Kurzer Disclaimer:

Den folgenden Blog über die Registrierung habe ich bereits am 15. November geschrieben. Da jedoch unerwartet nochmal ein Problem auftrat, kommt dieser Blog erst jetzt online. Ich hoffe das ist nicht all zu verwirrend.


Hellooo,

dieser Blog dreht sich ausschließlich um die Registrierung, denn heute war der Tag, auf den Mila & ich schon seit Wochen oder – eigentlich mittlerweile schon seit 2 Monaten – hingefiebert haben: Wir haben heute ENDLICH nach laaangen Warten unsere Registrierung erhalten.

Um dieses Ereignis angemessen zu würdigen, möchte ich euch heute mit auf die (wirklich viel zu) lange Reise unseres Registrierungsprozesses nehmen.

Was ist diese Registrierung überhaupt?

Die Registrierung ist unsere Aufenthaltsbestätigung für Indien – der Nachweis, dass wir hier offiziell bleiben und (auch ganz wichtig) später wieder ausreisen dürfen. Normalerweise sollte man diese innerhalb von 14 Tagen nach Ankunft erhalten. Bei Verspätungen drohen Strafen – das wollten wir natürlich vermeiden.

Der holprige Start

Deshalb starteten Mila & ich den Prozess direkt am 1. Tag nach unserer Ankunft (den 3. September) mit der Hilfe eines Fathers. Es hat alleine (Achtung: Das ist keine Übertreibung) mindestens 4 Stunden gedauert, um das erste Dokument fertigzustellen, mit dem wir den Prozess starten konnten. In den folgenden Tagen saßen wir oft vor dem Computer, um Dokumente hochzuladen und den Status zu prüfen. Nach 1,5 Wochen hatten wir noch immer keine Registrierung, und langsam wurden wir nervös. Doch wir hofften weiter, dass alles rechtzeitig bearbeitet werden würde.

Wäre das der Fall gewesen, dann wäre der Blogbeitrag jetzt an dieser Stelle vorbei & ich könnte mir viel Schreibarbeit sparen, aber das Glück war in diesem Fall nicht auf unserer Seite.

Ein Besuch bei der Polizei

Am 12. September fuhren dann zwei Fathers mit uns zur Polizeistation in Ramnathapuram, die für unseren Bezirk zuständig ist. Keine Ahnung was dort besprochen wurden, den das Gespräch fand ausschließlich in Tamil statt.

Danach ging es weiter zur nächsten Polizeistation – in der man übrigens barfuß herumlief (Hier in Indien aber gar nicht so unüblich. Kirchen oder Tempel betritt man i.d.R. auch barfuß). Dort wurden uns dann auch Fragen gestellt, z.B. ob wir hier sind, um zu predigen. Am Ende hieß es, dass wir die Registrierung Anfang der nächsten Woche bekommen sollten. Doch sie blieb aus.

Auch die nächsten 2 Wochen passierte … nichts. Der Status der Registrierung blieb unverändert. Schließlich riefen unsere Fathers dort an, um nachzufragen, und wir erfuhren, dass unsere Registrierung nicht weiter bearbeitet, bzw., wenn ich mich richtig erinnere, sogar abgelehnt wurde (?). (Was wir daraufhin gemacht haben, kann ich ehrlich gesagt nicht mehr rekonstruieren, das ist jetzt doch schon etwas länger her (27.09.).

Besuch von der Polizei

Am 3. Oktober kam dann schließlich spontan ein Polizist vorbei, um uns nochmal ein paar Fragen zu stellen. Leider waren genau an diesem Wochenende die Fathers nicht da. Das heißt, Mila & ich waren auf uns alleine gestellt. Das Blöde war nur, dass der Polizist kein Englisch konnte & wir kein Tamil, was die Kommunikation mit ihm unmöglich machte. Der Polizist versuchte zwar trotzdem immer wieder uns Fragen auf Tamil zu stellen & wiederholte diese dann auch gerne öfter, verstehen konnten wir jedoch trotzdem nichts. Unsere Köchin, die zum Glück an dem Tag da war, versuchte uns zu vermitteln was er wollte, was jedoch auch nicht wirklich klappte, da sie auch kein Englisch kann. (Das sah dann ungefähr so aus: Polizist sagt irgendwas auf Tamil, die Köchin wiederholt das Gesagte und macht dabei noch irgendwelche Handbewegungen und Mila & ich sitzen da und schauen sie einfach nur verwirrt an.)

