Ja, nun bin ich schon ganze 9 Monate hier in Bolivien, da kann das schon mal passieren. Nicht nur meinen Pass, sondern auch meinen Blog habe ich ein bisschen vernachlässigt. Nicht, dass nichts passiert wäre seit Ende Januar, allerdings bin ich trotzdem nicht dazu gekommen.
Ich liste kurz die wichtigsten Punkte auf:
10.2. bis 16.2.
Zwischenseminar mit allen Volontären der Organisation Don Bosco Salesianer, die in Südamerika sind. Wir trafen uns in Cochabamba, Bolivien. Wir, das sind vier Volontäre, die in Kolumbien sind, zwei aus Argentinien und wir fünf aus Bolivien.
In der Woche haben wir – zeitlich gesehen – die erste Hälfte unseres Dienstes reflektiert und überlegt, was wir in der verbleibenden Zeit anders machen wollen oder bessern können. Außerdem gab es, wie immer, viel zu lachen, kleine Spiele und zur Freude aller viel deutsche Schokolade, die jedes Mal innerhalb kürzester Zeit aufgefuttert war.
Nach dem Seminar haben wir zu elft noch zwei Tage Cochabamba erkundet, die Christusstatue besichtigt, eine Fahrradtour gemacht und Souvenirs eingekauft. Es war echt schön, alle wiederzusehen und ein paar Tage über die Zeit hier nachzudenken.
25.2. bis 28.2.
Ende Februar gab es auch hier eine Karnevalszeit, allerdings ganz anders, als in Deutschland. Das ging schon bei den Temperaturen los. In der Zeit, in der in Deutschland alle frieren mussten, war es sommerlich warm in Santa Cruz. Deswegen werden hier auch keine Bonbons, dafür aber Wasserbomben geschmissen. Karneval in Santa Cruz ist eine einzige, lustige Sauerei! Außer des Wassers werden nämlich noch mit Farben, Schaum oder sogar Motoröl geworfen oder aus Wasserpistolen gespritzt.
Im Hogar haben wir uns auf Wasser und Schlammbeschränkt, da Farben verboten waren. So sauten wir uns gegenseitig so lange mit viel Freude ein, bis eine der großen Gruppen Jugendlicher, die auf den Straßen herumzogen, vorbeikamen. Ab da wurde nämlich gemeinschaftlich auf die vorbeigehenden Gruppen gefeuert, bis diese weiterzogen. Am späten Nachmittag sah der Großteil von uns aus wie Schweine und nur mit viel Mühe und dreimaligem Waschen habe ich meine Haare von Schaum und Dreck befreien können.
Der Sonntag wurde dann mit einer Prozession gefeiert, die einmal um den Blog ging. Alle waren verkleidet, jede Gruppe hatte einen König oder eine Königin und es wurde ein großes Fest mit anschließendem Essen und, natürlich, einer Wasserschlacht gefeiert.
Anfang März kamen meine Eltern zu Besuch, schon sehr neugierig durch all meine Erzählungen. Die Kinder waren ebenfalls sehr interessiert, wobei ich immer gefragt wurde: „Lea, sind das deine Eltern?“ Möglichst leise natürlich, damit meine Eltern, die direkt neben mir standen, nichts mitkriegen. Andere gingen selbstbewusst auf die beiden zu und stellten sich vor oder fragten nach ihren Namen.
Beim Essen wollte jeder mit ihnen sitzen, um sie über Deutschland, sie selbst oder mich auszufragen. Nach der halben Woche in Santa Cruz ging es dann auf große Rundreise. Davon werde ich in meinem nächsten Blog berichten!
Viele Grüße aus Santa Cruz.
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