Diesen Beitrag möchte ich einmal dazu nutzen, um darüber zu schreiben, was es bedeutet daheim bleiben zu müssen.

Während meiner gesamten Vorbereitungszeit wurde oft darüber gesprochen, wie schwer Abschiede sein können und sind. Es wurde darüber geredet, wie man mit Heimweh umgehen soll und wie wir es schaffen uns schnell an unseren Einsatzorten wohl zu fühlen. Das Augenmerk lag dabei immer auf uns, als Volontäre, die ihre Flügel ausbreiten und in die Welt hinaus fliegen.

Heute ist mir aber schmerzlich bewusst geworden, was es bedeutet daheim zu bleiben.

Für meine kleine Schwester ging es heute auf nach Estland, zu ihrem 10 monatigen Schüleraustausch. Es war ein seltsames Gefühl auf der Seite des Daheimbleibenden zu stehen. Ich glaube aber gerade diese Erfahrung hat mir dabei geholfen, meine Schwester, Eltern und Freunde besser zu verstehen, wie schwer es sein kann jemanden gehen zu lassen.

Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Schwester, dass auch sie so mutig ist in ein fremdes Land zu gehen und eine neue Kultur kennen zulernen. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Angst. Angst, dass ihr das Land nicht gefällt, sie zu dolle Heimweh bekommt, Probleme mit der Gastfamilie und noch vieles mehr.

Diese Gefühle beschäftigen wahrscheinlich viele, die daheim bleiben. Dadurch fällt es schwer, die Person gehen zu lassen, so sehr man sich auch für sie freut. So ging es zumindest mir.

Deshalb möchte ich allen, die jemanden in die weite Welt hinaus ziehen lassen hiermit meinen größten Respekt aussprechen. Es ist nicht einfach eine geliebte Person gehen zu lassen und es erfordert meist genau so viel Mut, wie weg zu gehen.

 

Sobald etwas spannendes während den letzten Zügen meiner Vorbereitung und auf dem Weg nach Indien passiert hört ihr von mir.

Liebe Grüße

Lea