Luise in Bolivien

meine Erlebnisse in Santa Cruz

Menü Schließen

Nachbeben des Karnevals

Am Karnevalssonntag waren wir nach der Arbeit bei einer der Köchinen des Hogars eingeladen. Da ich später Schluss hatte als die anderen, kam ich mit einem Uber nach. Es ist ein wenig seltsam, in einer nahezu fremden Stadt zu einer unbekannten Adresse zu fahren und einfach zu hoffen, dass der Fahrer den Weg kennt. Vor Ort wurde ich sehr herzlich begrüßt und mit Schaum besprüht. Maria wurde zur Karnevalskönigin ernannt und dies wurde ausgelassen gefeiert mit Tanz, Musik und ein paar kalten Getränken. Mittlerweile reicht mein Spanisch auch für längere Gespräche aus.

Tags darauf fand im Mano Amiga auch ein Karnevalsfest statt. Verkleidet gingen die Mädchen am Vormittag in den Hogar und spielten dort Karnevalsspiele wie sie auch in Deutschland üblich sind. Nach dem Mittagessen fand auch noch eine epische Wasserschlacht statt, welche mit Wasserbomben begann und darin endete, dass ich mit Eimern beschüttet wurde. Wasser- Schaum- und Farbschlachten sind hier eine sehr übliche Karnevalstradition.

Die verkleideten Mädchen im Hogar

Die zwei folgenden Tage bestanden nur aus dem normalen Arbeitsalltag, deshalb fallen diese aus meiner Erzählung weg. Am Donnerstag kamen die anderen deutschen Volos aus dem Urlaub zurück. Sie erzählten viel über ihre Erfahrungen und Eindrücke, welche sie bei ihrer Reise gesammelt haben. Anschließend gingen wir noch in das Internetcafé, wo wir die Gespräche über ihren Urlaub fortführten.

Freitag früh beantragten wir zusammen das Visum, wofür kurioserweise auch eine Gesundheitskontrolle nötig war, welche aus einer Blutabnahme und einer Standarduntersuchung bestand. Daraufhin beschloss ich in die Stadt zu gehen, vorrangig um Briefmarken zu kaufen. Allerdings scheinen in diesem Land keine Briefmarken zu existieren, denn weder in DHL- Zentren noch irgendwo anders waren sie zu kaufen. Da ich schon in der Innenstadt angekommen war, beschloss ich sie gleich noch ein wenig zu erkunden und entdeckte tatsächlich einige schöne Ecken.

Hübsches Haus im Stadtzentrum

Am Samstag morgen flog einer der Volontäre nach Deutschland, da sein Vater zum Erzbischof ernannt wird. Wie jeden Samstag gingen wir mit den Kindern ins Schwimmbad. Dort fungierte ich wieder als Sprungturm und Boot, was tatsächlich viel Spaß machte. Anschließend spielten wir noch Völkerball und danach half ich den Kindern bei ihren Haushaltspflichten. Am Abend gingen wir Volos noch Pizza essen, allerdings war dieses Pizzarestaurant nicht so gut wie das letzte.

An diesem Sonntag beschloss ich früher arbeiten zu gehen, deshalb begann mein Tag schon mit der Messe. Dieser konnte ich allerdings nicht lange beiwohnen, da man mich dazu beauftragt hat ein krankes Kind ins Bett zu bringen und auf es aufzupassen. Nach der Merienda halfen Anna und ich den Kindern bei ihren Hausaufgaben und später auch bei ihren Haushaltsarbeiten. Der Kunst Kinder zum Lernen und Aufräumen zu motivieren bin ich leider bis jetzt noch nicht wirklich mächtig. Später sortierten wir noch die neuen Kleiderspenden. Nach der Arbeit hatten wir wieder eine Verabredung mit der Hogarköchin. Als wir dort ankamen erfuhren wir, dass wir eigentlich viel zu spät da waren, doch trotzdem begegnete man uns mit großer Gastfreundschaft. Bis 23:00 Uhr saßen wir bei ihr, führten Gespräche, aßen und ließen das Wochenende entspannt ausklingen.

Kirche nah am Stadtzentrum

Mehr gibt es momentan nicht zu erzählen. Ich hoffe euch gefallen diese kurzen Einblicke in mein Leben hier. ¡Hasta pronto!

© 2024 Luise in Bolivien. Alle Rechte vorbehalten.

Thema von Anders Norén.