Luise in Bolivien

meine Erlebnisse in Santa Cruz

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Perspektivwechsel beim Zwischenseminar in Cochabamba

Letzten Samstag fuhren wir zum Zwischenseminar, welches in Cochabamba stattfinden sollte. Unsere Abfahrt verspätete sich geringfügig, da einige Menschen aufgrund eines überraschenden Wolkenbruchs noch ihre Wäsche trockenföhnen mussten. Das war allerdings nicht schlimm, da bolivianische Busabfahrtszeiten sowieso eher Richtlinien sind. Am Busterminal wollte uns jede zweite Person irgendwas verkaufen. Als wir endlich im erstaunlich bequemen und verhältnismäßig luxuriösen Bus saßen, stieg meine Vorfreude auf das Seminar. Schließlich war das mehr oder weniger meine erste Möglichkeit eine andere Stadt in Bolivien zu sehen.

Früh morgens kamen wir endlich in Cochabamba an und fuhren zu der dortigen Don Bosco Einrichtung. Es war ein sehr hübsch begrüntes, riesiges Areal. Wir wurden mit Kaffee und Frühstück begrüßt und anschließend begaben wir uns in die etwas weiter entfernte Innenstadt. Da es aber in Strömen regnete, kauften wir nur ein paar Sachen ein und gingen etwas essen, bevor wir den Rückweg antraten. Das Zwischenseminar wurde am Abend sehr entspannt mit einer Vorstellrunde und einem Spieleabend eingeleitet.

Ausblick auf die Stadt Cochabamba

Am Montag besprachen wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen, welche wir bisher in unserem Freiwilligendienst gesammelt haben, sowie unsere Aufgaben in den Projekten und den Verlauf unserer Emotionen in dieser Zeit. Da ich leider von einer hartnäckigen Angina geplagt wurde, partizipierte ich nicht an den außerseminarischen Aktivitäten.

Den Dienstagvormittag verbrachte ich größtenteils im Bett. Als es mir etwas besser ging, wohnte ich der Seminarsession bei, bei welcher wir alle offen über unsere individuellen Probleme reden und Lösungsansätze finden konnten. Es war schön und befreiend zu hören, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Am Abend als wir ausgingen deckte ich mich in einer Apotheke mit Medikamenten ein, damit ich nicht das ganze Seminar im Bett verbringen musste.

Wasserfall

Direkt nach dem Frühstück begann am Mittwoch unser Ausflug in die Berge von Cochabamba. Schon der Ausblick aus dem Busfenster- nebelverhüllte Berge hinter tiefgrüner Vegetation- war sehr hübsch anzusehen. Nachdem wir unser Gepäck abgelegt hatten, gingen wir begleitet von Hunden zu einer Aussichtsebene, von der aus man sowohl einen Fluss, als auch die Stadt am Fuße des Berges sehen konnte. Die Luft war dünn, aber der Ausblick war jede Anstrengung wert. Am Nachmittag liefen wir am Flussbett entlang bis zu dem Wasserfall, den wir von der Bergspitze aus gesehen haben. Den steinigen Weg lief ich größtenteils barfuß, da wir recht oft das Wasser überqueren mussten. Am Wasserfall angekommen gingen wir alle im eiskalten Fluss baden, was sehr vitalisierend wirkte. Auf dem Rückweg liefen wir an einem engen, ungesicherten Bergpass entlang. Später, als wir wieder zuhause waren, machten wir noch einen Spieleabend.

Aussicht vom Berg

Donnerstags stellten wir jeweils unsere Einsatzländer vor, dabei brillierte die Argentiniengruppe, welche neben spannenden Erzählungen auch argentinische Süßigkeiten und Mate zu bieten hatten. Für die Abendgestaltung waren wir dieses Mal selbst verantwortlich, weshalb jeder von uns dazu beitrug, ein Quiz zu erstellen. Dieses war sehr unterhaltsam, eskalierte allerdings schnell, weshalb sich Anna beim Kampf um den Ball, welcher als Buzzer diente, die Nase brach. Trotz dieses Zwischenfalls dehnte sich unser Beisammensein bis in die frühen Morgenstunden aus.

Am letzten Tag des Seminars fand nur noch eine Feedbackrunde statt, die allgemein sehr positiv ausfiel. Danach fuhren wir mit gepackten Koffern in die Innenstadt, wo wir uns auf einem riesigen Markt erst einmal etwas zu Essen suchten. Später fuhren wir noch zu der recht bekannten Jesus-Statue namens Cristo de la Concordia. Diese befand sich auf einem Gipfel im Stadtzentrum. Ich persönlich fand den Ausblick ins Tal schöner als jenen großen, wohlgeformten Stein. Nach diesem Ausflug fuhren wir wieder nach Santa Cruz.

Cristo de la Concordia

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. ¡Hasta pronto!

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