monsingh haben uns auch etwas Gesellschaft geleistet und wir haben ihnen das Spiel „Quwixx“ und sie uns „Rommé“ beigebracht. So ging die Zeit wenigstens etwas schneller vorbei. Jetzt würden wir aber gerne endlich mal Sayalgudi und unsere Umgebung auschecken!

Sayalgudi-Beachhh

Bevor unserem Ausgehverbot waren wir noch an einem Nachmittag mit den zwei Lehrerinnen Supetha und Revathi (die Lehrerinnen, die auch auf dem Gelände hier wohnen) und Paati am Strand. 15 Minuten Rikscha-Fahrt und schon ist man da. So so schön! Ich glaub die Bilder sprechen für sich! Und das Wasser ist sehr warm, also leider keine Abkühlung bei der Hitze 🥲 Wir waren auch noch nicht schwimmen, sondern nur bis zu den Knien im Wasser. Man geht auch einfach mit seinen normalen Klamotten ins Wasser, zumindest als Frau. Während die Mädchen und Frauen ihren Körper bedeckt haben, laufen die Jungs und Männer oberkörperfrei mit Badehose rum. Das ist schon sehr ungewohnt gewesen, da das ja in Deutschland nicht der Fall ist.

Wo wir schon bei Unterschieden zu Deutschland sind, hier mal

3 Kommunikation-Gewohnheiten in Indien (die uns häufiger Schwierigkeiten bereiten)

1.        Das Kopfwackeln

Das typische Wackeln mit dem Kopf von links nach rechts, aber eher schräg. Es bedeutet ganz einfach „ja“. Ich nehm das jedoch als „naja, ich weiß nicht“ auf. Wenn ich z.B. den Kindern eine Frage stelle und sie dann mit dem Kopfwackeln antworten (für sie also ja, für mich eher nein) frag ich eigentlich immer nochmal nach und dann fällt mir erst ein, dass sie ja schon zugestimmt haben.

2.        Zustimmungsgeräusch

In Deutschland kennt man das „mhm“ als Ausdruck für „ja“. In Indien wird ein „hmm“ verwendet. Ich versteh das dann eher als skeptisch oder nicht ganz einverstanden. Das hat mir am Anfang vor allem Probleme bereitet, da ich dachte die Fathers finden alles, was ich sage, komisch.

3.        Alphabet buchstabieren

Logisch ist das englische Alphabet anders als das deutsche. Hier mein ich jetzt den Unterschied vom englischen Alphabet und dem „indisch-englischen“ Alphabet. Z.B. „M“ wird normal „em“, in Indien „jem“ – genauso bei „N“ – oder „H“ wird normal „aitch“, hier „haitch“ ausgesprochen. Bei Buchstabieren von Namen gab es da schon die ein oder andere Herausforderung. Generell ist der indische Akzent nicht zu unterschätzen und oft schwer zu verstehen.

Ein anderes Problem …

… sind die vielen vielen Ameisen in unserem Zimmer. Sobald man etwas liegen lässt, ist die Ameisenstraße auch schon da. Sehr nervig! Wir haben aber eine Kreide bekommen, die die Ameisen fern hält und waren sehr überrascht, dass das funktioniert! Warum das so ist, haben wir noch nicht rausgefunden. Aber wundert euch nicht, wenn bald unser ganzes Zimmer mit weißen Kreidestrichen voll ist.

Zum Abschluss noch ein lustiges Ereignis:

Eines Abends kommt Lea aus dem Bad. Nix Besonderes. Auf einmal fängt sie an zu lachen, ich total verwirrt. Sie meint, ich soll mal ins Bad gucken. Ich steh also von meinem Bett auf, geh zum Bad, mach die Tür auf und seh wie der Spülkasten der Toilette auf der rechten Seite von der Wand gefallen ist und nun schräg an der Wand hängt. In dieser eigentlich nicht so lustigen Situation hatten wir beiden für mind. 15 min den größten Lachanfall. Und später kam noch einer drauf. Ich hatte das Bild in meiner Insta-Story und Hannah und Franzi (Ex-Volos, die einen Monat hier in unserem Projekt verbracht haben) haben beide drauf geantwortet, dass ihnen genau das gleiche passiert ist. Da hatten wir dann nochmal den größten Lachkrampf. Mittlerweile ist die Toilette auch wieder gefixt!

Am Donnerstag sind die Ferien vorbei und hoffentlich kommt auch unsere Registrierung bald, damit wir uns nicht mehr langweilen müssen, sondern Indien entdecken können!

Bis bald! 🥰

Für weitere Eindrücke und vor allem viele Bilder könnt ihr mir gerne auf meinem Instagram-Account folgen. Dort heiße ich @mila.entdeckt.indien oder hier der Link: https://www.instagram.com/mila.entdeckt.indien 🫶🏼

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Die ersten 2 Wochen

  1. Sylvia Metten

    Liebe Mila!
    Du vermittelst mir ein sehr eindrückliches und lebendiges Bild von deinem Leben in Indien, als ob man selbst dabei wäre!
    Herzliche Umarmung
    Oma Sylvia (getippt von Marcel)

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