Luise in Bolivien

meine Erlebnisse in Santa Cruz

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Erste Woche im Projekt

Vor sieben Tagen bin ich in Santa Cruz, angekommen und seitdem ist einiges passiert. Nach dem endlos langen Flug bei dem sich die Zeit dehnte wie Kaugummi spürte ich eine unfassbare Erleichterung, weil alles gut gegangen ist und ich meinen Traum nun gewissermaßen erreicht habe. Direkt als ich das Flughafengebäude verließ wurde ich von Paolo, dem für die Voluntäre verantwortlichen Menschen, abgeholt. Die sommerliche Hitze schlug mir ins Gesicht und erinnerte mich daran, dass ich wirklich am anderen Ende der Welt bin.

Auf der Fahrt zum Voluntärshaus wurde mir einiges über das Land erklärt, zum Beispiel, dass die Busse quasi so funktionieren als würde man per Anhalter fahren und dass die Kriminalitätsrate hier sehr hoch ist. Die anderen Voluntäre haben mich sofort nach Ankunft sehr gut aufgenommen und waren/ sind stets bereit mir all meine Fragen zu beantworten. Die erste Kulturdifferenz zu Deutschland, die ich hier wirklich miterlebte, war das Einkaufen im Mercado. Hier werden die Produkte nämlich noch mit einer mechanischen Waage abgemessen und der Preis verhandelt.

Am zweiten Tag meines Aufenthaltes hier hatte ich Freizeit um meinen Jetlag auszukurieren, was auch dringend nötig war, denn so hätte ich nicht funktionieren können. Später erfuhr ich noch wie und wann ich mein Visum beantragen soll.

Der dritte Tag war bisher der wohl mit den meisten Ereignissen gefüllte Tag in dieser Woche. Von Max, einem meiner Mitvoluntäre, wurde ich ein wenig durch die Innenstadt von Santa Cruz geführt. Dabei zeigte er mir die besten Banken zum Geld abheben, sowie die besten „Restaurants“. Der Straßenverkehr hier funktioniert folgendermaßen: wer bremst verliert und wer nicht hupt hat es nicht begriffen. Nach diesem Ausflug zeigte mir unser Mentor meine Arbeitsstelle: den Hogar Don Bosco. Dort verbrachte ich ein paar Stunden und lernte meine stürmischen zukünftigen Schützlinge kennen.

Hogar Don Bosco, Santa Cruz

Mein erster Arbeitstag begann am nächsten Morgen. An diesem Tag fragten mich die Jungs zigtausend Mal nach meinem Namen, Alter und Herkunftsland. Ich spielte und aß mit ihnen, bis ich den Auftrag erhielt, mit einem anderen Volo eine Abstellkammer auszuräumen. Am Abend jenes Tages gingen wir Voluntäre in der Innenstadt feiern um den Beginn meines Voluntariats gebührend zu versüßen.

Am fünften Tag meines Daseins bezahlte ich die Kaution für mein Zimmer und bemerkte dabei, dass sich mein Spanisch schon um einiges verbessert hat. Später erkundete ich die Stadt ein wenig im Alleingang und am Abend gingen wir alle zusammen Pizza essen. Diese war sehr lecker und hat sogar die italienische Voluntärin begeistert. Allerdings fühlte es sich wie ein Kapitalverbrechen an, Pizza mit einer Schere (!?!?!?) zu schneiden.

Tag sechs meines Aufenthaltes war hauptsächlich von Essen geprägt. Ich entdeckte eine mir neue Frucht namens Acacaru (oder so) und kaufte mir davon durch ein sprachbedingtes Missverständnis gleich viel zu viele. Gegen Mittag fuhr ich mit zwei anderen Volos zu einem recht großen Markt namens „La Ramada“. Dieser war sehr vollgestopft mit kleinen Läden und Ständen, was ihn sehr interessant machte. Zum Abendessen kochte ich für meine Mitmenschen und mich Nudelauflauf, welcher zwar zu spät fertig wurde, dafür aber lecker schmeckte.

Schließlich kommen wir zu Tag 7. An diesem Tag war ein Spaß- Sport- und Spieleevent, zu welchem Kinder aus vielen Einsatzstellen von Don Bosco kamen. Durch diese Vielzahl an besuchern half ich größtenteils in der Küche aus, zumal die Kinder sich mit sich selbst beschäftigten und die Küche das dreifache an Arbeit leisten musste. Diese Arbeit bereitete mir viel Freude. Nachmittags ging ich dann noch mit einem der Volos, Felix, und den jungen und mittleren Kindern ins Schwimmbad. Dies war eine willkommene Abkühlung an jenem heißen Tag und es machte Spaß mit den Kindern im Wasser zu planschen.

Das war bis jetzt alles erzählenswerte. ¡Hasta luego!

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Thema von Anders Norén.