„Good morning all. Tomorrow there is a meeting in Hyderabad for volunteers in the provincial house. Are you interested in going?“
Yessir, pack ma alle sieben Sachen und steigen in den Nachtbus nach Hyderabad! Der Tag war in der Tat sehr voll, aber nach einer gigantischen Portion Nudeln mit DIY-Tomatensoße von Engjell für alle Fathers und uns (wIr kOchEn eUroPäiScH) haben wir es tatsächlich in einen sehr gut klimatisierten Bus geschafft. Leer war er, bis auf den Sitz vor mir (gefühlt), der war nämlich belegt, darunter musste ich leicht leiden; die Sitze lassen sich doch glatt fast bis in die Waagrechte befördern. Die sechs Stunden Fahrt waren auch für die Blase nicht besonders förderlich. Alles in allem aber sehr gemütlich, Review 9/10. Wir sind so um 5 Uhr morgens am Busbahnhof angekommen lol.
Die Fahrt zum „provincial house“ war ein Fiebertraum, nach 10,5 Stunden Suche nach Uberfahrer xy (das ist eine Hyperbel, wer es nicht gecheckt hat) haben wir einen gemütlichen Nap auf der Wiese des Innenhofes des provincial house eingelegt, weil sonst noch niemand wach war.
Moralapostelgespräche vom feinsten!
Wieso wir da waren? Offiziell für ein Voluntärs-Treffen; Hyderabad ist sowas wie der Knotenpunkt für die Projektstandorte der Region hier.
Ein Teil des Provincial house; das Essen dort war genial (im YB natürlich auch, aber…).
Was ihr euch darunter vorstellen könnt? Wir vier und noch zwei andere Volontäre, die regulär mit noch zwei anderen Volos in Hyderabad „stationiert“ sind, waren im Gespräch mit den dortigen Fathers; Die dienten (Vergangenheitsform von dienen?) der allgemeinen Einführung, sprich: Willkommen, so läuft das hier, macht das am besten so, tut das echt besser nicht (sonst Stress. Spass.), generelle Infos über die Don Bosco-Standorte, viel Spaß! Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, deswegen hier einmal die wichtigsten drei Lektionen von einem Father, der tatsächlich Deutsch sprechen konnte (und die ihm wirklich wichtig waren, sonst hätte er sie nicht ungefähr 6 Mal wiederholt, stimme ihm aber auch zu):
- WASSER (nur Filterwasser, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall naht, und nur, wenn man echt paar Schluck ungefiltertes Wasser trinkt)
- ESSEN (… nur im YB bei den Fathers. Kein Streetfood, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall und vielleicht die Kotzerei naht, und nur, wenn man an der falschen Stelle isst.)
- MÜCKEN (/Gesundheit. Badet in Mückenspray, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur Denguefieber und Malaria im seltenen Falle, aber Recht hat er schon. Eins hat er dazu gesagt, was ich sehr spannend fand: Dengue-Mücken sind vor allem untertags unterwegs, obwohl die wilden Schwärme echt nur abends kommen!)
Es schmerzt mich zu sagen: wir haben zumindest Punkt zwei und drei bereits vollkommend missachtet. Das Streetfood hat allerdings keine Probleme bereitet, zum Glück, und Dengue/Malaria hat auch noch niemand bekommen; Diese Mückenspray-Sache ist aber auch gigantisch unpraktisch. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Ein Anfall von Touristik
Ich gestehe, wir haben am zweiten Tag ganz klassisch Sightseeing in Hyderabad betrieben. Wir waren also im Lumbini-Park oder auch nicht, haben den Eingang nicht gefunden, sind einen riesen Umweg zum Indira-Park gelaufen (mit Chai-Pause), wo wir die anderen Volontäre trafen, dann weiter zum Birla Mandir, einem hinduistischen Tempel und zum Charminar, so eine Art Turm, dies das. Props an diejenigen, die sich diesen Satz durchgelesen haben, ich hätte es nicht gemacht. Hier noch ein paar Bilder dazu, die sind spannender:
Hier die provisorischen Bildunterschriften, das wird sonst crappy angezeigt: Bild 1 ist eine Aussicht vom Charminar, Bild 2 ist ein Regierungsgebäude neben dem nichtvorhandenen Lumbini-Park, das hübsch war.
Ein paar Sätze zur Heimfahrt mit dem Bus: der ursprüngliche Bus wurde gecancelt, ein anderer gebucht, der kam zu spät (Puls steigt, danke an den freundlichen Mitarbeiter von Don Bosco, der uns zum Busbahnhof gefahren hat, unsere Karaoke-Einheit überstanden UND den Bus gesucht und gefunden hat!); dann hat aber früher oder später alles geklappt, der Klogang nach 20 min war gottgegeben für Anne, am Bahnhof gab´s nämlich nur ein verschlossenes.
Und hier eine weitere Episode von
Engjell´s indische Überlebenskunst
Nach anfänglichen Schwierigkeiten sagt auch Engjell mittlerweile nicht mehr jeden Tag „Ich will zurück nach Deutschland“: Das spricht für die Qualität seiner Tipps.
- Keine Piercings für Männer, das kommt den Leuten hier in den falschen Hals. (nicht so typisch für Männer, fast ausschließlich Frauen tragen das hier)
- Im Straßenverkehr am besten so fahren, als würde die Straße deinem Vater gehören.
- Am unsichersten ist am sichersten.
- Immer schön lächeln!
Das lass ich einfach mal so stehen, interpretiert mal selbst!
Seid froh über das Klopapier auf deutschen Klos,
Babs
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