Am nächsten Tag kam der Polizist erneut – diesmal waren die Fathers anwesend. Er versprach uns, dass wir die Registrierung innerhalb von zwei Tagen erhalten würden. Doch wieder tat sich eine Woche lang nichts.

Dokumentenflut

Am 8. Oktober wurde unser Status dann endlich aktualisiert – aber leider nicht in die Richtung, die wir erhofft hatten. Stattdessen wurden unfassbar viele zusätzliche Dokumente angefordert, von denen wir gar nicht wussten, was das alles sein sollte. Viele davon betrafen nicht einmal uns, sondern die Einrichtung, z.B. ein „Trust Deed of the Sayal Don Bosco„. Und das war noch nicht alles: Am 11. Oktober wurden erneut weitere Dokumente verlangt.

Trotz der ganzen zusätzlichen Dokumente veränderte sich fast einen ganzen Monat rein gar nichts an unserem Registrierungsstatus. Jeden Tag loggten Mila & ich uns in unser Profil ein und jeden Tag stand dort derselbe Satz: „Kindly wait for further instructions“. 

Unsere Reise nach Chennai

Schließlich erhielten wir letzte Woche von der Behörde die Nachricht, dass wir persönlich nach Chennai kommen sollten. Eine kleine geografische Einordnung: Chennai liegt ungefähr am anderen Ende von Tamil Nadu, ca. 550 km von Sayalgudi entfernt.

Am Nachmittag des 11. Novembers machten Mila und ich (& ein Father) uns dann auf den Weg nach Chennai. Nach einer langen Reise mit mehreren Bussen und einem Zug kamen wir spätabends in Chennai an und übernachteten in einem Don Bosco Haus vor Ort.

Am nächsten Tag führten uns die Fathers zunächst durch einige Don Bosco Einrichtungen in Chennai (dazu mehr in einem anderen Blog). Als wir nachmittags dann schließlich mit dem Auto auf dem Weg zur Behörde waren, wurden Mila & ich auch langsam etwas nervös. (Wir sind sogar Antworten auf mögliche Fragen durchgegangen hahaa).

Bei der Behörde wurden wir von 2 Frauen befragt (von denen die eine während unseres Gesprächs kein einziges Mal gelächelt hat). Sie stellten uns Fragen, wie: „Warum seid ihr hier?“, „Was sind eure Aufgaben?“, „Warum wolltet ihr genau nach Indien kommen?“, „Was ist euer genauer Tagesablauf?“, „Was macht ihr am Sonntag?“, usw. (und zwar nicht nur 1x). Die Hauptsorge war, dass wir zum Predigen nach Indien gekommen sein könnten. Durch die Fragen wollten sie also herausfinden, ob wir beispielsweise in die Kirche gehen o.ä. (was wir aufjedenfall verneinen sollten).

Das letzte Hindernis

Am 15. November kam dann endlich die Nachricht: Unsere Registrierung wurde bestätigt. Mila und ich haben uns unendlich darüber gefreut. Doch es gab noch einen letzten Haken: Um das Dokument herunterzuladen, braucht man ein Einmalpasswort, das per Mail kommt. Während es bei Mila funktionierte, kam meine Mail einfach nicht an.

Heute (30.11.)

Zuletzt nun die Nachricht auf die wir alle gewartet haben: Ich habe meine Registrierung!! Dementsprechend kann ich das Thema Registrierung nun endlich endgültig mit diesem Blog abschließen.

Aber so viel sei gesagt, das mit dem Einmalpasswort hat nicht geklappt. Nach unzähligen weiteren Versuchen und Telefonaten fuhr unser Father am 25. November persönlich zur Behörde, um meine Registrierung abzuholen. (probs an ihn an dieser Stelle).

An dieser Stelle möchte ich den Blog auch endlich beenden. Ich hoffe es war nicht zu verwirrend. Die nächsten Tage (?) kommt (hoffentlich) nochmal ein „richtiger“ Blog über die letzten Wochen online.

Danke fürs Lesen & bis bald!